Der Start des neuen HTC-Flaggschiffs ging mit viel Pomp und Prunk über die Bühne, doch nun sorgen die verbauten Mikrofone für Zoff. Ein niederländisches Gericht verhängte eine einstweilige Verfügung über das Gerät.
Streitpunkt: Die im HTC One verbauten Mikrofone des Herstellers ST Microelectronics sind angeblich die gleichen, die auch bei Nokias Lumia-Serie verwendet werden. Für ein Gericht in Amsterdam reichte dieser "Tatbestand" aus, um die einstweilige Verfügung gegen das Gerät zu erlassen. Grund für die schnelle Entscheidung: Offensichtlich hat HTC keine Lizenz für die Kleinteile erworben, der Einbau wäre damit illegal.
Nokia nahm das neue HTC genau unter die Lupe, um die frappierende Ähnlichkeit der Bauteile unter Beweis zu stellen. Ob HTC die Lizenzierung mutwillig umgangen hat, ist indes nicht klar. ST Microelectronics liefert seine Mikrofone an Nokia und an HTC aus – und wird wohl auch Rechenschaft ablegen müssen, denn offenbar hatte Nokia bis dato einen exklusiven Liefervertrag.
HTC-Vertreter zeigten sich von der Entscheidung enttäuscht. Man überlege, welchen Einfluss das Vorgehen auf die eigenen Produktionsabläufe hat – und suche bereits nach alternativen Möglichkeiten. Der für Ende April avisierte One-Start in den USA soll jedenfalls störungsfrei über die Bühne gehen.
UPDATE: Wie heute bekannt gegeben wurde, hat Nokia nicht HTC selbst verklagt, sondern lediglich den Hersteller der im One verbauten Mikrofone, ST Microelectronics. Das One darf demnach weiter verkauft werden, die Schuld liegt bei STM. Der Komponentenhersteller hat HTC nicht ausreichend über die bestehenden Exklusiv-Verträge mit Nokia informiert. Trotzdem könnte es künftig zu Lieferschwierigkeiten beim One kommen, denn HTC muss sich nun nach einem anderen Mikrofon-Lieferanten umsehen.
Quelle: androidcommunity.com, androidcentral.com