1. Dezember 2023
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Im Test: QIDI TECH X-Plus 3D-Drucker

3D Drucker gibt es in vielen verschiedenen Preisklassen. Einsteigen kannst du bereits ab ca. 200 Euro mit Modellen wie z.B. den Ender 3. Auch den Anet A8 Plus hatten wir bereits einmal im Test. Heute schauen wir uns ein hochwertigeres Modell, nämlich den QIDI TECH X-Plus 3D-Drucker, einmal genauer an.

Der QIDI TECH 3D Drucker wird in einem großen, stabilen Karton geliefert. In unserem Fall erfolgte die Lieferung über Amazon per DPD. Der Inhalt des Pakets ist hierbei sichtbar. Die Ecken sind mit einem extra Kantenschutz versehen und das Paket wiegt über 15kg.

Der 3D-Drucker und die Einzelteile sind dabei sicher in Styropor verpackt.

Unboxing

Der X-Plus ist bereits vormontiert. Als Zubehör liegt jeweils ein Strom-Anschlusskabel für EU und US bei, ein weiterer Hochtemperatur-Extruder (der normale Extruder ist bereits montiert), 1 Handbuch + weiterem Infomaterial, ein RJ45-Netzwerkkabel, 1 Rolle PLA Filament, 1 Spatel, 1 Filamenthalter aus Metall und eine Werkzeugkiste bei. Alles in allem machen alle Teile einen hochwertigen Eindruck alles ist sehr gut verpackt.

In der Anleitung ist ebenfalls beschrieben, wie du den X-Plus am Besten auspackst. Achte darauf, dass es 3 Klammern gibt, die du im inneren des X-Plus entfernen musst. Hier wirst du mit Aufklebern nochmal extra darauf hingewiesen. Ist alles soweit ausgepackt und die magnetischen Seitenteile sind angebracht, befindet sich unterhalb des Druckbetts noch Styropor. Dieses kannst du entnehmen, indem du den X-Plus einschaltest und das Druckbett hochfährst. Dort findest du dann auch noch einen 16 GB USB-Stick sowie einen Klebestick. Mit dem Klebestick kann man vor dem Druck eine dünne Schicht Kleber auf das Druckbett anbringen. So hält das Objekt während des Drucks besser am Druckbett fest.

Technische Daten

der X-Plus wird von der Firma QIDI TECH produziert. Zum Druck wird das FDM-Verfahren verwendet. Bei dem Fused Deposition Modeling verwendet der 3D Drucker eine Spule aus Kunststoff-Filament. Das Filament wird geschmolzen und auf das Druckbett aufgetragen, um daraus Schicht für Schicht ein Objekt zu erstellen. Die Kerndaten des X-Plus sind:

  • Technologie: FDM
  • Beheiztes Druckbett (9mm stark aus Alu)
  • Magnetische, abnehmbare Druckplatte
  • Druckbereich: 270x200x200 mm
  • Filament Durchmesser: 1.75 mm
  • Nozzle Durchmesser: 0.4 mm
  • Druck-Materialien: ABS, PLA, Nylon*, Kohlefaser*, Polycarbonat*
  • 0.05mm Hochpräzisionsdruck
  • Doppel-Z Antrieb mit 2 Z-Endstops
  • LAN/WLAN
  • USB
  • Mitgelieferte Software: QIDI Print

* erfordert den Hochtemperatur-Extruder

Ersteinrichtung des X-Plus

Nachdem du alles ausgepackt hast geht es an die Ersteinrichtung. Dies erledigst du im Menüpunkt System. Hier stellst du zuerst die Sprache ein und anschließend die Lautstärke der Signaltöne. Weiterhin kannst du LED-Beleuchtung ein- und ausschalten. Das Touch-Display macht hier ebenfalls einen sehr guten Eindruck.

Weiter geht es im Menü mit dem Werkzeug-Icon. Hier stellst du zunächst deine WiFi-Verbindung her, sofern du WiFi verwenden möchtest und überprüfst, ob die Ventilatoren funktionieren. Anschließend geht es zum erstmaligem Leveln des X-Plus.

Leveln des X-Plus

In der deutschen Übersetzung findest du das Leveln unter dem Menüpunkt „Nivellierung“. Laut Handbuch wird bei der erstmaligen Benutzung empfohlen das schnelle Leveln auszuführen. Die Druckbett und der Extruder fahren nun in die entsprechende Position. Ist dies vollendet klickst du auf OK und entnimmst der Anleitung die schwarze „Leveling-Karte“. Mit dieser kannst du den Abstand des Extruders zum Druckbett optimal einstellen.

Den optimalen Abstand zwischen Druckbett und Extruder findest du, wenn du beim Bewegen der Leveling-Karte noch ein leichtes Kratzen spürst. Lege die Leveling-Karte nun unter den Extruder und benutze die Pfeiltasten, um den Abstand optimal einzustellen.

Damit ist das Leveling auch schon abgeschlossen. Möchtest du manuell Level, musst du dazu die Schrauben unter dem Griffbrett lösen und der Anleitung folgen. Wie du dabei genau vorgehst, wird in einem Video-Tutorial erklärt, welches du auf dem mitgelieferten USB-Stick findest.

Einrichtung abschließen

Ziehe oben am X-Plus nun die Filamenthalter heraus, lege das Filament ein und entnimm dann noch das kleine Röhrchen, in das du das Filament dann einführst. Bei uns ließen sich die Halterungen, die das Filament in der Mitte der Halterung festhalten, extrem schwer aufbringen. Ich bin gespannt, wie wir das wieder abkriegen sollen. Evtl drucken wir uns hier noch etwas eigenes.

Anschließend führe das Filament in den Extruder. An der Seite existiert ein kleiner Hebel, den du beim Einführen herunterdrücken musst.

Um das Filament zu „laden“ gehe nun im Menü auf Filament und klicke dort auf die Temperaturanzeigen. Warte nun so lange, bis die Temperatur von 220°C erreicht ist klicke auf das „Herunter“-Icon. Sobald das Filament dann aus dem Extruder kommt, klickst du auf das Stop-Icon.

Möchtest du das Filament später wechseln, führst du die Schritte genauso aus, nur betätigst den anderen Button mit dem „Oben“-Pfeil.

Der Innenraum

Bevor wir mit dem ersten Druck starten noch ein paar Foto-Eindrücke des Innenraums des X-Plus.

Der erste Druck

Für den ersten Druck findest du auf dem USB-Stick eine Beispiel-GCODE-Datei. Stecke den USB-Stick auf der Front des X-Plusin den USB-Slot und suche nach der Datei „xiaogaoplus.xcode“. Beim Klick darauf wird dir noch eine Vorschau des Objektes auf dem Display angezeigt, dass gedruckt wird. Sowas kannte ich von unseren vorigen 3D-Druckern bisher noch nicht und ist total cool. Mit dem Klick auf Start beginnst du den Druck.

Nach einer Stunde ist der Druck fertig und das Ergebnis echt ordentlich. Hervorzuheben ist auf alle Fälle auch die magnetische Auflage für das Druckbett. Musste ich früher das Objekt vom Druckbett abschaben, so entnehme ich nun einfach die Platte und warte, bis das Objekt abgekühlt ist. Durch leichtes Biegen der Platte löst sich das Objekt dann von ganz alleine. Da hat wirklich mal jemand nachgedacht.

QIDI Print

QIDI Print ist ein auf Cura basierender Slicer. Der Unterschied ist, das du mittels QIDI Print direkt per WiFi drucken kannst. Dazu muss der USB-Stick zwingend im Drucker eingesteckt sein. Die GCode-Datei wird dann über WiFi oder LAN komprimiert an den Drucker gesendet. Du kannst natürlich auch jeden beliebigen Slicer einsetzen, um deine 3D-Modelle für den X-Plus bereitzustellen. Hierfür liegt auf dem USB-Stick ein entsprechendes Profil für Simplify3D bei.

Druckergebnisse

Wir haben nun ohne Anpassungen oder Änderungen mit dem mitgelieferten PLA-Filament einige Objekte gedruckt. Ich finde, die können sich schon sehen lassen.

Fazit

Der QIDI X-Plus ist ein Drucker zum Auspacken und Losdrucken. Wenn du einen 3D-Drucker suchst, bei dem du ohne viel Bastelei einfach nur drucken möchtest, bist du hier genau richtig. Durch das geschlossene Gehäuse läuft der Drucker auch relativ leise. Laut QIBI ist die Druck-Lautstärke mit 40 Dezibel angegeben. Die Lüfter schalten sich dabei auch nur bei Bedarf zu.

Was das Druckbett angeht hat das QIDI wirklich sehr gut gelöst. Du kannst, nachdem der Druck fertig ist, die magnetisch, biegsame Alu-Platte einfach herausnehmen. Mittels leichtem Biegen bekommst du dein Objekt spielend leicht von der Platte gelöst. Auch mussten wir keinen Sprühkleber o.ä. verwenden. Bei anderen Druckern hielt das Druckobjekt ohne Sprühkleber nie richtig am Druckbett fest und war am Ende dann schwer wieder ab zu bekommen. Wirklich toll gelöst!

Und auch das Support-Team von QIDI muss ich besonders hervorheben. Eine Anfrage wird in der Regel innerhalb von 12h beantwortet.

Ich habe den Drucker jetzt 2 Wochen im Einsatz und er läuft quasi im Dauerbetrieb. Den Hochtemperatur-Extruder habe ich jetzt noch nicht getestet. Aber das schiebe ich dann nochmal in einem Update nach. Alles in allem kann ich für den QIDI X-Plus eine klare Kaufempfehlung geben.

Ein Hinweis zum Kauf über Amazon

Ich habe den Drucker über Amazon für 859 Euro gekauft. Dieser wurde wie bereits oben beschrieben direkt von Amazon über England versandt, weshalb die Zustellung auch 5-10 Tage dauert. Beim Kauf über Amazon solltest du aber genau darauf achten, wer der Verkäufer ist. Denn ab und zu gibt es FakeShops, die den Drucker für 50% des Preises anbieten. Ob dieser dann jemals bei dir ankommt ist fragwürdig. Der einzige zertifizierte Verkäufer von QIDI Druckern ist XINDI.

Andy Ziegler
Andy Ziegler
Leidenschaftlicher Tech-Enthusiast mit einer Vorliebe für Android und Linux. Falls du Fragen rund um Android und Smartphones hast oder Hilfe benötigst, schreib mich gerne an.

4 Kommentare

  1. Hallo,

    „Der Unterschied ist, das du mittels QIDI Print direkt per WiFi drucken kannst.“
    Mit der aktuellen Qidi Software kann man leider nicht mehr per Wifi direkt ausdrucken. Der Button ist dort nicht mehr vorhanden. (in Ihrem Beispiel hätte dieser unter „Vorbereiten“ sein müssen.

    • Hi Thomas,

      ich habe mal gemessene inklusive angebrachtem Filament (das steht hinten dann etwas raus, oben auch ein wenig):

      Breite: 60cm
      Höhe: 69 cm
      Tiefe: 56 cm

      Gruß Andy

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