29. September 2023
StartMagazinIm Test: Zopo ZP950 Leader Max

Im Test: Zopo ZP950 Leader Max

Ein großes Handy hat schon was, kann man sich damit unter Umständen ein Tablet als Zweitgerät sparen. Zopo schickt das ZP950 Leader Max mit 5,7-Zoll-Display und Dual-SIM Funktionalität ins Rennen der Mega-Smartphones.

Plusminus

+ Dual-SIM

+ Android 4.1.2

+ 5,7″ Display

+ Dual-Core CPU

+ Preis

– Leistung

– Zubehör

Die erste Reaktion auf das Zopo ZP950 von Freunden lautet fast immer: „Oh, ein Samsung!“. Erst ein genauer Blick auf die Rückseite mit dem Logo offenbart den Irrtum. Auch wenn das Zopo eines dieser typischen China-Phones zu sein scheint, bietet es doch ein paar interessante Besonderheiten, ungeachtet der Tatsache, dass es optisch sehr stark aktuellen Samsung-Geräten ähnelt. Dazu gehört zum Beispiel der Verkauf und Support vor Ort durch zopo.de aus Kiel.

Erstkontakt

Nimmt man das ZP950 das erste Mal in die Hand, ist man von der schieren Größe zunächst überwältigt. Für so manche Hand ist das Gerät eine Herausforderung, möchte man es einhändig bedienen. Sehr entgegen kommen hier die rechts angeordnete Power-Taste sowie die Lautstärke-Wippe. Beide sind sehr gut tastbar und bieten einen deutlichen Druckpunkt. Das gilt auch für die Home-Taste unterhalb des Displays, die dort aber etwas verloren wirkt, da das ZP950 im Unterschied zu den Samsung-Geräten mit in den Bildschirm integrierten Softkeys arbeitet, wie man diese von den Nexus-Geräten her kennt.

Als Dual-SIM-Smartphone verfügt es über zwei SIM-Karten-Schächte, wobei ein Schacht für GSM/WCDMA bzw. UMTS geeignet ist, der andere „nur“ für GSM. Daneben liegt der MicroSD-Kartenschacht, der Karten bis 32 GByte akzeptiert. Der große und flache Lithium-Polymer-Akku bietet eine Kapazität von 2500 mAh. Das mitgelieferte Ohrhörer-Set findet seine 3,5 mm Klinkenbuchse an der Oberseite des Smartphones. Aufgeladen wird über das mitgelieferte USB-Ladekabel mit Strom-Adapter. An der Unterseite befindet sich der Micro-USB-Anschluss. Zusätzlich legt Zopo auch noch eine Displayschutzfolie bei.

Angetrieben wird das ZP950 von einer ARM Cortex-A9 Dual-Core CPU mit 1 GHz, unterstützt von einer PowerVR SGX531+ GPU. Die Benchmark-Ergebnisse weisen das ZP950 eher als Arbeitstier aus: Beim Vellamo-Test ist es gut weit vorne im Feld, während es im Antutu-Benchmark eher im hinteren Mittelfeld rangiert. Im normalen Alltag merkt man davon kaum etwas, das ZP950 arbeitet ohne Ruckler, das 1 GByte große RAM ist hier deutlich spürbar. Seine Grenzen erreicht das Handy bei aufwändigen grafischen Apps und Spielen.

Insgesamt fällt die sehr saubere Verarbeitung auf, die einen wertigen Eindruck vermittelt. Der Rahmen in Chrom-Optik verstärkt diesen Eindruck noch. Das ZP950 ist in den Farbvarianten weiß und grau erhältlich.

Android (fast) pur

Nach dem Einschalten fallen weitere Details ins Auge. Das Display mit IPS-TFT-Technik löst mit 1280 x 720 Pixeln auf, was bei 5,7″ Diagonale eine Pixeldichte von knapp 258 ppi ergibt. Die Blickwinkelabhängigkeit ist in Ordnung, das Display bleibt trotz leichter Farbverfälschungen lesbar. Für sonnige Tage ist es jedoch nicht hell genug, die Automatik regelt generell auch drinnen zu dunkel. Die verbaute Benachrichtigungs-LED beherrscht die Farben Rot, Grün und Blau.

Abbildung 1: Nach dem Start zeigt sich der Desktop des Zopo-Smartphones aufgeräumt und schnörkellos.
Abbildung 1: Nach dem Start zeigt sich der Desktop des Zopo-Smartphones aufgeräumt und schnörkellos.

Das ZP950 kommt mit Android 4.1.2 „Jelly Bean“, welches Zopo erfreulicherweise kaum verändert hat. Die obligatorischen Google-Apps sind an Bord. Es gibt zusätzliche Buttons in der Statusanzeige für WLAN, Bluetooth, Audioprofile usw. In den Display-Einstellungen gibt es zwei Szenen zur Auswahl, die sich jedoch beide sehr ähneln, und vier Themes, die aber nur die Farbgestaltung in der Statusleiste und der Telefon-App verändern.

Gut gelungen ist die Dual-SIM-Verwaltung. Beide Karten werden jeweils mit unterschiedlichen Farben dargestellt, sowohl in der Statusleiste als auch in der Telefon- und SMS-App. Für jede Karte kann festgelegt werden, ob Android nachfragen oder automatisch eine bestimmte Karte verwenden soll. So ist relativ schnell festgelegt, mit welcher Karte man telefoniert und mit welcher man ins Internet geht.

Abbildung 2: Android kommt von Haus aus problemlos mit mehreren SIM-Karten klar.
Abbildung 2: Android kommt von Haus aus problemlos mit mehreren SIM-Karten klar.
Abbildung 3: Das SIM-Karten-Menü erscheint, sobald die Telefon- oder SMS-App aktiv ist.
Abbildung 3: Das SIM-Karten-Menü erscheint, sobald die Telefon- oder SMS-App aktiv ist.

Kamera

Die Hauptkamera löst mit 8 Megapixeln, die Frontkamera mit 2 Megapixeln auf. Zum Einsatz kommt die Standard-Kamera-App. Der Autofokus arbeitet gelegentlich etwas unruhig, aber sonst zügig. Für die Ausleuchtung sorgt eine LED. Diverse Motivprogramme und eine HDR-Funktion runden die Kamera-Funktionen ab. Schnappschüsse sind kein Problem, bei schwächerem Licht tendieren die Bilder zu einer leichten Unschärfe.

Videos zeichnet die Kamera mit maximal 1280 x 720 Bildpunkten auf. Auch hier arbeitet das ZP950 sehr zügig, allerdings ohne Autofokus. Die Möglichkeit, Zeitraffer-Aufnahmen zu machen, sind ein nettes Gimmick. Die Auslöse-Geräusche sowohl im Foto- als auch im Video-Modus sind sehr dezent. Die Frontkamera liefert auch in beiden Modi ordentliche Bilder. Für Skype-Nutzer bietet Zopo auf seiner Website eine angepasste Version an, da die Version aus dem Play Store bei der Einrichtung hängen bleibt.

Abbildung 4: Mit knapp 1300 Punkten siedelt sich das Zopo ZP950 im Smartphone-Mittelfeld an.
Abbildung 4: Mit knapp 1300 Punkten siedelt sich das Zopo ZP950 im Smartphone-Mittelfeld an.

Musik

Der Lautsprecher auf der Rückseite besitzt eine ausreichende Lautstärke, der Klang kann jedoch durch den Untergrund oder die Hand stark beeinträchtigt werden. Über die mitgelieferten Kopfhörer kann es aber einen deutlich satteren Klang erzielen, in beiden Fällen aber trotzdem etwas höhenlastig. Das integrierte FM-Radio bietet das Nötigste zum Radio-Empfang. Auffallend ist hier die Möglichkeit, Radio auch ohne angeschlossenen Kopfhörer empfangen zu können. Im Sendegebiet des Autors war hier jedoch kein vernünftiger Empfang möglich. Neben RDS-Informationen bietet die Radio-App auch die Möglichkeit, den laufenden Sender aufzuzeichnen und Favoriten zu verwalten.

Fazit

Das ZP950 ist ein rundherum gelungenes Smartphone mit großem Display und wenig Schnickschnack. Mit dem Samsung Galaxy S4 kann es leistungsmäßig nicht mithalten, dafür punktet das Zopo mit Dual-SIM-Funktionalität und – nicht zuletzt – einem unschlagbaren Preis.

Zopo ZP950 Leader Max

Kerndaten
Hersteller Zopo
Formfaktor 5,7-Zoll-Smartphone
Auflösung 1280 x 720
Prozessor 1,0 GHz, Dual-Core (Cortex-A9, MediaTek MTK 6577)
Android-Version 4.1.2 Jelly Bean
Akku 2500 mAh
Laufzeit Standby 130h – 200h
Gewicht 207g
Preis (Internet) 219 Euro
Performance
AnTuTu-Benchmark 5700 Punkte
Vellamo (HTML5/Metal) 1279/349 Punkte
Android-User-Bewertung 4,0 Punkte
Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.

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