Bis zu zehn Millionen Zuschauer wollen seit 15 Jahren wissen, wer es auf den Schleudersitz in der Quizshow bei Günter Jauch geschafft hat. Der Reiz, auf dem Sofa mit zu raten, es möglichst besser zu machen , mitzufiebern oder auch hinzuzulernen, ist offenkundig. Auch im Play-Store buhlen ein paar Dutzend Apps weltweit um die Gunst der Nutzer, wir haben uns Wer wird Millionär? – 2014 angeschaut
Der bisherige Platzhirsch im Play Store von der britischen Insel – dem Geburtsland der Idee – beeindruckt zwar mit einer akustischen und optischen Show, die der TV-Darstellung nahe kommt, belegt aber mit fast 50 MB dann auch mehr als das 10-fache der noch jungen Anwendung aus Deutschland, die wir für diesen Artikel hier getestet haben. Es überrascht deshalb nicht, dass nun auch die kleine, schlanke Version von ?Wer wird Millionär?? mit dem Zusatz ?2014? schnell eine große Fan-Gemeinde gefunden hat. Wir haben das Quiz auf dem Note III und dem Asus a86 in der Tablet-Darstellung gestartet. Die Bedienung ist einfach und die App reagiert klick-schnell ohne spürbar Verzögerungen. Leider lässt sich die App auf Tablet und Smartphone nur im Querformat nutzen.
Die Installation der App beansprucht keine verdächtigen Berechtigungen. Internetdaten werden nur abgefragt, um eine Rangliste der besten Kandidaten anzeigen zu können. Leider wird der Quiz nur im Landscape-Modus – also im Querformat – gestartet, was aber weder für die Bedienung noch für den Ratespaß von Nachteil ist. Die Oberfläche wirft keine Fragen auf, ist selbst erklärend und übersichtlich. Die vertrauten Joker, – ?50:50 Chance?, ?Publikums-Befragung? und ?Telefon-Joker? – werden oberhalb der zu beantwortenden Frage eingeblendet, ebenso wie der aktuelle Euro-Stand, der auf dem Spiel steht.

Auch das Publikum hat uns nicht enttäuscht. Abgesehen davon, dass Deutschland nicht zuschaut , um sich auf die Schenkel zu klopfen, wenn man etwas nicht weiß: Das virtuelle Publikum wird den Spieler auch bei einfachen Fragen nicht mit 90 %iger Besserwisserei bloß stellen und in keine Depression stürzen.
Auch bei einer sehr einfachen Frage ist es sich nicht einig; auf die oft knappe Mehrheit ist trotzdem Verlass. Will man mit einer Winsumme prahlen und das Ergebnis (mit)teilen, ist das über Facebook, Twitter, Google+ und per Whats App möglich.
Realitätsnah sind die Werbe-Einblendungen zwischen den Spielrunden, mit deren Einnahmen der Entwickler der kostenlosen App sich seine Arbeit honorieren lässt. Während sich bei RTL bekanntlich die Spots nicht wegklicken lassen, ist dies hier möglich.

Es gibt keine Option, eine Sicherheits-Stufe zu wählen. Ab 32.000 ? wird man bei einer falschen Antwort mit einem Gewinn von 16.000 ? verabschiedet. Neben dem Neustart eines Spiels wird die Option ?Highscores? angeboten. Warum der Tabellenführer in der in den letzten 24 Stunden mehr als 400 Millionen ? (!) gewonnen hat, der ?All-Time-Winner? aber weniger, erscheint uns nicht ganz nachvollziehbar. Leider gibt es keine Übersicht über die eigenen Ergebnisse.
Die App hält laut Entwickler-Angabe 1000 Fragen für den Kandidaten im Speicher. Vorausgesetzt man erreicht im Durchschnitt die 32.000 ? Marke hat man schon nach der 20. Runde 200 davon beantwortet. Auch wenn sich noch 800 unbekannte Fragen im Pool befinden müssten, beginnt der Zufallsgenerator im weiteren Spielverlauf mit den ersten Wiederholungen. Ein länger anhaltender Ratespaß wird dadurch zwangsläufig geschmälert, weil zunehmend Wissen oder logische Erwägungen in den Hintergrund treten und dafür das Gedächtnis den Spielverlauf bestimmt. Trotz allem bleibt Wer wird Millionär? – 2014 unterm Strich ein empfehlenswerter schneller Spiel-Spaß, der den Nutzer mit Fragen konfrontiert, die er sich selbst noch nie gestellt hat.