Kobo ist in Deutschland für E-Book-Reader mit ePaper-Display bekannt. Mit dem Kobo Arc wagt sich Kobo nun in ein Feld, das von Amazon mit dem Kindle Fire HD dominiert wird. Wir testen ob Kobos Ebook-Reader auf Android-Basis Amazon das Wasser reichen kann.
Plusminus
+ Viel Speicher für wenig Geld
+ Update auf Jelly Bean
+ Guter E-Book-Reader
+ Google Play Store enthalten
– Empfindliche Rückseite
– Nicht immer ruckelfreie GUI
– Scheppernde Lautsprecher
Sie wollen ein Buch oder ein E-Book via Internet kaufen? Dann suchen die meisten User nicht lange, Amazon wird’s schon haben. Doch gerade bei E-Books hat der Marktführer im Buchmarkt zahlreiche Konkurrenz, wie etwa das japanisch-kanadische Unternehmen Kobo. Dieses vertreibt unter http://de.kobo.com alles was der E-Book-Markt hergibt, zudem hat Kobo diverse E-Book-Reader im Angebot.
Kobo Arc, mehr als E-Books
Mit dem Kobo Arc vertreibt Kobo nun erstmals nicht nur einen simplen E-Book-Reader auf dem deutschen Markt, sondern ein vollwertiges Android-Tablet – das natürlich an die Wünsche von Kobo als E-Book-Vermarkter angepasst wurde. Dennoch ist das Arc nicht so versperrt wie etwa Geräte aus Amazons Kindle-Fire-Reihe, Sie erhalten mit dem Arc ein vollwertiges Android 7-Zöller inklusive Zugang zu den Google-Apps und dem Play Store.
Ausgeliefert wurde unser Testgerät mit Android 4.0 als System, direkt nach dem ersten Einrichten bietet Ihnen das Tablet jedoch ein Update an, das Sie auf jeden Fall umgehend installieren sollten. Es hievt das Kobo-Tablet auf Android 4.1, so dass Sie Neuerungen wie Google Now oder die durch "Project Butter" beschleunigte Oberfläche nutzen können. Das Update tut dem Arc spürbar gut, die von Kobo angepasste Oberfläche arbeitet flotter, wobei wir uns noch zackigere Animationen wünschen würden.
Konkurrenz zum Kindle Fire
Kobo verbaut in seinem Arc Technik, wie man Sie auch in Amazons Kindle Fire HD findet. Das Arc wird von einer 1,5 GHz schnellen Dual-Core-CPU mit einem GByte RAM angetrieben. Gewicht und Abmaße sind ähnlich, wenn auch das Arc mit 364 Gramm etwas leichter in der Hand liegt (Kindle FireHD 396 Gramm). Das ähnlich große Nexus-7-Tablet Googles ist mit 340 Gramm jedoch nochmals leichter. Für Video-Chats steht Ihnen eine Front-Kamera mit 1,3 MPixel zur Verfügung, deren Qualität für das Skypen ausreicht – mehr aber auch nicht.
Die Verarbeitung unseres Testgeräts ist ordentlich, das Tablet macht einen sehr stabilen Eindruck. Kritikwürdig zeigt sich jedoch die griffige Gummierung des abnehmbaren Deckels: Sie ist ein wahrer Dreck- und Staubmagnet, der sich auch mit einem feuchten Tuch kaum mehr von Fingerabdrücken befreien lässt. Auch die integrierten Lautsprechern überzeugen nicht, bei lauten Klängen scheppern sie schnell.
Der Homescreen scrollt
Dort wo Sie auf "normalen" Androiden die Homebar mit den Ihnen wichtigen Programmen sehen, finden Sie auf dem Arc Empfehlungen für Bücher, die Ihnen gefallen könnten – sprich Werbung. Die Anzeige lässt sich nicht auf die gewohnte Leiste umstellen, allerdings stört Sie an dieser Stelle auch nicht groß. Den App-Launcher mit den installieren Android-Apps rufen Sie über das Launcher-Icon in der rechten oberen Bildschirm-Ecke des Homescreens auf.
Der Homescreen unterscheidet sich beim Kobo Arc generell von herkömmlichen Androiden. Anstatt zwischen mehreren Homescreens zu wechseln, gibt es beim Arc nur einen primären Homescreen, der sich jedoch nach rechts erweitern lässt. Legen Sie am rechten Rand ein Icon oder Widget ab, dann scrollt der Homescreen von nun an einfach ein Stück weiter. Klicks auf Lesen, Unterhaltung oder Soziales bringen Sie zu extra Homescreens, mit Widgets zum jeweiligen Thema.
E-Books bilden Mittelpunkt
Zentraler Bestandteil von Kobos E-Book-Reader ist selbstverständlich der integrierte E-Book-Shop und der entsprechende Reader. Hier steht das Angebot von Kobo im Kobo Store kaum dem von Amazon nach. Im Shop finden Sie aktuelle Neuerscheinungen und alte Klassiker, Bewertungen der Kobo-Community erleichtern Ihnen das Auffinden interessanter Bücher. Leseproben lassen Sie einen Einblick in die Bücher nehmen, bevor Sie Ihren Geldbeutel in die Hand nehmen.
Auch beim E-Book-Reader vermissen wir keine wichtige Funktion. Die Darstellung der Schrift ist dank des hochauflösenden Displays scharf und knackig. Schriftgröße, Schriftart und Layout lassen sich über die Einstellungen anpassen. Ist Ihnen der Kontrast bei schwarzer Schrift auf weißem Grund zu stark, schalten Sie zu einem Nacht- oder Sepia-Modus um. Um die Leser-Community Kobos einzubinden, können Sie zu jeder Seite einen "Pulse" – einen Kommentar – hinterlassen, so sehen Sie was andere Leser über das Buch denken. Eine Bookmark-Funktion fehlt selbstverständlich ebenso nicht.
Gute Alternative zum Kinde Fire
Wenn Sie sich für den Kobo Arc entscheiden, bekommen Sie eine gute Alternative zum Kindle Fire HD. Bezüglich der Performance nehmen sich beide Tablets kaum etwas, dafür bleiben Sie beim Arc im Android-Ecosystem mit dem Play Store und allem drum und dran das Google bietet – Ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Auch gegen das Nexus-7-Tablet kann das Arc punkten. Der Preis des Arc liegt in der 32-GByte-Version knapp unter dem eines Nexus 7, dafür bekommen Sie Gerät mit ähnlichen gutem Display und der Option mit 64-GByte reichlich Platz für multimediale Inhalte zu haben. Dafür stattet Google das Nexus-Tablet immer mit der neuesten Android-Version und einer Quad-Core-CPU aus, auch in Bezug auf die Verarbeitung liegt es vorne.
Kobo Arc
Kerndaten | |
---|---|
Hersteller | Kobo |
Formfaktor | 7-Zoll-Tablet |
Auflösung | 1280×800 Pixel, 215 ppi |
Prozessor | 1,5 GHz TI OMAP 4, Dual-Core |
Android-Version | 4.1.1 (Nach Update) |
Akku | n.A. |
Laufzeit Standby/Musik/Video/Web | 336h/n.A./n.A./10h |
Gewicht | 364 g |
Preis (Internet) | 233 Euro (32 GByte), 280 Euro (64 GByte) |
Technische Details und Preisvergleich | |
https://www.android-user.de/lp/17364 | |
Performance | |
AnTuTu-Benchmark | 10603 Punkte |
Vellamo (HTML5/Metal) | 1446/509 Punkte |
Android-User-Bewertung | 4,1 |