Das Thema Sicherheit und Überwachung ist in aller Munde. Zum Einen, weil man sein Hab und Gut in Sicherheit wiegen möchte und zum Anderen aber auch des Sicherheitsgefühls wegen. Bedenken hin oder her, der Markt bietet allerhand Kameras zur Überwachung an. Und so haben wir heute in unserem Test die sehr hochwertige Kamera Arlo Pro von Netgear ausprobiert.
Unboxing
Die Arlo Pro von Netgear ist gut und sicher in einem großen grün/weißen Karton verpackt. Die Kamera selbst ist noch einmal extra festgeschraubt, so dass es etwas Mühe bereitet, diese aus der Kartonage zu bekommen. Aber gut, hochwertiges Material muss gut gesichert sein. Im Lieferumfang der Arlo Pro von Netgear sind enthalten: Die 17,4 x 12,6 x 5,9 cm große und ca. 320g schwere drahtlose Kamera mit dem wiederaufladbaren Akku, Kamera-Netzteil und Stromkabel, eine Basisstation mit Netzteil, ein Ethernetkabel, eine magnetische Wandhalterung, ein Set mit Befestigungsschrauben, eine Quickstart-Anleitung in mehreren Sprachen sowie ein Aufkleber für ein Fenster zur Warnung vor einer Überwachung. Für die Netzteile ist je ein deutscher und ein amerikanischer Adapter enthalten.



Spezifikationen
Die Auflösung der Arlo Pro beinhaltet 1080p, bei H264 Full HD. Der Blickwinkel beträgt 130° mit Bewegungserkennung und Alarm-Funktion. Weiterhin besitzt die Kamera einen Nachtmodus, welcher durch 850nm LEDs bis zu 8 Meter Sichtweite ermöglicht. Ebenfalls verfügt die Kamera über eine Batterieanzeige, welche auf einen rechtzeitigen Wechsel des Lithium-Akkus hinweist. Die Arlo Pro ist von -20°C bis +45°C für den Außen- und Innenbereich geeignet. Sie ist wassergeschützt nach IP65. Eine 100 dB starke Sirene schreckt jeden Eindringling ab.
Aussehen
Die Arlo Pro sowie auch die Basisstation sind weiß, wobei die Kamera hochglänzend und die Basisstation in mattem weiß schimmern. Die Basisstation erinnert an einen normalen WLAN-Router. Stellt man die Basisstation auf, so befindet sich auf der Oberseite der Sync/Siren off-Button. Auf der Rückseite ist der Lautsprecher sowie die Ports für USB1, USB2 und LAN-Kabel. Ebenfalls befindet sich dort der Eingang für das Netzkabel und der On/Off-Button. Auf der Vorderseite der Basisstation sind drei LEDs für Power, Überwachung und Verbindung angebracht.
Die Kamera selbst ist auf der Vorderseite schwarz. Auf der Oberseite befindet sich der Sync-Button sowie ein Button, um die Kamera zu öffnen und den Akku zu wechseln. Die Rückseite ist magnetisch. Mit dieser hält die Kamera an der magnetischen Wandhalterung. Ebenfalls befindet sich hier noch der Port für das Netzkabel der Kamera (falls benötigt) und ein Schraubgewinde, um die Arlo Pro auf ein Stativ zu schrauben.
Beide Geräte sind hochwertig verarbeitet ohne spitze Kanten und Ecken. Die Arlo Pro erinnert ein wenig an einen Handschmeichler.
Aufbau
Zuerst öffnest du das Akkufach der Kamera durch einen Druck auf den Verriegelungs-Button. Danach öffnest du das Fach und setzt den Akku in die Kamera ein. Anhand der Kontakte von Akku und Kamera ist das kein Problem. Danach wird das Akkufach wieder verschlossen. Der Akku selbst ist bei einem Kauf bereits vollständig geladen.

Aufladen des Akkus
Der Akku der Kamera wird mit dem mitgelieferten Netzteil bzw. Stromkabel aufgeladen. Dazu wird das an der Kamera befindliche und von einer Silikonklappe verdeckte MicroUSB-Fach geöffnet und das Stromkabel eingestöpselt bzw. dann mit einer Steckdose verbunden. Die LED der Kamera leuchtet blau, sobald der Akku vollständig aufgeladen ist.

Installation
Zuerst lädst du dir die Arlo-App auf dein Smartphone. Dort klickst du, sofern du die App das erste Mal nutzt, auf den schwarzen “Neu bei Arlo?”-Button. Es erscheint eine Liste mit allen Arlo Produkten. Du wählst deinen erworbenen Artikel aus.

Konfiguration der Basisstation mit dem Internet
Du schließt die Basisstation mithilfe des Ethernet-Kabels an deinen Router an. Die Stromversorgung der Basisstation wird mittels Netzkabel gesichert. Als Nächstes drückst du die On/Off-Taste auf der Rückseite der Basisstation. Die LEDs für Power und Internet auf der Vorderseite der Basisstation leuchten grün auf. Dies dauert eine Weile (Ca. 2 Minuten). Die Basisstation muss sich im gleichen Netzwerk wie der Router befinden. Du klickst auf den Weiter-Button, dein Gerät wird erkannt und eine Verbindung hergestellt. Du stellst sicher, dass Gerätenummer und Zeitzone korrekt sind. Allerdings tritt hier ein kleiner Fehler auf, da sich die Zeitzone Amsterdam, Berlin, usw. zwar auswählen, jedoch trotz Klick auf den Speichern-Button nicht übernommen wird. Mit falscher Zeitzone geben wir einen Namen für das Gerät an (bzw. einen Ort, welcher überwacht werden soll). Danach erfolgt die Anmeldung in der App.


Einrichten eines Kontos in der App
Nach der erfolgreichen Konfiguration der Basisstation legst du dir ein Konto an. Dazu gibst du deine E-Mail-Adresse sowie deinen Namen und ein Passwort ein. Ebenfalls müssen noch die Datenschutzrichtlinien bestätigt werden. Als Nächstes werden dir verschiedene Abonnements angezeigt, welche du abschließen kannst. Für zu Hause gibt es das kostenlose Basic-Abo für bis zu 5 Kameras und 3 Monate Support sowie 7 Tage Videospeicherung in der Cloud. Weitere Abos sind Premium (8,99€/Monat) und Elite (13,99€/Monat) für mehr Kameras, unbegrenzten Support und eine längere Videospeicherung. Der Tab “Für” verbirgt noch weitere Abos. Wir entscheiden uns erst einmal für den kostenlosen Basic-Tarif. Du klickst auf Auswählen. Du erhältst noch eine E-Mail von Arlo, um deine E-Mail-Adresse zu bestätigen. Danach geht es weiter mit der Synchronisation der Kamera.

Synchronisation der Kamera mit der Basisstation
Alle Arlo-Kameras müssen einzeln mit der Basisstation synchronisiert werden. Dazu muss die Kamera in einer Entfernung von 30-100 cm zur Basisstation aufgestellt werden. Du drückst auf die Sync-Taste oben auf der Basisstation (ca. 2 Sekunden genügen) und wartest, bis die Sync-Status-LED grün zu blinken beginnt. Nun drückst du die Sync-Taste oben auf der Kamera für zwei Sekunden. An der Kamera beginnt eine blaue LED langsam zu blinken, sobald der Sync-Prozess beginnt. War die Synchronisation erfolgreich, so blinkt die LED schnell. Blinkt die LED gelb, war eine Synchronisation nicht erfolgreich und muss wiederholt werden.


Sollen mehrere Kameras installiert werden, muss der oben beschriebene Prozess mit jeder Kamera einzeln wiederholt werden.
Position der Kamera
Die Arlo Kamera kann auf einem Regal oder einer anderen flachen Oberfläche platziert werden. Des Weiteren kann eine Wandmontage mittels mitgeliefertem Montageset erfolgen. Hierzu muss die magnetische Wandhalterung mit den Schrauben und Dübeln an der dafür vorgesehenen Stelle angebracht werden. Die Kamera hält dank magnetischer Rückseite bombenfest an der Wandhalterung.
Überwachung
Auf der Startseite der App befinden sich nun die Tabs: Modus, Geräte und Bibliothek. Der Modus zeigt an, ob die Bewegungserkennung aktiviert ist, oder eine Verwaltung nach Zeitplan (Bewegungserkennung nur zu gewissen Zeiten aktiv) oder Standort geschieht. Die verschiedenen Modi können bearbeitet oder neue hinzugefügt werden.


Der Tab Geräte verbirgt die Live-Überwachung deiner Kamera. Ebenfalls kann hier die Sirene aktiviert sowie weitere Geräte hinzugefügt werden. Ein Klick auf den Live-Button und du siehst Bilder deines Kamera-Standortes. Mittels Mikrofon/Lautsprecher hörst du jedes Geräusch deiner direkten Kameraumgebung, als ob du Live dabei bist. Des Weiteren hast du die Möglichkeit, per Mikrofon über die Kamera zu kommunizieren, über den Kamera-Button ein Bild, oder über den Record-Button einen Mitschnitt der Überwachung zu machen. Am oberen Bildschirmrand befindet sich das Symbol für die Abhörfunktion, die Bewegungserkennung, das aktivierte WLAN, die Akku-Anzeige sowie eine mögliche Verbindung über USB-Kabel.



In den App-Einstellungen, welche du über das Symbol oben rechts erreichst, hast du die Möglichkeit einen neuen Namen für die Kamera zu vergeben, die Kamera ein- und auszuschalten, den Akku-Stand zu erfahren sowie die Anzeige für die Kamera-LED. Weiterhin kann hier die Videoeinstellung, Geräuscheinstellung, ein Test zur Bewegungserkennung sowie die Kamerapositionierung erfolgen. In den Videoeinstellungen gibst du zum Beispiel an, ob der Nachtsichtmodus aktiviert ist. Auch kann das Video um 180 Grad gedreht werden, falls mal ein Bild auf dem Kopf stehend aufgenommen wurde. Der Kamerazoom wird hier ebenfalls eingestellt. Die Videoqualität wird per Slider geändert, falls ein Bedarf besteht. Je höher jedoch die Videoqualität, desto mehr Akku verbraucht die Kamera.

Weiterhin wird in den Einstellungen angezeigt, das die Kamera mit dem WLAN-Netzwerk verbunden ist. Auch die Entfernung der Kamera erfolgt hier. Ebenfalls über die Einstellungen gelangst du mit einem Klick auf den Zurück-Button oben links zu deinen Geräte, deinem Konto mit Abonnement und Profil sowie das System mit Geräteanordnung, Kamerastatus und Benachrichtigungen. Über dein Konto hast du die Möglichkeit anderen Zugriff auf die Kamera zu gewähren. Dazu klickst du auf Zugriff gewähren und danach auf den Plus-Button. Du gibst den Vor- und Nachnamen deines Freundes ein sowie dessen E-Mail-Adresse. Weiterhin wählst du aus, worauf dieser Zugriff haben soll. Danach wählst du den Einladung versenden-Button und der Freund bekommt eine E-Mail-Anfrage von Arlo. Nachdem diese Anfrage bestätigt wurde hat der Freund ebenfalls Zugriff auf die Kamera.


Der Tab Bibliothek zeigt alle Bewegungsalarme als kurze Videomitschnitte an. Diese sind untereinander gelistet mit Zeit und Dauer der Bewegung. Mit einem Klick darauf schaust du dir das Video an, kannst es als Favorit markieren, es teilen, downloaden oder löschen. Weiterhin ist es möglich, die Nutzungsrechte an Netgear zu übertragen, um das Video zu Forschungszwecken zu nutzen, beziehungsweise dieses auf der Webseite von Netgear zu veröffentlichen.


Sobald Arlo eine Bewegung erkennt erhältst du eine Push-Benachrichtigung auf dein Smartphone sowie eine weitere Benachrichtigung auf deine E-Mail-Adresse. Ob während der Benachrichtigung ein Ton oder eine Vibration erfolgen soll gibst du ebenfalls in den Einstellungen an.


Die Bilder, welche von Arlo übermittelt werden, sind klar erkennbar. Der Ton und die Verbindung ist ebenfalls gut. Mittels Zoom-Funktion hast du die Möglichkeit die Live-Bilder heranzuzoomen beziehungsweise die Videos zu vergrößern.


Weiterhin befindet sich im Tab Geräte noch der Button “Sirene aktivieren”. Mit einem Klick darauf ertönt aus der Kamera ein schriller, hoher Pfeifton, welcher einem Ohrenschmerzen verursacht.
Arlo Web
Über die Webseite von Arlo kann ebenfalls eine Anmeldung erfolgen, um die Überwachungsbilder auf dem großen Bildschirm zu sehen. Sobald du dich aber über den PC anmeldest erfolgt eine automatische Abmeldung auf deinem Smartphone, da du nicht auf beiden Geräten gleichzeitig aktiv sein kannst.

Fazit
Mit der Arlo Kamera von Netgear bekommst du eine kabellose Kamera, welche sehr gute Überwachungsvideos bei Tag und bei Nacht liefert. Dank der kabellosen Funktion sowie die unterschiedlichen Temperaturen, welche der Kamera nichts ausmachen, kann das Gerät überall eingesetzt werden. Ob als Überwachungskamera im Innen- und Außenbereich, als Babyphon oder sogar im Kühlschrank, um den Inhalt von unterwegs zu prüfen. Alles ist möglich.

Während des Testes verlor die Basisstation ab und zu einmal die Verbindung zum Internet. Es handelte sich dabei aber jeweils nur um Sekunden. Die Distanz, wie weit die Arlo Pro zur Basisstation entfernt sein darf, ist mit 90 Metern beachtlich. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass jedes größere Hindernis, wie dicke Wände und Decken aus Backstein, Beton, o.ä., das Sichtfeld zwischen der Kamera und der Basisstation vermindern. Bei der Arlo Pro handelt es sich um ein sehr hochwertiges und durchdachtes Produkt, welches wir uneingeschränkt weiterempfehlen können.
Das Netgear Arlo Pro Kamerasystem ist zum Preis von 330,75 Euro bei Amazon erhältlich.