In einer Fertigungsanlage im chinesischen Ghuangdou, in der auch Smartphones für Samsung hergestellt werden, sollen im großen Stil Kinder an den Fließbändern eingesetzt worden sein. Chinesische Behörden haben sich nun in den Fall eingeschaltet.
Kinderarbeit ist wohl der traurigste Nebeneffekt, den moderne Industrieproduktion mit sich bringen kann. Speziell im Massen-Fertigungsland China ist der Druck auf die Unternehmen groß, möglichst viel Ware in möglichst wenig Zeit herzustellen. Kinder sind dabei oft nichts weiter als billige Arbeitskräfte, die wegen ihrer Wehrlosigkeit leicht ausgenutzt werden können.
Der nun vorliegende Fall einer Firma aus Ghuangdou ist beileibe nicht der erste, auch Apple sah sich im Frühjahr schon empfindlichen Anschuldigungen ausgesetzt. Nur eine geschickt lancierte PR-Kampagne und eine inszenierte China-Reise von Tim Cook konnten einen größeren Imageschaden abwenden. Diesmal geht es jedoch um Samsung – beziehungsweise um HEG Electronics Co., einem Hardware-Zulieferer. Die in New York ansässige China Labor Watch kreidete HEG an, Arbeitskräfte unter 16 Jahren an den Fließbändern stehen zu haben. HEG soll die Kinder 11-13 Stunden am Tag arbeiten lassen, und das bei nur 70 Prozent des regulären Lohns.
Doch nicht nur Samsung ist betroffen – HEG ist Zulieferer vieler weiterer Mobilfunk-Unternehmen. Laut Auskunft der südchinesischen Provinz Guangdong liegen bei HEG jedoch keine Arbeitsrechtsverletzungen vor. Alle Arbeitskräfte seien mindestens 16 Jahre alt und damit legal angestellt. Auch würden die insgesamt 3100 Arbeiter in den HEG-Anlagen ausreichend und fristgerecht entschädigt. Samsung selbst gab an, keine Unregelmäßigkeiten in seiner Lieferkette festgestellt zu haben, man wolle jedoch eine weitere Studie anstrengen.
Quelle: androidauthority.com