Abgesehen vom HTC One besitzt kein einziges Android-Smartphone wirklich gute Lautsprecher. Hören Sie gerne auf dem Schreibtisch oder Nachttisch Musik, muss deshalb ein externer Lautsprecher her. Doch welcher?
Einen sehr guten Kompromiss zwischen Größe und Sound-Qualität bieten Vibrationslautsprecher. Dabei findet sich kein klassisches Membran in der kleinen Box sondern eines, das Vibrationen erzeugt. Diese werden dann auf eine geeignete Oberfläche übertragen, die wiederum die Schallwellen absetzt. Geeignete Oberflächen sind Holztische, Kartonboxen, Glas aber auch Kunststoffobjekte mit Leerraum. Die kleinen Lautsprecher produzieren wirklich guten Sound und je nach Klangkörper auch satte Bässe, allerdings sind sie trotzdem keine optimalen Begleiter, da sie für die Größe recht schwer sind. Die massive Bauweise ist aber nötig, um überhaupt genügend Druck auf den Klangkörper ausüben zu können.
R.O.GNT 1002 Bluetooth
Den R.O.GNT-Lautsprecher gibt es in diversen Farben, die Produktnummer 1002.45 steht zum Beispiel für die blaue, 1002.21 für die rote Version. Allen Vibrationslautsprechern gemein ist das Mini-USB-Kabel, das gleichzeitig als Line-In-Eingang und zum Aufladen des Lautsprechers dient. Das eine Ende des Kabels besteht also aus einem Mini-USB-Stecker, das andere Ende verzweigt aus einem normalen USB-Stecker und einem 3,5mm-Klinkenstecker.
Neben dem Mini-USB-Anschluss finden Sie auf dem Lautsprecher noch den Einschalt-Button, der für das Aufladen auf der Position OFF sein muss: Für das Musikhören via Bluetooth schieben Sie ihn nach rechts, für den Line-In-Eingang nach links.
Nach dem Einschalten in den Bluetooth-Modus müssen Sie aufpassen, das schöne Stück nicht aus den Händen fallen zu lassen, denn es meldet sich mit einer recht lauten Tonfolge, die auch dann nicht zu überhören ist, wenn der Lautsprecher mit keinem Klangkörper verbunden ist. Anschließend schalten Sie auf Ihrem Android-Gerät Bluetooth ein und suchen nach neuen Geräten. Sie sollten nun den Eintrag Vibration Speaker finden. Verbinden Sie sich mit dem Gerät ertönt ein weiterer Ton. Jetzt können Sie über jede beliebige App Musik-Abspielen, auch für Videos oder Spiele lässt sich der Bluetooth-Speaker einsetzen, die Latenzzeiten sind minimal.
Der R.O.GNT-Lautsprecher ist der kleinste und mit 250g auch der leichteste im Test. Obwohl er nominell nur 3 Watt Leistung bringt, kann er ganz schön laut werden. Leider ist der Fuß etwas sehr klein geraten, sodass die Box durch die Vibration bei voller Lautstärke schon mal auf dem Klangkörper aufschlägt. Störend ist uns zudem bei unserem Testgerät ein Grundrauschen aufgefallen, das leider auch im Line-In-Modus deutlich zu hören ist. Ab einer gewissen Lautstärke wird es durch die Musik übertönt, aber eben erst dann. Der Akku hält rund 4 Stunden.
Ompere Kingkong
Mit einem Preis von 100 Euro und einem Gewicht von fast einem Kilo ist dieser Vibra-Lautsprecher von Ompere wahrlich keine leichte Entscheidung. Doch kombiniert mit dem passenden Klangkörper bekommen Sie tatsächlich rund 25 Watt Musikleistung aus dem Kingkong heraus. Er lässt sich nicht nur vom Smartphone via Line-In-Kabel mit Musik füttern, sondern auch über MicroSD-Karten oder einen USB-Stick. Lediglich Bluetooth fehlt dem Riesen, über den USB-Anschluss kann man aber auch einen Bluetooth-Dongle anschließen. Beim Kingkong entscheidet klar der Klangkörper darüber, ob sich der Kauf lohnt oder nicht. Wir haben gute Erfahrungen mit einem kleinen massiven Beistelltisch aus Esche gemacht. Alle nicht massiven Klangkörper sind für den Kingkong zu klein. Die Musik ist zudem zwar deutlich lauter als bei den anderen Lautsprechern, aber etwas weniger ausgeglichen. Davon abgesehen ist die Sound-Qualität aber sehr gut. Im Unterschied zu den restlichen Lautsprechern können Sie hier das Volumen auch über die Box selbst steuern, nicht nur über das Wiedergabegerät. Der Akku hält laut Hersteller rund 6 Stunden.
Ompere Dancer 1 BT
Unser Favorit in Kombination mit einem Android-Smartphone ist der Dancer 1 BT von Ompere mit Bluetooth-Verbindung. Der Vibralautsprecher kostet zwar rund 15 Euro mehr als die R.O.GNT-Box, ist aber auch etwas größer und bietet bis zu 10 Watt Leistung. Das merkt man an der Soundqualität, die nicht nur absolut rauschfrei sondern auch allgemein besser ist. Bei mittleren Lautstärken produziert die kleine Box das absolut beste Klangbild von allen getesteten Geräten und lustigerweise bringt es auch die Bässe deutlich besser zum Ausdruck, als der Kingkong-Lautsprecher. Das gilt aber nur für mittlere bis halblaute Lautstärken, denn wenn Sie das Volumen voll aufdrehen, dann kommt die kleine Box ins Vibrieren und aus ist es mit der guten Musikqualität. Für laute Musik greifen Sie deshalb besser zum Kingong, für die Berieselung auf dem Schreibtisch oder dem Nachttisch ist der Dancer 1 BT aber die ideale Wahl mit der besseren Soundqualität. Die Akkulaufzeit beträgt rund 6 Stunden, je nach Lautstärke.
Ompere Robot
Ompere hat noch zahlreiche weitere Vibrationslautsprecher im Angebot, von denen wir den Robot als Testgerät erhalten haben. Er verfügt über keine Bluetooth-Anbindung, dafür haben die Macher ein FM-Radion verbaut und einen MicroSD-Kartenslot. Auch eine Fernbedienung liegt der kleinen Box bei. Die vielen Anschlüsse machen die Bedienung anfangs etwas umständlich, hat man sich aber einmal daran gewöhnt, bereitet sie keinen Probleme. Von der Soundqualität her liegt der Robot auf dem gleichen Level wie der Bluetooth-Lautsprecher.
Zum Lieferumfang gehört hier auch ein spezieller Saugnapf, mit dem sich der Lautsprecher auch an einer Fensterscheibe oder einer massiven Holztüre befestigen lässt. Die Verbindung mit dem Vibrationslautsprecher erfolgt über einen Schraubverschluss. Die Verbindung ist wirklich sehr stabil, uns war es aber nach 30 Minuten zu riskant, den Lautsprecher einfach so weiter an der Scheibe hängen zu lassen. Den Robot gibt es auch in anderen Formen und Farben, auch hier beträgt die Akku-Laufzeit rund 6 Stunden.
Fazit
Zum aktuellen Internetpreis von 55 Euro können wir den R.O.GNT-Lautsprecher nur bedingt empfehlen, weil die Soundqualität doch hinter den Ompere-Produkten zurückbleibt. Dafür ist er etwas leichter. Die beste Soundqualität bietet der Ompere Dancer 1 BT. In Kombination mit einem Nusstisch und leichten Anpassungen am Android-Equalizer produzierte er in unseren Tests einen hervorragenden Sound. Soll es ordentlich laut werden, dann wählen Sie den Kingkong von Ompere. Er verfügt zwar über das weniger ausgeglichene Klangbild als der Dancer, dafür sorgt sein Gewicht von rund 1 kg dafür, dass er garantiert nicht auf einem Tisch herumhüpft.
Infos
- R.O.GNT Webseite: http://www.r-o-gnt.com/
- Ompere Webseite: http://www.ompere.at/