Mit dem Xcover präsentierte Samsung vor rund einem Jahr sein erstes Outdoor-Handy, das jedoch nicht wirklich überzeugen konnten. Jetzt liefern die Koreaner den Nachfolger, der vieles besser macht.
Plusminus
+ Verarbeitung
+ FM-Radio
+ Kamera
+ Vorinstallierte Apps
– Audio mit Rauschen
– Wenig Speicher
Auf dem ersten Blick sieht man es ihm gar nicht an, dass es sich beim Samsung Galaxy Xcover um ein waschechtes Outdoor-Handy handelt. Es ist zwar etwas dicker als die Top-Handys von Samsung & Co, aber dafür liegt es perfekt in der Handy und es hat Charakter. Erst, wenn man versucht, die Rückabdeckung zu entfernen fällt auf, dass man ja dazu ein 5-Cent-Stück benötigt.
Die Hardware
Das Xcover2 ist Samsung optisch und technisch deutlich besser gelungen als der Vorgänger. Das 4-Zoll-Display löst mit angenehmen 480×800 Pixeln auf, verfügt über einen guten Blickwinkel, ist aber nicht mit Gorilla Glass ausgestattet, sondern nur einer von Samsung als kratzfest angegebenen Oberfläche. Laut ersten Nutzerberichten soll die Widerstandsfähigkeit gegen Kratzer aber nicht allzu gut sein.
Die Rückabdeckung ist aus einer dünnen geriffelten Kunststoff-Platte, quasi wie beim Galaxy Nexus. An der Abdeckung sind auch die Gummidichtungen befestigt, die das Xcover2 vor Wasser und Staub schützen. Neben dem Power-Button (rechts) und der Lautstärke-Wippe (links) verfügt das Xcover auch über eine separate Kamerataste zur Linken. Die drei Android-Tasten für Home, Zurück und Menü sind als Hardware-Buttons realisiert. Dabei fanden wir es besonders praktisch, dass man alle drei Buttons drücken kann, nicht nur die Home-Taste. Gegenüber dem CAT B15 stellen die Hardwaretasten zugleich einen Vor- und Nachteil dar: Sie sind anfällig für Staub und Schmutz, lassen sich dafür aber intuitiver bedienen. Der Anschluss für das Micro-USB-Ladegerät befindet sich unten, der 3,5-mm-Stecker für die Kopfhörer an der Geräteoberseite. Beide sind mit Gummiklappen gegen Staub und Wasser geschützt. Im Unterschied zum B15 von CAT verzichtet Samsung im Lieferumfang auf ein Headset. Das ist insofern verwunderlich, weil das Xcover auch ein UKW-Radio an Bord hat, das jedoch ohne Kopfhörer nicht funktioniert.
Sehr gut gefallen hat uns die 5-Megapixel-Kamera. Sie macht schöne Fotos und reagiert recht schnell. Auch Serienaufnahmen liegen drin. Bei Videos erlaubt das Handy zwar maximal eine Auflösung von 720p, in den meisten Fällen dürfte das aber genügen.
Ungenügend schnitt bei unserem Testgerät hingegen der Kopfhörer-Ausgang ab. Beim Pausieren von Stücken und beim Wechsel von einem Song zum nächsten waren deutliche Knackgeräusche zu hören, ja selbst während des Playbacks konnte man ein störendes Rauschen hören, das vermutlich von irgendeiner verbauten Komponente stammt. Hören Sie oft und gerne Musik mit Kopfhörern, dann sollten Sie das Xcover meiden. Das ist insofern schade, weil der verbaute Lautsprecher wiederum sehr gut ist. Er sorgt auch bei voller Lautstärke für einen guten Sound und klingt deutlich besser als der Speaker des B15.
Das Galaxy Xcover reagiert prompt auf Eingaben und gibt sich bei der Performance keine Blöße. Die gemessenen Benchmark-Werte liegen auf dem Level guter Dual-Core-Handys mit 1-GHz-Prozessor, auch gefühlt konnten wir keinen Unterschied zwischen dem Galaxy Xcover2 und dem CAT B15 feststellen.
Gute Software-Auswahl
Das Galaxy Xcover setzt auf Samsungs eigene Android-Oberfläche Touchwiz. Das Handy bringt somit von Haus aus eine Menge zusätzliche Software mit. Dazu gehören neben S-Memo, S Planner, S Suggest und all den S-Apps auch Features wie Smart Stay, die man von den Top-Smartphones von Samsung kennt. Als Zusatzapps von Drittanbietern sind der Cardio Trainer Pro, Flipboard, ADAC Maps (1-Jahres-Lizenz) und Apemap vorinstalliert. Als Nachteil gegenüber dem CAT B15 müssen Sie dafür in Kauf nehmen, dass der freie interne Speicher lediglich rund 750 MByte beträgt.
Sehr schön gelöst hat Samsung auch die Hilfe-App, die gerade Einsteigern bei der Bedienung des Handys ungemein entgegen kommt. Auch der Dateimanager lässt sich sehr leicht bedienen. Die Software-Auswahl von Samsung haben wir deshalb mit der maximalen Punktzahl bewertet.
Wie das B15 lässt sich auch der Speicher des Galaxy Xcover2 per MicroSD-Karte um weitere 32 GByte erweitern.
Fazit
Auch wenn das Galaxy Xcover2 kein perfektes Outdoor-Handy ist, dürfte es den Anforderungen der meisten Sportler und Naturfreunde entsprechen. Im direkten Vergleich mit dem CAT B15 sieht es nicht nur besser aus, sondern bringt auch weniger Gewicht auf die Waage, zudem macht es die deutlich besseren Fotos. Geschlagengeben muss sich das Xcover2 bei der Audio-Wiedergabe über Kopfhörer, dem nicht sehr kratzfesten Display und dem zweiten SIM-Kartenslot. Hier hat das B15 klar die Nase vorne. Zudem fehlt dem Samsung-Smartphone das Headset, das bei Handys mit Radio eigentlich Standard sein sollte. Dafür kostet das Xcover2 mit rund 250 Euro auch etwas weniger. Dank der umfangreichen Software-Auswahl und der deutlich besseren Kamera liegt das Samsung-Smartphone trotz des schwächeren Akkus in der Schlusswertung 0,2 Punkte vor dem CAT B15. Unseren ausführlichen Testbericht zum Caterpillar-Smartphone lesen Sie auf der folgenden Doppelseite.
Samsung Galaxy Xcover 2 – GT-S7710
Kerndaten | |
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Hersteller | Samsung |
Formfaktor | 4-Zoll-Smartphone |
Auflösung | 480 x 800 Pixel |
Prozessor | 1 GHz, Dual Core |
Android Version | 4.1.2 Jelly Bean |
Akku | 1700 mAh |
Laufzeit (Standby/Gesprächszeit) | 370h/9h |
Gewicht | 148g |
Preis | 249 Euro |
Technische Daten und Preisvergleich | |
https://www.android-user.de/lp/17452 | |
Performance | |
AnTuTu-Benchmark | 6625 Punkte |
Vellamo-Benchmark (HTML5) | 1364 Punkte |
Vellamo-Benchmark (Metal) | 353 Punkte |
Video-Wiedergabe | 720p |
Android-User Bewertung | 4,2 Punkte |