Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Auf Free-to-Play-Spiele bezogen könnte das Sprichwort bedeuteten: Über kostenlose Spiele beschwert man sich nicht, auch wenn sie Werbung und die Möglichkeit zu In-App-Käufen enthalten.
Frontline Commando gehört zu dieser Sorte Spielen. Es ist kostenlos, aber bereits auf dem ersten Blick wird deutlich, dass der Entwicklungsaufwand recht hoch gewesen sein muss. Also ist es nur verständlich, dass die Entwickler das Geld auf anderem Weg wieder reinbekommen wollen. In diesem Fall durch Werbung (allerdings nur in der Kartenansicht) UND durch In-App-Käufe.
Doch erst mal zum Spiel. Bei Frontline Commando handelt es sich um einen Shooter mit vergleichsweise sehr guter Präsentation. Allerdings ist es kein Ego-Shooter im typischen Sinne, denn Sie haben nicht die Freiheit, durch die Spielwelt zu laufen. Stattdessen können Sie auf einer Linie zwischen mehreren festen Schützenpositionen wechseln. Sie tippen dazu einfach den Pfeil am Bildrand an, und Ihre Figur läuft selbständig zur gewünschten Position. Trotz des Missionscharakters des Spiels gleicht das Szenario so eher einer Arena, in der Sie Gegnerwellen nacheinander ausradieren.


Sie steuern einen Elite-Soldaten, der in genannten Szenarien Terroristen und andere Widersacher beseitigt. Die unterschiedlichen Waffentypen bringen etwas Taktik ins Spiel, denn manche Gegner lassen sich nur mit bestimmten Waffen beseitigen. Auch die Entfernung spielt eine Rolle: Bei weit entfernten Gegnern wechseln Sie zum Scharfschützengewehr, bei Gegner direkt vor Ihrer Position auf das Schrotgewehr.
Die jeweiligen Gefechte sind als Missionen verpackt. Für jede absolvierte Mission erhalten Sie „Kriegsgeld“, das Sie für bessere Waffen und Ausrüstung ausgeben können. Eine weitere Währung sind Credits, die Sie noch schwerer erhalten (meist durch das Spielen anderer Spiele des Herstellers). Für abgeschlossene Missionen erhalten Sie außerdem Erfahrungspunkte und steigen im Level auf. Zu Beginn ist das Spiel gemütlich leicht, doch schon ab Level 3 zieht der Schwierigkeitsgrad gehörig an. Nach einigen Missionen merkt man, dass das Kriegsgeld und die Credits allein durch Spielen nur sehr langsam in die Tasche sickern, und man bekommt schnell das Gefühl, dass man ohne einen In-Game-Kauf nicht weiterkommt.


Das ist schade, aber aus Entwicklersicht verständlich. Und es funktioniert ja auch: Wir waren nach wenigen Spielstunden bereits so angefixt, dass wir unbedingt weitermachen wollten. Dabei sind die Szenarien sehr abwechslungsarm, und die Missionen zu ähnlich. Aber das Spiel macht vieles richtig: Das Einsammeln von Munition, das Wechseln der Waffen, das Ausweichen von Granaten und Raketen – all das verleiht dem eigentlich stark begrenztem Spiel eine hohe taktische Komponente, und der Drang nach neuer Ausrüstung und höheren Spielstufen macht Frontline Commando ungeheuer motivierend.
Frontline Commando können wir fast uneingeschränkt empfehlen. „Fast“ deswegen, weil die typische Free-to-Play-Masche schon sehr früh im Spiel greift. Sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt?
Bewertung:
kostenlos|englisch|Version 1.0.1|28 MByte