12. Mai 2023
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Im Test: Android-Handy im Ferrari-Design

Smartphones verbreiten immer auch ein gewisses Lifestyle-Gefühl. Ganz besonders gilt das für die Ferrari-Ausgabe des Liquid-E von Acer, das wir für diesen Artikel getestet haben.

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Lesen Sie hier, wie sich das Liquid E mit Android 2.2 im Praxistest schlägt und ob der rote Bolide sein Geld wert ist.

Das Liquid E von Acer in der Ferrari SpecialEdition ist ein klarer Hingucker. Egal ob Mann oder Frau, das 3,5-Zoll-Smartphone im knallroten Ferrari-Look lässt niemanden kalt. Wir testeten die aktuelle Version mit Android 2.2.

Erster Eindruck

Das Liquid E [1] sieht nicht nur toll aus sondern bringt als Zubehör auch ein Bluetooth-Headset im Ferrari-Look und eine Etui mit Ferrari-Logo und Acer-Aufdruck mit. Auch eine 8-GByte-Speicherkarte liegt dem Smartphone bei. Leider handelt es sich bei der Hülle und beim Telefon um Kunststoffteile, bei einem (Internet-) Preis von rund 450 Euro hätte Acer auch etwas hochwertigere Materialien verwenden dürfen. Durch die sehr glatte Kunststoff-Beschichtung liegt das Liquid E zudem nicht besonders gut in der Hand, auch die Tasten verfügen über keinen angenehmen Druckpunkt und reagieren oft erst beim zweiten Versuch.

© acer.comAbbildung 1: Das Bluetooth-Headset macht das Ferrari-Smartphone zum ganz besonderen Hingucker.
© acer.comAbbildung 1: Das Bluetooth-Headset macht das Ferrari-Smartphone zum ganz besonderen Hingucker.

Das Acer-Smartphone bringt die üblichen vier Sensortasten von Android mit, darüber hinaus gibt es Hardwaretasten für die Lautstärkeregelung und die 5-Megapixel-Kamera. Eine Besonderheit findet sich auf der Oberseite des Geräts: Hier hat Acer eine Akkustand-Anzeige und kleine LEDs für den Mail-/SMS-Empfang und verpasste Anrufe eingebaut. Man sieht also auch ohne eingeschaltetes Display, ob man eine Nachricht erhalten oder einen Anruf verpasst hat (Abbildung 2).

Abbildung 2: Dank einer zusätzlichen Anzeige an der Geräteoberseite sieht man sogleich, wenn man einen Anruf verpasst hat.
Abbildung 2: Dank einer zusätzlichen Anzeige an der Geräteoberseite sieht man sogleich, wenn man einen Anruf verpasst hat.

Nicht zu überzeugen vermochte in den Tests der berührungsempfindliche Touchscreen. Im Vergleich zu anderen Modellen reagiert er deutlich träger auf Eingaben, auch nachdem wir in den Einstellungen die höchstmögliche Sensibilität einstellten.

Acer-Menü

Für die Android-2.2-Version hat Acer dem Handy eine komplett neue Oberfläche verpasst (Abbildung 3), die einige gut aber auch eine klar nicht durchdachte Änderung enthält. So befindet sich die übliche Android-Statusleiste mit der Akkuanzeige und den Netzwerkinformationen nicht am oberen sondern am unteren Displayrand. Dadurch und durch den nicht besonders guten Touchscreen kommt es bei der Texteingabe über die virtuelle Tastatur unweigerlich zu Fehltippern auf die Statuszeile, die wiederum das Benachrichtigungsapplet startet (Abbildung 4).

Abbildung 3: Der Home-Screen des Liquid E mit dem Verlauf. Die übliche Statusleiste befindet sich nicht am oberen Rand sondern unterhalb der Mitte.
Abbildung 3: Der Home-Screen des Liquid E mit dem Verlauf. Die übliche Statusleiste befindet sich nicht am oberen Rand sondern unterhalb der Mitte.

Abbildung 4: Bei der Eingabe einer URL im Browser hat man sich schnell vertippt und schon öffnet das Liquid E das Benachrichtigungsapplet.
Abbildung 4: Bei der Eingabe einer URL im Browser hat man sich schnell vertippt und schon öffnet das Liquid E das Benachrichtigungsapplet.

Auch wenn man sich gewohnt ist, mit dem Finger von unten nach oben über das Display zu streifen, um das App-Menü zu öffnen, kommt man dabei oft auf die Statuszeile. Das nervt und ist eigentlich schade, da die von Acer vorgenommenen Änderungen eigentlich nicht schlecht sind. So erreicht man über den Home-Screen einen Verlauf, der nicht nur die zuletzt besuchten Webseiten sondern auch Apps und weitere Ihnalte anzeigt. Auch die Checkboxen zum Ein- und Ausschalten von Diensten hat Acer gut gemacht, deutlich besser als zum Beispiel Sony Ericsson beim X10 (siehe Artikel am Heftende). Acer hat dem Handy zudem eine Theme-Engine spendiert über die sich das Aussehen vom Ferrari-Look leicht auf ein anderes ändern lässt.

Wer sich also schon einmal mit einem Android-System angefreundet hat, wird die Bedienung des Liquid E vermutlich nicht so toll finden. Zum Glück lässt sich das komplette Theme auf ein Standard-Android umstellen, dazu ist allerdings ein Neustart des Handys nötig.

Eingemachtes

Im Innern des Ferraris werkelt eine 768 MHz schnelle CPU von Qualcomm unterstützt von 512 MByte Hauptspeicher und 512 MByte ROM. Das Liquid E verfügt also über genug Power für Anwendungen. Trotzdem reagierte es in den Tests manchmal etwas träge. Die Kamera macht gute Bilder und dank der zusätzlichen Taste muss man dazu nicht auf dem Touchscreen herumfummeln. Videos nimmt das Ferrari-Smartphone mit 480p (720 x 480 Bildpunkte) auf, Aufnahme und Wiedergabe verläuft absolut flüssig. Durchgefallen ist im Test hingegen das interne Mikro. Es nimmt selbst relativ leise Töne nur Verzerrt bzw. zu leise auf, von Rauschunterdrückung keine Spur.

Bei der Medienwiedergabe setzt Acer auf Android-Hausmannskost, hier gibt es nichts besonderes zu berichten. Die entsprechenden Apps funktionieren gut. Als zusätzliche Multimedia-App bringt das Liquid E die App Spinlets mit [2], eine Art Last.fm für Audio, Video und Fotos. Mit der mitgelieferten App gelang es uns allerdings nur auf die Musikstücke zuzugreifen.

Wer sein Handy gerne offline synchronisieren möchte, wird sich an Acer Sync freuen. Die App gleicht Kontakte und Termine per Bluetooth mit einem PC ab, setzt aber einen Windows-Rechner als Client voraus. Für die wichtigsten Einstellungen gibt es zudem einen separaten Menüpunkt Acer Einstellungen. Hier schaltet man WLAN, Bluetooth und den GPS-Empfänger ein/aus und legt den Klingelton das Display-Timeout fest. Auch die Optionen zum Datenroaming befinden sich hier.

Fazit

Trotz relativ schneller Qualcomm-CPU und genügend Hauptspeicher hinterließ das Acer Liquid E in den Tests einen gespaltenen Eindruck. Das Handy sieht klasse aus, liegt aber nicht besonders gut in der Hand. Der größte Kritikpunkt bleibt der Touchscreen, der deutlich weniger flott auf Eingaben reagiert, wie bei anderen Androiden und das Kunststoff-Gehäuse. Ferrari-Fans werden vom Acer-Smartphone nicht enttäuscht sein, wer jedoch einfach ein Android-Handy sucht, bekommt für 450 Euro bessere Modelle.

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