Virtueller Notizblock, Aufgabenliste und Stichwortverzeichnis: All dies ist Catch. Und noch viel mehr: Die clevere Produktivitäts-App will als Traumfänger Ihrer Ideen fungieren. Ob das klappt, verrät unser Test.
Catch ist ein Werkzeug zur Organisation von Abläufen; es daher schlicht als weiteren Taskmanager zu bezeichnen, verfehlt jedoch das Ziel. Die smarte App bezeichnet sich vielmehr als Ideen-Management und will dem Nutzer bei der Umsetzung helfen. Deshalb fungiert Catch nicht nur als Android-App [1] sondern es gibt auch eine Web-Version [2].
Ideen aus den Wolken
Um erwähnten Web-Dienst mit den mobilen Apps zu synchronisieren, verwaltet Catch seine Daten zeitgemäß in der Cloud. Um vom Austausch Gebrauch machen zu können, müssen Sie entweder ein eigenes Benutzerkonto anlegen oder zum schnelleren Einloggen Ihr Google- oder Facebook-Konto einsetzen.
Catch verwaltet Ideen in sogenannten Boxen. Jeder dieser Ideenbaukästen darf eine unendliche Anzahl an Text- und Checklisten, Termin-Erinnerungen, Fotos sowie Ton-Aufnahmen enthalten. Um ein neues Element hinzuzufügen, haben die Entwickler tief in die optische Trickkiste gegriffen und das Capture Wheel entworfen, ein ebenso ansehnliches wie intuitives Rad, das den Benutzer versteckt unter einem Plussymbol am unteren Bildschirmrand durch das Programm begleitet und Piktogramme zum schnellen Anlegen neuer Ideen auffächert.


Problematisch ist in diesem Zusammenhang nur, dass die Boxen in der englischsprachigen Originalversion und somit auch in der nicht übersetzten Online-Hilfe als Spaces bezeichnet werden – besonders Neueinsteiger werden über diese unterschiedliche Benennung verwirrt sein.
Preisgestaltung
Nach der Einrichtung eines Catch-Kontos verfügt der Anwender über fünf Ideenboxen und monatlich bis zu 70 MByte Cloud-Speicher, was für den privaten Bereich durchaus ausreichen sollte. Professionelle Anwender sowie Projektgruppen mit Bedarf nach mehr Boxen und Speicherplatz können Abo-Modelle mit Preisen von knapp 5 beziehungsweise 15 Euro pro Monat buchen. Die Catch-App selbst ist in jedem Fall kostenlos.
Im Detail
Eines der am häufigsten benutzten Elemente von Catch ist die klassische Aufgabenliste. Dabei kann es sich einfach um einen Einkaufszettel, aber auch um die einzelnen Schritte zum Erreichen eines Projektziels handeln, die man in klassischer Manier abhakt, wenn der Punkt erledigt ist. Falls eine Idee terminlich gebunden ist oder Nachfolgeschritte an einem bestimmten Tag verlangt, ist sie in einer Erinnerungsnotiz mit Tag- und Datumsangaben besser aufgehoben. Textnotizen dienen hingegen zum Festhalten allgemeiner Ideen.
Wer auf virtuelle Tastaturen mit Schreibfaulheit reagiert, der wird sich über die Audionotiz-Funktion freuen – so ist auch das wichtige Projekt-Meeting oder eine Idee, die im Auto auf dem Weg nach Hause aufkam, schnell festgehalten. Und im Gegensatz zu einer langwierigen Beschreibung sagt bekanntlich ein Bild mehr als tausend Worte – weshalb Catch auch gleich eine Fotofunktion mitbringt, die Bilder von der Kamera oder einem vorhandenen Album lädt. Da fragt man sich eigentlich nur, warum nicht zusätzlich eine Videoaufnahme-Möglichkeit integriert wurde. Eine Nutzung der internen Kamera für diesen Zweck funktioniert jedenfalls nicht.
Alle Notizen und Ideen lassen sich mit einem per GPS abgerufenen Standort verknüpfen, sodass der Ort gleich mitprotokolliert wird.


Boxenwunder
Die mit Catch aufgezeichneten Ideen, Listen und Termine laufen in einem Ideen-Stream in der ausgewählten Box zusammen. Damit der Benutzer hier den Überblick behält, bedienen sich die Macher der von sozialen Netzwerken bekannten Hashtags, ebenso simplen wie effektiven Schlagwort-Bezeichnungen also, um thematisch zusammenhängende Einträge schnell auffindbar zu machen. Will man zum Beispiel alle Notizen, Checklisten und Fotos für die Urlaubsplanung aufrufen, lässt man sich einfach alle Einträge mit dem dafür angelegten Hashtag #Urlaub
anzeigen. Auch die einzelnen Ideen für ein Arbeitsprojekt oder die kreativen Einfälle für die Bandprobe sind auf diesem Wege schnell mit gemeinsamen Stichworten verknüpft und im Web und mobil einsehbar.
Der bereits erwähnte Zugriff auf die Cloud dient darüber hinaus nicht nur der Synchronisation zwischen Online- und Mobil-Apps, sondern ermöglicht auch das Teilen einer gesamten Box oder ihrer einzelnen Einträge für Kollegen und Freunde. Somit mutiert Catch über den reinen Ideen-Notizblock hinaus zu einem einfachen Projektmanager. Trägt ein Teilnehmer zusätzliche Notizen ein, nimmt er Änderungen vor oder lädt er seinerseits weitere Mitarbeiter ein, hält Catch alle Nutzer mittels Androids Mitteilungsfunktion stets auf dem Laufenden. Wer es noch öffentlicher mag, kann seine Idee gleich mit der Share-Funktion des Betriebssystems per Twitter, Facebook oder jedem anderen installierten Mitteilungsdienst in die Welt posaunen.
Auch an den Import haben die Entwickler gedacht: Mit anderen Programmen erstellte Notizen lassen sich im CSV-Format einlesen, und wer bereits mit der Schwester-App AK Notepad [3] aus demselben Hause gearbeitet hat, kann beide Konten unkompliziert miteinander abgleichen.


Fazit
Ob Catch tatsächlich von vielen seiner Nutzer in seiner ursprünglichen Intention als Ideen-Manager oder schlicht als umfangreiches, aber trotzdem einfach zu bedienendes Notiz-Werkzeug genutzt wird, ist letztlich egal: Die Arbeit mit der innovativen Produktivitäts-App verbessert schon bald den privaten wie beruflichen Alltag durch eine äußerst effektive Bündelung von Funktionen. Die Synchronisation mit dem Webdienst und besonders das Teilen der eigenen Einträge mit Freunden und Kollegen bieten ein kollaboratives Ideenfeuerwerk.
Infos
- Catch bei Google Play: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.threebanana.notes
- Homepage: http://www.catch.com
- AK Notepad: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.akproduction.notepad