Bluetooth-Audio hat unter HiFi-Fans einen schlechten Ruf. Doch der technische Fortschritt macht auch hier nicht halt. Mit aptX lässt sich inzwischen Audio über Bluetooth in CD-Qualität übertragen. Das Minx-Air-Audiosystem unterstützt diese Technik, Top-Sound ist so garantiert.
Das Handy ist nicht nur Ihr ständiger Begleiter in allen Fragen der Kommunikation, es ist für viele Android-User auch eine immer greifbare Jukebox. Ob MP3s im internen Speicher, Online-Radio oder Streaming-Dienst. Das Handy macht immer und überall Musik – wenn nicht die eingebauten Lautsprecher so schlecht wären. Um das Wohnzimmer zu beschallen, braucht es daher externe Boxen. Am besten welche die Sie drahtlos mit Musik versorgen können, die aber auch ohne Handy nicht ganz nutzlos sind: Die Minx Air 100 [1] und 200 [2] von britischen HiFi- Spezialisten Cambridge Audio sind hier heiße Kandidaten.

Verwechseln Sie die Minx Air-Systeme nicht mit einfachen Bluetooth-Lautsprechern für unterwegs. Die 100 bzw. 200 Watt starken Audio-Systeme sollen das Wohnzimmer oder den Partykeller beschallen. Dazu sind in den kompakten Boxen leistungsstarke Signal-Prozessoren von Waves Audio und speziell entwickelte Treiber integriert, so dass trotz der kompakten Bauform ein raumfüllender Sound erzeugt werden kann. Die Technik hat jedoch Ihren Preis, im Internet ist das Minx Air 100 für 399 Euro [3], das größere Modell für 499 Euro [4] zu finden.
Bluetooth ist nicht Bluetooth
Die zwei Lautsprechersysteme aus der Minx Air-Serie lassen sich auf unterschiedliche Wege bespielen. Ganz konventionell finden Sie auf der Rückseite eine Buchse für 3,5mm Klinkenstecker, so dass Sie jedes Handy ganz einfach über den Kopfhörerausgang verbinden können. „Größere“ Geräte wie etwa Fernseher schließen Sie per Cinch-Kabel an. Drahtlos verbinden Sie Apple-Geräte via AirPlay oder auch jeden Androiden mittels Bluetooth.

Bluetooth und HiFi, passt das zusammen? Bluetooth hat bei Audio-Fans keinen guten Ruf, zu sehr wird das Audio-Signal bei der kabellosen Übertragung heruntergerechnet. Beim Minx Air ist dies aber nicht der Fall. Das Soundsystem setzt als eine der wenigen kompakten Alternativen auf die Bluetooth-Erweiterung aptX [5]. Dieses Verfahren verzichtet darauf MP3-Dateien erst zu dekodieren und anschließend wieder für die Bluetooth-Übertragung zu kodieren – wie es beim bisherigen Standard SBC der Fall ist. Stattdessen wird das Audio-Signal in einen digitalen Container gepackt und dieser mit einer erhöhten Bitrate übertragen. So lässt sich die Audio-Qualität trotz Bluetooth-Funk auf CD-Qualität steigern.
Allerdings muss dabei auch Ihr Handy oder Tablet mitspielen. Der Entwickler des aptX-Verfahrens CSR führt eine Liste [6] mit allen Geräten, die bereits mit der Technik ausgestattet sind. Beliebte Androiden wie die One-Serie von HTC, das Galaxy S3 oder S4 oder aber auch das Motorola Razr HD sind hier vertreten. Apple ist hier aber selbst mit dem iPhone 5 nicht aufgeführt. Im Test haben wir den Sound zwischen einem Galaxy Nexus (ohne aptX) und einem Samsung Galaxy S4 (mit aptX) verglichen, der Unterschied ist besonders bei leisen Stücken oder Musik mit hoher Dynamik durchaus hörbar.
Online-Radio und Android-App
Damit Sie nicht immer das Handy zücken müssen um einfach mal ein bisschen Radio zu hören, ist in den Minx Air-Modellen ein Online-Radio integriert. Per WLAN oder Kabelnetzwerk holt sich das Audio-System Radio-Sender aus der ganzen Welt aus dem Internet. Zur Auswahl des Senders dienen Stationstasten auf der Oberseite der Boxen oder eine IR-Fernbedienung.


Die Belegung dieser Tasten steuern Sie vom Handy aus über die Minx Air-App für iOS und Android [7]. Sie dient auch dazu die Lautsprecher zu konfigurieren, so können Sie die Boxen etwa nach einer gewissen Zeit der Nichtbenutzung abschalten lassen. Das spart Strom und damit Geld, falls sie das Gerät einmal aus Versehen laufen lassen, wenn Sie aus dem Haus gehen.
Toller Sound aus dem Billy-Regal
Als Android User fehlt uns die Kompetenz um ein wirklich objektives Urteil über die Audio-Qualität im Vergleich zu AirPlay-Systemen in einer ähnlicher Preisklasse wie das Minx-Set zu fällen. Dennoch hat uns der Ton der Minx Air 100 überzeugt. Der Sound ist einem ähnlich teuren Sonos Play:3 [8] ebenbürtig, ja sogar leicht überlegen. Besonders im Zusammenspiel mit aktuellen aptX-fähigen Androiden kann das System von Cambridge Audio punkten. Streaming-Dienste wie Google Music, Spotify oder Rdio bekommen so ganz unkompliziert eine große Bühne, beim Sonos-System ist dies zum Beispiel nicht so einfach möglich.
Allerdings konnten wir auch ein paar Schwächen ausmachen, so unterstützt das Minx-System trotz seiner Netzwerk-Fähigkeiten kein DLNA und auch bequemes Koppeln über NFC-Nahfunk wird nicht geboten. So können Sie nicht einfach ihr NFC-fähiges Handy auf die Box halten, sondern müssen das Handy über die Bluetooth-Einstellungen koppeln. Besonders unpraktisch ist dies, wenn Sie im Wechsel Musik von mehreren Geräten abspielen möchten. Auch ein digitaler SPDIF/Toslink-Eingang wäre sinnvoll, viele moderne Flachbildfernseher bieten nur noch einen digitalen Audio-Ausgang. Abgesehen von diesen Mängeln können wir die Minix-Air-Systeme uneingeschränkt empfehlen.