Das Galaxy Tab 3.0 hat zwar schon ein paar Monate auf dem Buckel, aber da es inzwischen bei diversen Online-Händlern für weit unter 300 Euro zu haben ist und weil es als Besonderheit eine Intel-CPU verbaut hat, wollten wir es doch selbst auch mal testen. Hier unser Testbericht vom Samsung-Tablet.
Die Auswahl an guten 10-Zoll-Tablets mit Android ist weiterhin überschaubar. Es gibt zwar viele Noname-Tablets, darunter auch einige mit hochauflösendem Display, aber wirklich weit verbreitet sind eigentlich nur die Tablets der großen Anbieter, darunter Asus, Acer, Sony und Samsung, und wenn man nach einem günstigen Modell mit 3G-Support und Telefonfunktion sucht, landet man schnell bei Samsung. Für diesen Artikel haben wir das Samsung Galaxy Tab 3 10.1 in der 3G-Variante in Braun getestet. Das Tablet haben wir von redcoon.de als Dauerleihstellung erhalten (vielen Dank!).
Erster Eindruck
Im direkten Vergleich mit dem Asus Transformer TF101, also dem Oldtimer aller Android-4.0-Tablets fällt zunächst auf, dass sich in puncto Design und Speed nicht viel geändert hat. Das Galaxy Tab ist zwar etwas leichter und etwas hübscher, aber nicht viel leichter und auch nicht viel hübscher. Positiv ist uns aufgefallen, dass man keinen Spezialstecker als Ladegerät bzw. USB-Kabel benötigt, sondern das Tablet über eine handelsübliche Micro-USB-Buchse an der Unterseite des Tablets verfügt. Ladegerät und USB-Kabel gehören zum Lieferumfang, ein Headset lag bei unserem Tablet keines bei.
Das Display des Galaxy Tab 3 10.1 ist hell und verfügt über einen recht guten Blickwinkel. Auf den ersten Blick merkt man kaum, dass Samsung anstelle eines IPS-Bildschirms ein klassisches TFT-Panel verbaut hat.
Rechts und links befindet sich seitlich je ein Lautsprecher, die Slots für die SIM-Karte (Micro) und MicroSD-Karte hat Samsung an der Oberseite des Tablets montiert. Die Kopfhörerbuchse befindet sich etwas unothodox oben links in der Ecke. An der Verarbeitung des Tablets gibt es nichts auszusetzen: keine unnötigen Spaltmaße, kein Knarzen. Einzig die Rückseite fühlt sich doch sehr, sehr billig an.
Waschechtes Samsung-Gerät
Wie von Samsung gewohnt geht es auch beim Galaxy Tab 3 10.1 zunächst um Samsung und Samsung-Apps und nur in zweiter Linie um Android und Android-Apps. So erhält man beim Setup des Tablets zunächst eine Aufforderung, sich einen Samsung-Account anzulegen (die man überspringen kann). Erst danach erscheint die Möglichkeit, sich mit seinem Google-Account zu registrieren. Auch bei den vorinstallierten Apps ist praktisch keine Spur von Google: Auf dem Homescreen befindet sich abgesehen vom Play Store keine einzige Standard-App von Android. Die üblichen Google-Anwendungen wie Google+, Gmail, Google Maps und Co. sind aber ebenfalls vorinstalliert. Zudem hat Samsung wie üblich eine Handvoll bei LG besser gefallen. Auch Group Play, ChatON und andere Samsung-Apps sind vorhanden, wer sich daran gewöhnt ist, dürfte sich also sogleich zu Hause fühlen.
Beachten Sie bei der Software, dass das Galaxy Tab 3 10.1 den Flash-Player nicht unterstützt, da es keinen Flash-Player für Android für Intel-basierte CPUs gibt. Gehören Sie also zu den wenigen Leuten, die auf dem Tablet gerne Browser-basierte Flash-Games spielen, dann sollten Sie ein anderes Tablet mit ARM-Prozessor kaufen. Hinsichtlich der Performance an sich steht der Intel-Atom-Prozessor seinen ARM-Geschwistern aber in nichts nach.
Vor- und Nachteile
Absolut positiv ist uns bei unserem Testgerät beim Ingress-Spielen der GPS-Empfang aufgefallen. Bis zum ersten Fix braucht das Galaxy Tab nur wenige Sekunden. Auch reicht die Helligkeit des Displays durchaus für das Spielen im Freien aus, Spitzenwerte sollte man allerdings keine erwarten. Negativ fiel beim Ingress-Test die Auflösung des Bildschirms auf. 1280 x 800 Pixel waren einmal eine gute Auflösung für 10-Zoll-Geräten und kommen noch heute bei so manchem Notebook mit 14" oder sogar 15" Screen zum Einsatz, auf einem Tablet, bei dem das Auge üblicherweise sehr nahe dran ist, sieht man aber die Pixel recht stark.

Während uns der Hardware-Home-Button beim Galaxy S5 nicht sonderlich gestört hat (schließlich muss auch der Fingerprint-Reader irgendwo hin), sind die Buttons bei einem 10-Zoll-Tablet, das man ab und zu auch mal im Hochformat hält, schlicht fehl am Platz. Weder im Quer- noch im Hochformat erreicht man zum Beispiel den Menü-Button besonders leicht. Auch dass man den Back-Button im Hochformat links suchen muss, ist nicht wirklich bequem. Software-Buttons sind bei einem 10-Zoll-Tablet definitiv die bessere Wahl.
Gut gefallen haben uns die verbauten Lautsprecher: Sie sorgen für einen angenehmen Klang, so lange man bei einem Film oder einem Song nicht zu laut aufdrehen will. Dann verzerrt die Musik recht schnell. Zudem sind die Lautsprecher gut platziert, sodass man beim Filmschauen oder spielen die Boxen nicht verdeckt. Die Musikqualität über die Kopfhörerbuchse ist sehr gut, auch beim Telefonieren via externen Lautsprecher und Mikrofon gibt sich das Tab keine Blöße.
Definitiv nicht zufrieden waren wir mit der Rückseite des Tablets. Sie besteht aus einem sehr dünnen Plastik und zieht zudem auch Fingerabdrücke magisch an. Hier schafft man mit einem entsprechenden Case (zum Beispiel von EasyAcc bei Amazon) recht schnell Abhilfe.
Fazit
Es muss kein Nexus 10 für 400 Euro ohne MicroSD-Kartenslot und ohne 3G-Modul sein, das Galaxy Tab 3 10.1 von Samsung erfüllt die Funktion eines 10-Zoll-Tablets praktisch zum halben Preis und bringt zudem noch ein 3G-Modul mit und einen MicroSD-Slot. Wenn Sie allerdings auf das 3G-Modul verzichten können, dann empfehlen wir Ihnen zum Preis von rund 250 Euro lieber ein Tablet mit Full-HD-Auflösung zu kaufen, zum Beispiel das Memo Pad von Asus. In der Kombination mit 3G-Modul bietet das Galaxy Tab 3 10.1 hingegen ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis.