23. September 2023
StartMagazinIm Test: PRADA Phone 3.0 by LG P940

Im Test: PRADA Phone 3.0 by LG P940

LG und Prada haben bereits in der Vergangenheit recht erfolgreiche Designer-Smartphones auf den Markt gebracht. Das neueste Modell trägt die Produktnummer P940 und weiß zu gefallen.

Plusminus

+ Design

+ Verarbeitung

+ Prada-Headset

+ NFC-Modul

– Preis

Das Prada Phone by LG ist das ideale Android-Smartphone, wenn Sie Ihre Frau dazu bringen möchten, von einem iPhone auf Android umzusteigen. Schon die Verpackung in der eleganten schwarzen Box ist deutlich hochwertiger und das 4,3-Zoll große IPS-Display hält einem direkten Vergleich ebenfalls stand, auch wenn es nur 480×800 Pixel anzeigt. Kombiniert mit der sehr flachen Bauweise ist LG hier ein Android-Smartphone gelungen, das fast rundum zu gefallen weiß.

Abbildung 1: Der Startbildschirm mit dem Standard-Icon-Theme und einem von uns gewählten Hintergrundbild.
Abbildung 1: Der Startbildschirm mit dem Standard-Icon-Theme und einem von uns gewählten Hintergrundbild.
Abbildung 2: Die vorinstallierten Anwendungen haben alle ein Monochrom-Symbol bekommen. Neu installierte und die Google-Apps erscheinen jedoch mit dem Standard-Icon.
Abbildung 2: Die vorinstallierten Anwendungen haben alle ein Monochrom-Symbol bekommen. Neu installierte und die Google-Apps erscheinen jedoch mit dem Standard-Icon.

Die Kritik vorweg

Das Prada-Phone ist wirklich gut gelungen, allerdings hat LG für den Preis von rund 600 Euro (aktuell sind es noch um die 500 Euro in diversen Online-Shops) unnötig an der Abdeckung der Rückseite gespart. Diese wirkt auf den ersten Blick einfach nur billig, auch wenn sich dieser Eindruck nach ein paar Tagen Nutzung etwas legt. Die Prada-Designer wollten hier das von der Box bekannte geriffelte Muster nachbauen, die Ausführung ist jedoch nicht wirklich gelungen. Der zweite Kritikpunkt betrifft den Kamera-Button. Vom Design her befindet sich dieser an der richtigen Stelle an der Gehäuse-Oberseite. Als Auslöser lässt er sich aber praktisch nicht nutzen, da der Druckpunkt zu streng ist und auch der Autofokus via Button nicht funktioniert. Er eignet sich somit nur, um die Kamera-App zu starten. Last but not least finden wir es schade, dass die vier Sensortasten nur dann zu sehen sind, wenn man eine davon betätigt und die Beleuchtung anspringt. Mit einer Perlmutt-Oberfläche – ähnlich wie für das PRADA-Logo – hätte man das bestimmt auch anders hinbekommen, ohne das Design zu stören.

Solide Hardware

Beim Prada-Phone handelt es sich nicht etwa um ein umgebautes Optimus-Modell, sondern ein komplett neues Smartphone. Als Prozessor kommt eine 1 GHz schnelle Dual-Core-CPU von Texas Instruments zum Einsatz (TI OMAP 4430), die auf dem Cortex A9 von ARM basiert. In Kombination mit der Grafikeinheit PowerVR SGX540 sorgt diese für ein sehr flottes Smartphone, das auch bei grafikintensiven Aufgaben keine Probleme zeigt. Mit 1 GByte RAM und acht GByte internem Flash-Speicher hat LG auch beim Hauptspeicher nicht gespart. Das Phone lässt sich zudem via MicroSD-Karte um weitere 32 GByte aufrüsten. Der 1540 mAh starke Akku sorgt für einen problemlosen Arbeitstag, bei extensiver Nutzung hält er auch mal zwei Tage durch. Sehr gut gefallen hat uns auch die 8-Megapixel-Kamera, die bei Fotos und Videos eine überdurchschnittlich gute Qualität an den Tag legt. Wie bei sämtlichen Android-Smartphones steigt jedoch das Rauschen bei schlechter Belichtung schnell an. Die gute Performance des Smartphones bestätigten auch unsere Standard-Tests: Im Vellamo-Benchmark kommt das P940 auf 823 Punkte, beim AnTuTu-Test schafft es 5515 Zähler.

Abbildung 3: Das Prada-Phone enthält auch ein NFC-Modul, ist somit für bargeldloses Zahlen bestens vorbereitet.
Abbildung 3: Das Prada-Phone enthält auch ein NFC-Modul, ist somit für bargeldloses Zahlen bestens vorbereitet.
Abbildung 4: Möchten Sie etwas mehr Farbe auf das Gerät bringen, wählen Sie einen alternativen Launcher, zum Beispiel Go Launcher Ex.
Abbildung 4: Möchten Sie etwas mehr Farbe auf das Gerät bringen, wählen Sie einen alternativen Launcher, zum Beispiel Go Launcher Ex.

Alles Prada oder was?

Der gute Eindruck des Smartphones setzt sich auch nach dem Unboxing fort. LG hat dem Android-System (Android 2.3.7) ein stark verändertes Theme verpasst, das mit hellen Symbolen und dem dunklen Hintergrund nicht nur für eine gute Lesbarkeit sorgt, sondern auch für einen zusätzlichen Eleganz-Faktor sorgt. Die voreingestellte PRADA-Schrift ist recht groß, lässt sich aber über die Display-Einstellungen durch die Standard-Schrift von Android 2.3 (DroidSans) oder andere LG-Schriften ersetzen. Die Größe lässt sich allerdings nicht ändern. Für das bestmögliche Prada-Feeling finden sich zudem auch eine Handvoll Hintergrundbilder und exklusive Widgets auf dem Smartphone.

Abbildung 5: Vorinstallierte Hintergrundbilder und spezielle Widgets sorgen für das besondere Prada-Feeling beim P940.
Abbildung 5: Vorinstallierte Hintergrundbilder und spezielle Widgets sorgen für das besondere Prada-Feeling beim P940.
Abbildung 6: Der alternative LG-Market "SmartWorld" hat kaum etwas zu bieten, das es bei Google Play nicht gibt.
Abbildung 6: Der alternative LG-Market „SmartWorld“ hat kaum etwas zu bieten, das es bei Google Play nicht gibt.

Neben der Optik haben LG und Prada auch an der Akustik des Smartphones gefeilt. Die Klingeltöne und Sounds für Benachrichtigungen unterscheiden sich von anderen LG-Smartphones. Apropos Akustik: Das LG P940 hat uns in den Tests mit einer sehr lauten und satten Musikausgabe überrascht. Mit den für die Tests benutzten In-Ear-Kopfhörern von Etymotic (siehe den Testbericht in dieser Ausgabe) war die Soundausgabe sogar auf der kleinsten Stufe teilweise zu laut, sodass wir über eine zusätzliche App die Vorverstärkung etwas nach unten regulieren mussten. Sind Sie also auf der Suche nach einem richtig lauten Android-Smartphone, dann ist das P940 definitiv die beste Wahl. Das gilt übrigens auch für die eingebauten Lautsprecher. Enttäuscht hat hingegen der Musikplayer, bei dem es sich um eine leicht veränderte Version des Standardplayers von Android handelt. Er zeigte bei keinem der Testsongs die integrierten Albencover an. Abhilfe schaffen Sie mit einem alternativen Player, zum Beispiel PowerAMP.

Gute Software-Auswahl

LG hat dem Prada-Phone eine ausgeglichene Software-Auswahl spendiert. Neben zahlreichen Standard-Apps von Gingerbread findet sich darunter zum Beispiel auch ein Navi-Modus, eine optisch ansprechende Tisch-Uhr sowie eine App, um NFC-Tags zu lesen oder mit anderen Geräten zu teilen (das P940 ist NFC-fähig). Auch Polaris Office und SmartShare gehören zu den vorinstallierten Apps. LG liefert das Telefon zudem mit einem eigenen Market aus, der LG SmartWorld. Die meisten Apps sind in der SmartWorld jedoch teurer als bei Google Play, die LG-Alternative bietet sich deshalb nur für Androiden mit einem 3D-Display an, da die SmartWorld die 3D-Fähigkeiten der Apps separat kennzeichnet. Spätestens bei den Apps wird sich aber früher oder später das Design mit den weißen Icons rächen. Möchten Sie zu einem anderen Icon-Set wechseln, müssen Sie einen alternativen Launcher installieren. LG hat diese Information auch im Benutzerhandbuch integriert, dummerweise ging die Information „Alternativer Launcher“ aber bei der deutschen Übersetzung verloren, sodass die meisten Nutzer mit einer Suche nach „Startbildschirm“ bei Google Play wohl nicht allzuviel anzufangen wissen. Das englische Original search for „launcher or theme“ ist hingegen korrekt.

Fazit

Wenn Sie auf der Suche nach einem individuellen und modischen Android-Smartphone sind, dann ist das Prada Phone by LG 3.0 definitiv eine sehr gute Wahl. Der aktuelle Preis von rund 500 Euro ist zwar immer noch recht hoch, dafür bekommen Sie aber ein Smartphone, das nicht nur optisch sehr viel hergibt, sondern dank der verbauten Hardware inklusive NFC auch technisch eine sehr gute Figur macht.

Prada Phone 3.0 by LG P940

Hersteller LG
Formfaktor 4,3-Zoll-Smartphone
Auflösung 480 x 800 Pixel
Prozessor ARMv7, 1 GHz (Dual-Core)
Android-Version 2.3.7 (Update auf Android 4.0 im Q2 2012)
Akku 1540mAh
Laufzeit (Standby/Gespräch) 330 h / 5 h
Gewicht 140g
Preis (Internet) 500 Euro
Performance
AnTuTu-Benchmark 5515 Punkte
Vellamo-Benchmark 823 Punkte
Android-User-Bewertung 4,3 Punkte
Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.
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