Telefonieren und im Internet surfen können sie alle, doch bei der Kamera unterscheiden sich moderne Smartphones noch deutlich. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Beste aus den Kamera-Apps von Google, HTC, Samsung, LG und Sony herausholen.
Nachdem das Rennen um das schnellste Handy kaum mehr interessant ist – selbst günstige Smartphones sind meist schnell genug – setzten die großen Handy-Hersteller auf Features. Besonders die Kamera mitsamt Kamera-App muss sich von der Konkurrenz abheben. Die Kameras der Top-Modelle strotzen daher mit Funktionen, wir stellen Ihnen die wichtigsten Funktionen der Kamera-Apps namhafter Hersteller detailliert vor und zeigen auch, was die Standard-App von Google kann.
Android-Kamera (Nexus 5)
Wenn Sie ein Nexus-Gerät oder ein Android-Smartphone ohne besondere Anpassungen des Herstellers besitzen, dann ist auf Ihrem Handy die Kamera-App von Google installiert. Sie erkennen die App am kreisrunden blauen Auslöser-Button und dem weißen Kreis für die Einstellungen. Neben diesen zwei Elementen findet sich als drittes unten rechts (im Querformat) das Kamera-Icon. Über dieses Symbol wechseln Sie zwischen dem Foto- und dem Videomodus und nehmen Panoramabilder und Fotokugeln ("Photo Spheres") auf.
Sämtliche Bedienungselemente funktionieren durch einmaliges Antippen. Möchten Sie zum Beispiel zum Videomodus wechseln, tippen Sie das Kamera-Icon an und anschließend das Videokamera-Symbol. Möchten Sie die Einstellungen öffnen, tippen Sie den weißen Kreis an und anschließend das gewünschte Symbol. In die Einstellungen gelangen Sie auch, indem Sie den Finger auf dem Display gedrückt halten und leicht nach oben ziehen. Tippen Sie das Display hingegen nur kurz an, dann bestimmen Sie damit, auf welchen Bereich die Kamera fokussieren soll.
Die Kamera-App ist dafür bekannt, recht lange zu benötigen, um das Motiv scharf zu stellen. Es lohnt sich deshalb, den gewünschten Bereich einmal anzutippen und erst danach den Auslöser zu betätigen als nur über den Auslöser zu fotografieren.
Einfache Einstellungen
Google hat die Einstellungen der Kamera-App nicht über das übliche Symbol mit den drei Punkten gelöst, sondern zeigt beim Aufrufen des weißen Kreises einen Bogen mit den verfügbaren Möglichkeiten an. Diese unterscheiden sich je nach Kameramodul und Android Version. Beim Galaxy Nexus fehlt zum Beispiel der HDR-Modus, das Nexus 5 beherrscht sogar HDR+. Ganz links sehen Sie die Einstellung für den HDR-Modus (falls vorhanden). Das runde Symbol mit den Plusminuszeichen daneben öffnet die Einstellungen für die Belichtungskorrektur.
Je nach Handy können Sie hier von -3 (macht Fotos deutlich dunkler) bis +3 (macht Fotos deutlich heller) regeln oder auch nur von -2 bis +2. Das Symbol ganz rechts wechselt zwischen der Frontkamera und der Hauptkamera. Daneben finden Sie die Einstellungen für den Blitz (kein Blitz, automatisch, Blitz immer an). In der Mitte gibt es ein Symbol mit drei Schieberegler. Darüber erreichen Sie die erweiterten Einstellungen.
Erweiterte Einstellungen
Auch die erweiterten Einstellungen bestehen aus fünf Menüpunkten. Über das Quadrat in der Mitte legen Sie die Bildgröße (Auflösung) der Fotos in Megapixeln fest. Ganz links schalten Sie die Standortinformationen ein oder aus. Ist das Symbol nicht durchgestrichen, dann speichert die Kamera-App zu jedem Foto auch den Standort. Ganz rechts erreichen Sie die Szenenmodi (siehe folgenden Abschnitt). Zwischen der Bildgröße und dem Standort finden Sie den Selbstauslöser (Countdown-Timer). Er lässt eine Verzögerung von maximal 60 Sekunden zu und informiert über einen Piepton, wann das Foto geschossen wird.
Über das Icon zwischen der Bildgröße und den Szenen richten Sie den Weißabgleich ein. Hier gibt es die typischen Möglichkeiten für "Bewölkt", "Neonlicht" oder "normale Glühbirne" zur Auswahl. Einen Weißabgleich durchzuführen (also der Kamera-App zu sagen welche Farbe nun genau weiß sein sollte), ist nicht möglich. Schauen Sie sich daher einfach das Bild per Hand an. Wenn weiße Gegenstände nicht weiß sind, dann lohnt es sich, an den Einstellungen zu schrauben. Erfahrungsgemäß ist die Automatik hier aber die beste Wahl.
Start vom Lockscreen
Die Android-Kamera können Sie bei aktuellen Handys mit Android 4.1 oder neuer direkt vom Lockscreen aus starten, falls der Hersteller das unterstützt. Dazu einfach im Sperrbildschirm mit dem Finger von rechts auf das Display wischen.
Szenenmodi
Die Android-Kamera unterstützt vier Szenenmodi, die für bessere Fotos beim Sport, in der Nacht, bei einem Sonnenuntergang und auf einer Party sorgen sollen. Erfahrungsgemäß bringen diese Einstellungen aber nicht viel. Wir empfehlen deshalb, die Fotos mit dem Standard (kein Szenenmodus) aufzunehmen und nachträglich über eine Fotobearbeitungsapp (siehe separaten Artikel in dieser Ausgabe) zu bearbeiten. Lediglich der Sport-Modus bringt einige Verbesserungen bei sich bewegenden Objekten. Aber auch nur dann, wenn die Lichtverhältnisse eine kurze Verschlusszeit zulassen. Sonst korrigiert die Kamera-App automatisch die Belichtung, was zu langen Verschlusszeiten und somit unscharfen Aufnahmen führt.
Alternative Kamera-Apps
Bei Google Play gibt es zahlreiche alternative Kamera-Apps, mit denen Sie teilweise bessere Ergebnisse erreichen als mit der vom Hersteller vorinstallierten App. Lesen Sie dazu auch unseren separaten Artikel zu den Kamera-Alternativen in dieser Ausgabe.
Einstellungen zurücksetzen
Sie haben den Weißabgleich geändert, an der Belichtung geschraubt und der Blitz funktioniert auch nicht mehr wie gewünscht? Wechseln Sie zu den Einstellungen Ihres Android-Systems und suchen Sie unter den Apps die Kamera-App. Hier können Sie nun über einen Fingertip auf Daten löschen die Einstellungen der Kamera wieder auf die Standardwerte zurücksetzen.
HTC (One X)
HTC legt nicht nur bei seinen Highend-Geräten viel wert auf eine gute Kamera, sondern auch bei den günstigeren und älteren Modellen. Mit dem Update auf Android 4.2 und Sense 5.0 kamen zum Beispiel auch die One-X-Modelle von Anfang 2012 eine neue Kamera-Software. Diese stellen wir hier vor. Je nach HTC-Modell werden Sie einige Abweichungen zu Ihrer Kamera feststellen, die grundlegende Bedienung hat sich jedoch nicht geändert.
Gegenüber der Nexus-Kamera fällt zunächst auf, dass die wichtigsten Einstellungen mit einem Fingertip erreichbar sind. In der oberen linken Ecke schalten Sie den Blitz ein und aus, unten links erreichen Sie die Einstellungen. Über einen Klick auf die Videokamera startet die Filmaufnahme, oben rechts sehen Sie das zuletzt gemachte Foto. Klar zu erkennen ist auch der senkrechte Slider für den digitalen Zoom. Auch hier raten wir aber von der Nutzung des digitalen Zooms ab, außer Sie haben sehr ruhige Hände oder fotografieren mit einem Stativ.
Bei der Standard-App von Android nicht vorhanden sind die Filterfunktionen unten rechts. Tippen Sie auf das bunte Symbol, erscheint eine Liste von möglichen Filtern. Wenn Sie viel Zeit zum Fotografieren und Lust zum Experiment haben, dann wählen Sie hier eine der Funktionen aus und schießen gleich ein kleines Kunstwerk. Im täglichen Gebrauch verzichten Sie aber besser auf diese Möglichkeit und versehen Ihre Fotos nachträglich mit einem Filter, wie in unserem separaten Artikel beschrieben.
Die Einstellungen
Über das Symbol mit den drei Punkten erreichen Sie die Einstellungen. Auch hier fällt positiv auf, dass alle Einstellungen an einem Ort versammelt sind. So müssen Sie nicht wie bei der Standard-Kamera-App raten, was sich wohl hinter welchem Eintrag noch verbirgt, sondern scrollen einfach die Liste durch. Je nach HTC-Gerät unterscheidet sich auch hier die Liste der verfügbaren Optionen.
Ganz zu oberst wechseln Sie zwischen der Haupt- und der Frontkamera. Darunter folgen die Einstellungen für den Szenenmodus der Fotofunktion und den Szenenmodus bei der Videokamera (Normal oder Zeitlupe). Scrollen Sie etwas weiter nach unten, erreichen Sie die manuellen Einstellungen. Hier können Sie zum Beispiel den ISO-Wert bei 100 fixieren (max. ISO) unter den Kameraoptionen die Gesichtserkennung und das Geo-Tagging ein- und ausschalten. Markieren Sie die Checkbox bei Raster, dann erscheint auf dem Display ein Gitter mit neun Feldern. Es hilft Ihnen dabei, das Objekt möglichst gut auszurichten (siehe Grundlagenartikel zur Fotografie).
Eine wichtige Funktion finden Sie unter Zuschneiden. Hier legen Sie fest, ob das Bild im 16:9-Format, 4:3 oder sogar 1:1 speichern möchten. Üblicherweise erreichen Sie die größtmögliche Auflösung im 4:3-Format. Bei unserem Testhandy (HTC One X+ beträgt diese maximal 3264 x 2448 Pixel. Wählen Sie Zuschneiden breit, dann beträgt die maximale Bildgröße nur noch 3264 x 1840 Pixel, bei 1:1 reduziert sich diese sogar auf 2448 x 2448 Pixel. Richten Sie also zuerst über Zuschneiden das gewünschte Format ein, anschließend wählen Sie die Bildgröße.
Besonderheiten
Verfügen Sie über ein HTC One, One X, One S oder das Desire 500, dann beherrscht Ihre Kamera auch eine Serienbildfunktion. Diese bietet sich zum Beispiel bei Sportaufnahmen an. Halten Sie dazu den Auslöser einfach gedrückt. In der anschließenden Vorschau sehen Sie nun sämtliche Fotos und können das beste über das Icon Beste Aufnahme speichern (die restlichen Fotos werden dann gelöscht). Sie können aber auch alle behalten oder alle Löschen. Eine weitere Besonderheit, die es aber nur beim HTC One gibt, ist der Zoe-Modus.
Fotografieren Sie damit, dann erstellt die Kamera auch bei Standbildern kurze Videos im Hintergrund. Damit lassen sich später coole Diashows gestalten. Unabhängig von der Zoe-Funktion des HTC One finden Sie auch auf dem HTC One X+ und dem Desire 500 kurze Videos aus Ihren Standbildern, wenn Sie in der Galerie-App von HTC die Ansicht von Alben zu Ereignisse ändern. Dies funktioniert aber nur ab Android 4.2.2 mit Sense 5.
Samsung (Galaxy S4)
Neben den Standardmodi (Sport, Nachtmodus, Schönes Portrait, Panorama, Klangfarbe (HDR) oder Bestes Foto), über die fast jede Kamera-App mittlerweile verfügt, bringt die Kamera-Software des Samsung Galaxy S4 den einen oder anderen Spezialmodus mit. Von Haus aus ist die Kamera auf den "Draufhalten-Modus" eingestellt und macht automatisch alles richtig. Dieser bietet sich besonders für schnelle Schnappschüsse an, da Sie auf nichts achten müssen und die Kamera-App Farben und Helligkeit automatisch optimiert.
Bild-in-Bild-Funktion
Zu den speziellen Funktionen der S4-Kamera-App gehört der Dual Shot. In diesem Modus nehmen Sie Bilder mit beiden Kameras auf. Wenn Sie die Hauptkamera auf Ihr Motiv gerichtet haben, tippen Sie das mittlere Symbol am linken oberen Bildschirmrand an. Daraufhin wird das Foto der Frontkamera als kleine Version in das Original eingefügt. Um das Hauptmotiv des Fotos nicht zu verdecken ändern Sie einfach die Position und Größe des kleinen Bildes. Wenn Sie mit diesem Modus fotografieren möchten, tippen Sie das mittlere der drei am linken oberen Bildschirmrand vorhandenen Symbole an.
Um einen der anderen Modi zu aktivieren, betätigen Sie den Modus-Button, der sich neben dem Auslöser befindet. Einer dieser Modi ist die Funktion Sound & Shot. Neben der ganz normalen Aufnahme bietet die Samsung-App die Möglichkeit, vor oder nach dem Foto zusätzlich die Umgebungsgeräusche aufzunehmen. So hauchen Sie Ihrem Bild mit maximal neun Sekunden langen Tonaufnahmen zusätzliches Leben ein.
Egal welche Kamera oder Kamera-App Sie bei Gruppenbildern verwenden, ein Problem haben alle gemeinsam: Immer ist irgendjemand nicht gut getroffen. Mit der Funktion Best Face will die Kamera-App des S4 hier Abhilfe schaffen. Aus fünf aufeinanderfolgenden Gruppenbildern wählen Sie das beste Bild jeder Person aus. Die App kombiniert die Fotos dann zum bestmöglichen Gruppenbild.
Die Funktion Drama eignet sich perfekt für dynamische Fotos. So lassen sich Bewegungen in einem einzigen Foto festhalten. Die Kamera-App fasst hierzu eine Bildserie von einem sich bewegenden Motiv in einer Collage zusammen. Der Bewegungsablauf des Objekts bleibt trotzdem Schritt für Schritt erhalten. Ein klassisches Motiv dieser Art ist ein Snowboarder beim Sprung, dessen Flugstrecke die App in ein einziges Bild komprimiert.
Animierte Fotos
Im Play Store gibt es zahlreiche Kamera-Apps, mit welchen sich Panorama-Aufnahmen erstellen lassen. Das S4 bringt diese Funktion von Haus aus mit. Dazu stellen Sie das Smartphone auf den richtigen Modus ein, richten Ihre Kamera auf das gewünschte Objekt und bewegen es dann ab dem Startpunkt langsam nach links oder rechts. Auf dem Display erscheint nun Schritt für Schritt Ihr Panoramabild. Damit die Aufnahme gelingt, müssen Sie ein gleichmäßiges Tempo beibehalten. Zudem sollten Sie das Smartphone während der Aufnahme auf der gleichen Höhe halten. Dabei unterstützt Sie die App des Galxy S4: Mit einem Rahmen zeigt Sie Ihnen an, ob Sie das Gerät höher oder tiefer halten müssen.
Die Funktion animierte Fotos arbeitet ähnlich wie der Drama-Shot. Das Gerät nimmt hintereinander mehrere Fotos beziehungsweise mehrere Sekunden Video auf. Das Foto oder die Szene wird direkt im Anschluss daran analysiert. Bei den fünf Sekunden Videos für das animierte Foto können Sie im Nachhinein auswählen, welche Teile des Videos später statisch erscheinen oder sich bewegen sollen. Mit dieser Funktion lassen sich wirkungsvolle GIFs erstellen. Auch das Radieren beherrscht die Samsung-Kamera-App: Mit dieser Funktion entfernen Sie Personen, die Ihnen durch Ihr Bild gelaufen sind.
In den verschiedenen Modi lassen sich auch noch einige Einstellungen vornehmen. So lässt sich über das Zahnrad am Bildschirmrand die automatische Nachterkennung für manche Modi einschalten. Diese sorgt dafür, dass Sie auch bei schwachem Licht klare und helle Bilder bekommen – ohne den Blitz zu aktivieren. Und auch die Funktion Sprachbefehle aktivieren Sie hier. Durch Lächeln, Bitte Lächeln, Klick und Aufnahme löst die Kamera-App aus. Welcher Modus gerade aktiv ist, zeigt Ihnen die App entweder oben in der Mitte des Displays (Hochformat) oder am rechten oberen Rand (Querformat).
LG (G2)
Auch bei LG ist die Kamera in der Grundeinstellung auf Vollautomatik eingestellt. Sie müssen daher nur Ihr Motiv einfangen und abdrücken, den Rest erledigt die Kamera von alleine. Es lohnt sich jedoch, in die Einstellungen und die Kamera-Modi zu schauen. Hier stecken viele Funktionen, mit denen Sie noch bessere Bilder erstellen können. Zudem glänzt LG besonders beim aktuellen G2 mit vielen speziellen Features.
Hinter dem Zahnrad-Icon finden Sie die Einstellungen der Kamera-App. Hier nehmen Sie grundlegende Einstellungen wie die Auflösung der Aufnahme vor, oder aktivieren das Geotagging – Ihre Aufnahmen werden dabei per GPS mit der exakten Position versehen, mit speziellen Programmen lassen sich diese Informationen später auswerten. Foto-Profis regeln an dieser Stelle Helligkeit, Fokus-Art, ISO-Werte oder den Weißabgleich von Hand.
Volle Kontrolle bei LG
Beim Fotografieren wichtig ist besonders der Weißabgleich und die Fokusierung. Mit dem Weißabgleich passen Sie die Aufnahme an unterschiedliche Lichtquellen an, über die Fokusierung entscheiden Sie manuell, welches Objekt scharfgestellt wird. Von Haus aus stellt die LG-Kamera automatisch auf Gesichter scharf. Für Gruppenportraits ist der Sprachauslöser praktisch, mit "Cheese" oder "Smile" löst die Kamera auf Ihr Kommando aus. Per Zurücksetzen machen Sie alle Ihre Änderungen mit einem Klick rückgängig.
Über den Modus-Button aktivieren Sie eine Reihe von besonderen Funktionen. Ein besonderer Nacht-Modus, HDR-Aufnahmen (Dynamischer Ton) mit besonders viel Kontrast,Panorama-Bilder oder 360-Grad-Rundum-Panoramen (VR Panorama), sind heute nichts mehr besonderes. Auch die Dual-Kamera, bei der das Bild der Hauptkamera mit in die Aufnahme eingeblendet wird, kennt man schon vom Samsung Galaxy S4. Doch die Modi Aufnehmen & löschen und Time Catch-Aufnahmefunktion sind etwas besonderes.
Time Catch nimmt im Hintergrund permanent auf, auch wenn Sie die Kamera noch auf das Motiv ausrichten. Drücken Sie ab, wird das Bald zusammen mit Bilder aus den Sekunden vor der Aufnahme abgespeichert, aus diesem Fächer an Bildern suchen Sie sich das Beste heraus – So bannen Sie die besten Schnappschüsse aufs Papier, selbst wenn Sie zu spät dran waren. Genauso praktisch ist die etwas sperrig benannte Funktion Aufnehmen & löschen.
Intelligent löschen
Im Urlaub kennen Sie sicher das Problem, Sie stehen vor dem Eiffelturm und möchten Ihren Partner vor der berühmten Kulisse fotografieren, doch andauernd laufen anderen Touristen durchs Bild. Ist Aufnehmen & löschen aktiviert, müssen Sie die Kamera für einen Moment länger auf das Motiv halten, anschließend markiert die Software alle Bildbereiche, die sich während der Aufnahme merklich bewegt haben. Per Fingerzeig wählen Sie diese aus und löschen die nicht erwünschten Elemente. Das Ergebnis ist Ihr Partner alleine vor dem Eiffelturm – ohne störende Mitreisende.
Über den Schieberegler rechts unten (im Querformat rechts oben) wechseln Sie in den Video-Modus. Auch hier stehen Ihnen wieder verschiedene Einstellungen und Kamera-Modi zur Verfügung, die sich denen der Fotokamera ähneln. Interessant ist hier der Audio-Zoom-Modus, der im Querformat den Ton gezielt von einem markierbaren Bereich aufnimmt – so filtern Sie ähnlich wie bei einem Richtmikrofon unerwünschte Nebengeräusche aus der Tonspur Ihres Videos heraus. Die Live-Effekte sind eher nur etwas für Spaßvögel, sie verpassen Ihrem Opfer einen großen Mund oder riesige Augen.
Sony (Xperia Z1)
Haben Sie sich das Sony Xperia Z1 wegen seiner beeindruckenden 20,7-Megapixel-Kamera gekauft? Dann sollten Sie zuerst die Einstellungen der Kamera-App öffnen, diese arbeitet nämlich in Ihrer Voreinstellung mit einer deutlich geringeren Auflösung. Im von Haus aus aktiven Modus Überlegene Automatik fotografiert das Z1 nur mit 8 Megapixeln. Im Normalfall reicht das und Sie erhalten auch Bilder ohne Rauschen, aber für geplante Aufnahmen sollten Sie nicht auf die 20 Megapixel verzichten.
Ist die Automatik aktiviert, übernimmt die Software alle notwendigen Einstellungen für Sie. Gehen Sie nah an ein Motiv – etwa eine Blume – heran, springt die Kamera automatisch in den Makromodus. Halten Sie das Objektiv über einen Text, optimiert die Kamera die Aufnahme für ein Dokument. Auch bei Porträts, Aufnahmen von Kleinkindern, schlechtem Licht oder sich schnell bewegenden Motiven wie bei der Sportfotografie wählt die Kamera-App automatisch die passende Einstellung.
Mit Timeshift nichts verpassen
Aufgrund des großen Bildsensors und der Reduzierung der Aufnahmen auf 8 Megapixel bietet die Kamera im Automatikmodus ein "virtuelles" 3-fach-Zoom (entspricht einem 81-mm-Objektiv bei einer herkömmlichen Kleinbildkamera), ohne dass die Bildqualität durch das Heranzoomen leidet. Bei schlechten Lichtverhältnissen fungiert eine sehr gute Blitz-LED als Hilfslicht, mit dem die Kamera so gut fokussiert, dass uns selbst bei absoluter Dunkelheit im Raum gute Bilder gelangen.

Des Weiteren bietet die Sony-Kamera zusätzliche Funktionen – von sinnvoll bis absurd. Die Timeshift-Bildfolge nimmt Bilder in konstanter Folge auf. Sobald Sie den Auslöser drücken, speichert sie über zwei Sekunden hinweg die nächsten 30 und die letzten 30 Bilder. Über einen Bildfächer wählen Sie dann die beste Aufnahme aus – die Funktion findet sich in ähnlicher Form auch bei der Kamera des LG G2.
Mit verschiedenen Bildeffekten verleihen Sie Ihren Aufnahmen einen künstlerischen Touch, und Info-Eye liefert Ihnen per Bilderkennung automatisch Informationen zum Motiv, das Sie gerade aufgenommen haben. Die AR-Effekte platzieren virtuelle Dinosaurier, Schmetterlinge oder Partyhüte in die Aufnahme – witzig, aber wohl selten nötig. Schön gemacht ist an dieser Stelle die Live-Vorschau der Effekte, so sehen Sie direkt wie sich die einzelnen Filter auf das aktuelle Motiv auswirken.
Viele Alternativen
Die vom Hersteller vorinstallierten Kamera-Apps sorgen üblicherweise für die besten Bildern. Sind Sie mit den Apps allerdings nicht zufrieden, dann gibt es viele Alternativen bei Google Play. Zudem empfehlen wir Ihnen, beim Fotografieren auf bestimmte Filter zu verzichten und diese später über eine separate App anzuwenden. Das Resultat ist meistens besser.