Der englische HTC-Chef Phil Robertson gab zu, dass das Unternehmen angesichts der Vielzahl von Produkten ein wenig den Fokus verloren hat – HTC will zurück zu Qualität vor Quantität.
Noch vor ein bis zwei Jahren war die Firma einer der Lieblinge in der Familie der Android-Smartphone-Hersteller. Das 2009er HTC Hero oder das 2010er Desire HD stellten qualitativ hochwertige Meilensteine in der Unternehmensgeschichte dar. Inzwischen hat HTC aber den einst eingeschlagenen Pfad verlassen.
Trotzdem: Fantastisches Jahr
Phil Robertson teilte der Zeitschrift „Mobile Today“ mit, dass HTC im Vereinigten Königreich allein 2011 um 65 Prozent zulegen konnte. Speziell im letzten Quartal verkauften die Taiwanesen weit mehr Produkte als in der Vergangenheit. Ein großes Produktportfolio bringe allerdings auch mit sich, „dass es schwer wird, die qualitativen Ansprüche bei jedem Gerät einzuhalten“, äusserte der UK-Chef. Die Firma wolle zurück zu einem „Hero-Ansatz“, wo gute Verarbeitung und Innovationsfreude vor dem Verkauf möglichst vieler Telefone stehen.
Im vierten Quartal 2011 präsentierte die Firma nicht weniger als fünf neue Android-Geräte – aus dem restlichen Jahr kommen weitere 14 dazu. Addiert man die drei Windows 7 Phones, die ebenfalls veröffentlicht wurden, kommt man auf die stolze Zahl von 22 Neuzugängen im HTC-Phonepark, und das alleine 2011.
„Wir müssen uns wieder auf das besinnen, was uns ursprünglich von anderen Firmen abhob, nämlich beeindruckende Hardware und begeisterte Kunden“, so Robertson. „Im Jahr 2012 werden wir uns darauf konzentrieren, unseren Käufern etwas anzubieten, was uns von den anderen Herstellern abhebt. Wir sollten zusehen, dass wir nicht zu weit gehen und unsere Produktlinie zu sehr segmentieren. Zuviele Produkte lagernd zu halten, ist zudem nicht unbedingt rentabel“.
Samsung liegt vorne
Fairerweise muss man derzeit Samsung die Rolle als Android-Liebling zugestehen – auch diese Firma scheint nahezu jede Woche einen neuen Androiden anzukündigen. Der Unterschied zwischen Samsung und HTC besteht jedoch darin, dass bei Samsung stets klar ist, welche Geräte die Führungsrolle einnehmen. HTC muss also zurück zu einem ähnlichen Ansatz: Qualität statt Quantität eben.