Auf den ersten Blick verfügt das LG Optimus G über eine echte Top-Ausstattung: Quad Core-Prozessor, clevere Funktionen, Android 4.1.2 Jelly Bean, LTE und 13 Megapixel-Kamera. Doch die Konkurrenz schläft nicht.
Plusminus
+ Blitzschneller Prozessor
+ Gehäuseverarbeitung
+ Konstrastreiches Display
– Keine Speichererweiterung
– Akku fest verbaut
Zusammen mit dem Sony Xperia Z, dem HTC One, dem LG Nexus 4 und dem Samsung Galaxy S4 bildet das Optimus G von LG die Top 5 der Android-Smartphones in Deutschland. Ob die Südkoreaner mit dem Quad Core-Boliden aus dem letzten Jahr punkten können, lesen Sie auf auf den folgenden zwei Seiten.
Aha-Effekt
LG will mit dem Optimus G in der Oberklasse mitreden – soviel wird schon beim Auspacken klar. Das Gerät liegt trotz seiner glatten Oberfläche und nur 8,45mm Bauhöhe sehr gut in der Hand, die an das Nexus 4 erinnernde Glitzer-Rückseite verschafft dem Smartphone einen exklusiven Touch. Auch die Torx-Verschraubung des Gehäuses hinterlässt einen sehr soliden Eindruck, Lautsprecherwippe und Power-Button reagieren direkt und mit einem definierten Auslösepunkt.
Trotz Glanz und Glamour fehlt dem Optimus G aber das gewisse optische Etwas. Mit dem an Sportwagen-Design erinnernden Gehäuse des HTC One kann es nicht mithalten – wie bei vielen Huawei-Geräten herrscht auch bei der LG-Formensprache vornehme Zurückhaltung vor.
Geteiltes Echo
Für derzeit rund 460 Euro Straßenpreis bietet das LG eine angemessene Ausstattung. Der Quad Core-Prozessor mit 1,5 GHz sorgt zusammen mit Android 4.1.2 und Googles Project Butter für eine sehr flüssige Bedienung, eingefleischte Android-Fans werden jedoch von LGs Launcher nicht gerade restlos begeistert sein. Die Benutzeroberfläche wirkt zwar sehr aufgeräumt, Standard-Anwendungen wie die vorinstallierte Tastatur kommen jedoch nicht an die Vanilla-Android Tastatur mit Swype-Funktion heran, die auf dem mit Android 4.2.2 augestatteten „kleinen Bruder“ des Optimus G, dem Nexus 4, installiert ist. Damit zeigt sich auch das Dilemma, in dem das Optimus G steckt: Es muss sich zwangsläufig mit dem Nexus 4 messen, zieht jedoch in Sachen Preis und Aktualität der Android-Version den Kürzeren. Als Vorteil bleibt lediglich der mit 32 GByte großzügig bemessene Speicher.
Etwas enttäuscht waren wir auch von der vollmundig angekündigten 13-Megapixel-Kamera. Mit der knackigen Schärfe von Xperia-Z-Aufnahmen kann das LG nicht mithalten – erneut zeigt sich, dass eine hohe Pixel-Zahl nicht gleich steigende Fotoqualität bedeutet. Der 2100mAh-Akku des LG sorgt zwar für ausreichend Strom, die Konkurrenz (Samsung Galaxy S4, Sony Xperia Z und HTC One) bietet jedoch durch die Bank ein wenig mehr Kapazität.
Praktische Zusätze
LG hat sich ein paar witzige Features bei der Bedienung einfallen lassen. So lässt sich die Kamera beispielsweise per Sprachbefehl auslösen, wie bei Samsungs Galaxy S4 schaltet das Optimus G den Bildschirm nicht ab, wenn man darauf blickt. Legt man das Optimus G mit dem Display nach unten hin, so deaktiviert man Alarme, den Wecker und schaltet es auf Wunsch auch stumm. Speziell für Besprechungen und Morgenmuffel eine sehr praktische Funktion! Zudem ist das Optimus G ein verlässlicher Partner für Spielfreunde und sorgt mit seiner Adreno 320-GPU für mächtig Spaß beim Gaming. Auch Video-Fans kommen durch die Videowiedergabe in 1080p-Qualität voll auf ihre Kosten. Allein Android-Einsteiger werden sich an der nicht voreingestellten Hintergrundbeleuchtung der drei Navigationstasten stören. Wer sich bei der Bedienung von Android-Geräten nicht auskennt, tappt im wahrsten Sinne des Wortes zunächst völlig im Dunkeln.
Die App-Basisausstattung des LG lässt sich in jedem Fall sehen. Neben den obligatorischen Google-Apps wie dem Play Store, YouTube oder Google+ hat LG dem Gerät auch die Polaris Office-Suite, einen Video-Editor und einen Taskmanager verpasst. Auch ein App-Manager, eine Backup-App und ein Dateimanager sind mit an Bord, auf dem 7-fach geteilten Startbildschirm ist darüber hinaus reichlich Platz für alle aus dem Play Store oder LGs SmartWorld heruntergeladenen Apps. Die Übersetzer-App QuickTranslator, LGs DLNA-Streaming-App SmartShare und die Notiz-App Notebook runden das Angebot auf dem LG Optimus G ab, nur wenig Nutzer-Wünsche dürften offen bleiben. Besonders clever ist die Q-Slide-Funktion, die das Überblenden mehrerer Apps ermöglicht. Will man beispielsweise mit der Notiz-App arbeiten und benötigt parallel die Wikipedia-App, ist das mit Q-Slide kein Problem.

Fazit
Das Optimus G ist ein schnelles und toll konzipiertes Smartphone, daran ist nicht zu zweifeln. Das Hauptmanko des Geräts ist der späte Starttermin: Zwar ist es auf anderen Märkten bereits länger zu haben, in Deutschland konnte die Konkurrenz dem Optimus G jedoch die Schau stehlen. Sony und HTC können bei ihren aktuellen Flaggschiffen mit Full HD-Auflösung 1.920×1.280 Pixel punkten, das LG muss sich mit 1.280×768 Pixel begnügen. HTC verfügt über das schnittigste Gehäuse und hat sich mit seiner UI weit aus dem Fenster gelehnt, das Xperia Z ist wasser- und staubdicht. Solche Alleinstellungsmerkmale kann das LG nicht aufweisen, sieht man von den Sonderfunktionen wie der Kamera-Sprachsteuerungen einmal ab. Kurzum: Das einzige Argument, das für den Kauf des Optimus G spricht, ist der Straßenpreis von derzeit 450 Euro, der rund 100 Euro unter dem Sony Xperia und 150 Euro unter dem Samsung Galaxy S4 und dem HTC One liegt. Es gibt kein anderes Quad-Core-Smartphone dieser Klasse mit 32 GByte internem Speicher zu diesem Preis.
LG Optimus G E975
Kerndaten | |
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Hersteller | LG |
Formfaktor | 4,7-Zoll-Smartphone |
Auflösung | 1280×768 Pixel |
Prozessor | 1,5 Ghz Quad-Core (Snapdragon S4 Pro) |
Android-Version | Android 4.1.2 |
Akku | 2100mAh |
Laufzeit (Standby/Gespräch) | 447h/13,5h |
Gewicht | 145 Gramm |
Preis (Internet) | 450 Euro |
Performance | |
AnTuTu-Benchmark | 19374 Punkte |
Vellamo (HTML5/Metal) | 1854/646 Punkte |
Android-User-Bewertung | 4,6 Punkte |