18. September 2023
StartMagazinIm Test: Huawei Vision U8850

Im Test: Huawei Vision U8850

Sie suchen ein nicht zu großes Smartphone, das aber trotzdem über ein hochauflösendes Display verfügt? Dann werfen Sie einen Blick auf das Vision von Huawei.

Plusminus

+ Günstiger Preis

+ Design

+ FM-Radio

– Akku fest verbaut

– Kleine Hänger

– Schlechte Audioqualität

Den Namen Huawei kennt man hierzulande hauptsächlich von 3G-Dongles. Egal ob Telekom, Vodafone, O2 oder E-Plus: in praktisch sämtlichen Dongles befindet sich ein UMTS-/HSDPA-Modem von Huawei. Seit gut einem Jahr bietet der chinesische Hersteller nun auch Smartphones und Tablets unter dem eigenen Markennamen an. Diese Geräte überzeugen durch einen sehr günstigen Preis und eine sehr gute Ausstattung. Diese Faktoren treffen auch für das Huawei Vision zu, das wir über gut zwei Wochen intensiv testen durften.

Die Fakten

Von den Spezifikationen her bringt das Vision von Huawei einige Gemeinsamkeiten mit dem iPhone 4 mit: Es verfügt über ein 3,7-Zoll-Display mit einer Auflösung von 480×800 Pixeln und ist lediglich 1 cm dick. Als Haupt-Cam kommt eine 5-Megapixel-Kamera zum Einsatz, für Videochats bringt es eine zusätzliche Frontkamera mit VGA-Auflösung mit. Beim Festplattenspeicher liefert Huawei nur 1 GByte mit, mittels MicroSD-Karte lässt sich dieser aber um weitere 32 GByte ergänzen. Auch beim RAM hält sich das Vision mit 360 MByte eher etwas zurück. Als CPU kommt ein 1 GHz schneller Snapdragon-Prozessor zum Einsatz, für eine solide Grafikleistung sorgt die Ardeno-205-GPU, ebenfalls von Qualcomm. Vorinstalliert auf dem Vision ist Android 2.3.5.

Den Micro-USB-Anschluss hat Huawei auf die Geräte-Unterseite gelegt, sodass sich das Vision auch gut für eine Dockingstation eignet, die Kopfhörer-Buchse befindet sich hingegen an der Geräteoberseite. Der Einschalt-Button befindet sich oben links, die Wippe zur Lautstärkeregelung auf der linken Seite. Sämtliche Knöpfe lassen sich sehr gut mit einer Hand erreichen.

Abbildung 1: Der 3D-Launcher SPB Shell sieht toll aus, bremst das Smartphone aber ab und zu aus.
Abbildung 1: Der 3D-Launcher SPB Shell sieht toll aus, bremst das Smartphone aber ab und zu aus.
Abbildung 2: Über die Launcher-Auswahl wechseln Sie zum Standard-Launcher von Android 2.3.
Abbildung 2: Über die Launcher-Auswahl wechseln Sie zum Standard-Launcher von Android 2.3.

Erster Eindruck

Das Vision muss man einfach mal in der Hand gehalten haben. Durch sein Unibody-Gehäuse aus Aluminium wirkt es schon beim Betrachten recht hochwertig, dieser Eindruck bestätigt sich auch bei der ersten Inbetriebnahme. Spätestens beim Entsperren des Homescreens werden Sie die leichte Wölbung des Displays bemerken – Huawei hat seine Hausaufgaben beim Design sehr gut gemacht. Dieser positive Eindruck setzt sich auch bei der Nutzung des Gingerbread-Smartphones fort. Der von Huawei gewählte Launcher – die SPB Shell 3D – geizt nicht mit visuellen Effekten, und die sieben Home-Screens sind bereits vollgepackt mit zahlreichen nützlichen Widgets. Auch die App-Auswahl von Huawei weiß zu gefallen. Sie finden neben einer Backup-App und dem ES Dateimanager auch den Smart Traffic Manager, um die Datenvolumen im Blick zu behalten sowie die TouchPal-Tastatur in diversen Sprachen. Auch DocumentsToGo befindet sich bereits auf dem Smartphone – Office- und PDF-Dateien liest das Vision also quasi von Haus aus.

Abbildung 3: Über diese App von Huawei sichern Sie Apps und Einstellungen.
Abbildung 3: Über diese App von Huawei sichern Sie Apps und Einstellungen.
Abbildung 4: Die vorinstallierte Tastatur ist etwas gewöhnungsbedürftig aber sonst recht gut.
Abbildung 4: Die vorinstallierte Tastatur ist etwas gewöhnungsbedürftig aber sonst recht gut.
Abbildung 5: Auch die Office-Suite DocumentsToGo gehört zu den vorinstallierten Apps.
Abbildung 5: Auch die Office-Suite DocumentsToGo gehört zu den vorinstallierten Apps.

Zu den weiteren vorinstallierten Anwendungen gehören Angry Birds, Shazam, die Facebook-App und der E-Book-Reader Aldiko. Das Vision von Huawei verfügt zudem über ein FM-Radio sowie zugehöriger App.

Nicht perfekt

Obwohl Huawei mit dem Vision ein klasse Smartphone gelungen ist, trüben ein paar Faktoren den ansonsten guten Eindruck. So gönnt sich das Handy beim Laden des Home-Screens manchmal eine Ruhepause im Sekundenbereich. Auch das Wechseln zwischen den Apps läuft nicht immer so flott, wie erwartet. Dies gilt auch für das Bildbetrachter-Widget der SPB Shell 3D. Hier müssen Sie je nach Foto-Größe recht langsam blättern, damit alles flott aussieht. Die SPB Shell lässt sich aber problemlos deaktivieren, indem Sie in den Einstellungen unter Anwendungen | Anwendungen verwalten auf den Button zum Zurücksetzen der Standardeinstellungen klicken. Beim nächsten Drücken der Home-Taste erscheint dann wieder der Auswahldialog. Wählen Sie hier den Eintrag Übersicht, dann erhalten Sie praktisch ein Android 2.3, wie es Google freigegeben hat.

Das Android-System belegt auf dem Huawei Vision rund 200 der 1000 MByte. Obwohl der interne Speicher also noch knapp 800 MByte für Fotos bereithält, weigerte sich die Kamera in den Tests, ohne MicroSD-Karte Fotos oder Videos aufzuzeichnen.

Beachten Sie zudem, dass die Abdeckung für die SIM- und die MicroSD-Karte die Stromzufuhr für das Gerät sichert. Entfernen Sie sie, dann schaltet sich das Smartphone aus. Ein Wechsel der MicroSD-Karte oder der SIM-Karte ist somit im laufenden Betrieb nicht möglich. Je nach Einsatzszenario des Androiden, kann das ein sehr großer Pluspunkt, aber auch ein Argument gegen den Kauf des Vision sein. Das gilt auch für den 1400 mAh-Akku, der fest im Smartphone verbaut ist und sich nur mit Spezialwerkzeug austauschen lässt.

Schlechter Sound

Falls Sie das Smartphone gerne auch zum Musik-Hören benutzten, dann ist das Vision nicht die ideale Wahl. Die mitgelieferten Ohrhörer verdienen lediglich das Prädikat „vorhanden“ und die Soundausgabe ist ebenfalls recht mager und von einem starken Rauschen begleitet. Das gilt leider auch für das FM-Radio, das zudem nur mit den mitgelieferten Kopfhörern halbwegs vernünftigen Empfang bekommt, damit aber die Audio-Qualität zunichte macht. Die Soundqualität bei Gesprächen ist besser, aber auch hier nicht unbedingt top.

Fazit

Zum Preis von rund 270 Euro wäre das Huawei Vision eine Kaufempfehlung wert, wenn die Audioqualität nicht dermaßen schlecht wäre. Bei den Gesprächen fällt das Rauschen nicht sonderlich auf, bei Musik oder beim Radio-Hören hingegen schon. Abgesehen davon sieht das Smartphone sehr schön aus, verfügt über ein helles und sehr schönes Display und passt zudem in jede Tasche. Finden Sie Smartphones jenseits von 4-Zoll zu groß, dann schauen Sie sich das Huawei Vision an.

Huawei Vision U8850

Kerndaten
Hersteller Huawei
Formfaktor 3,7-Zoll-Smartphone
Auflösung 480×800 Pixel
Prozessor 1 GHz, Single-Core
Android-Version 2.3.5
Akku 1400 mAh
Laufzeit (Standby/Gespräch) 400h/6,5h
Gewicht 121g
Preis (Internet) ca. 270 Euro
Performance
AnTuTu-Benchmark 2865 Punkte
Vellamo-Benchmark 555 Punkte
Android-User-Bewertung 3,6 Punkte
Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.

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