Heute morgen geisterte das Gerücht, dass Google unter dem Codenamen „Bigtop“ an einem zentralen Dienst zur Verwaltung und Organisation von Mails arbeite. Google hat dieses Gerücht bestätigt, indem über den hauseigenen Blog unter dem Titel „Ein Posteingang, der für euch arbeitet“ Inbox offiziell vorgestellt wird.

Zunächst mag man sich denken, was Inbox soll – Google hat doch mit Gmail bereits einen Mail-Dienst? Inbox fokussiert sich laut Blog-Eintrag jedoch deutlich mehr auf die Verwaltung und Organisation der Mails, als um das Versenden und Empfangen. Dabei ist es bei Inbox nicht zwingend notwendig Gmail zu nutzen, der Dienst scheint ebenfalls mit Mail-Accounts anderer Anbieter nutzbar zu sein. Genauere Informationen zu diesem Thema stehen allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bereit.
Unter inbox.google.com ist der neue Dienst aufrufbar, aktuell benötigt man aber zwingend eine Einladung zur Nutzung. Dazu kann man sich von Freunde, die bereits eine Einladung erhalten haben, zu Inbox einladen lassen, oder man schreibt eine nette Mail an inbox@google.com und hofft auf eine Einladung. Die Apps für Android und iOS stehen bereits in den jeweiligen App Stores bereit und können auch schon heruntergeladen werden.
Funktionstechnisch geht es bei Inbox darum den Überblick in der täglichen E-Mail-Flut zu behalten. Der Dienst erweitert beispielsweise die bereits letztes Jahr in Google Mail eingeführten vier Kategorien durch eine smarte Gruppierung. Ähnliche Mails werden so automatisch zusammengefasst und können gemeinsam verwaltet werden. Folgende Features soll Inbox bieten:
- Gruppierungen: Inbox erweitert die Kategorien, die wir letztes Jahr bei Gmail eingeführt haben und vereinfacht das Zusammenfassen ähnlicher E-Mails. Beispielsweise werden all eure Rechnungen oder Versandbestätigungen zusammengruppiert, sodass ihr sie schnell ansehen und mit dem Finger vom Display „wegwischen“ (Smartphone) bzw. mit der Maus aus dem Weg räumen könnt (Desktop). Ihr könnt Inbox sogar beibringen, sich an eure Arbeitsweise anzupassen, indem ihr auswählt, welche E-Mails ihr zu einer Gruppe zusammengefasst sehen möchtet.
- Highlights: Inbox hebt die relevanten Informationen aus wichtigen Nachrichten hervor, wie beispielsweise Flugdetails, Veranstaltungsdaten, Fotos und Dokumente, die ihr von Freunden oder Verwandten per E-Mail erhalten habt. Inbox zeigt sogar nützliche Informationen aus dem Internet an, die sich nicht in der Original-E-Mail befinden, zum Beispiel den Status eurer Flüge oder Paketlieferungen in Echtzeit. Highlights und Gruppierungen arbeiten Hand in Hand und bieten euch so alle benötigten Informationen auf einen Blick.
- Aufgabenverwaltung und Erinnerungen: Inbox erinnert euch an das, was ihr nicht vergessen wollt: vom gewöhnlichen „Wäsche aus der Reinigung holen“ bis zum “Eltern anrufen“. Ganz gleich, was es ist, euer Posteingang hilft euch, den Überblick über die Dinge zu behalten, die wirklich wichtig sind.
Darüber hinaus blendet Inbox eigenständig sinnvolle Zusatzinformationen ein, die zu einer Mail passen. Alles in allem hört sich das ziemlich interessant an. Das Team von Google Mail hat sich unserer Meinung nach für den richtigen Weg entschieden die neuen, smarten Funktionen nicht in Google Mail zu packen, sondern diese in einen externen Dienst auszulagern. Dadurch bleibt alles übersichtlicher, die Dienste sind klar voneinander getrennt und dennoch ausreichend miteinander verknüpft. Die Features, die Inbox mit sich bringt, erinnern etwas an die von Google Now. Inbox gibt in gewisser Weise auch einen Ausblick auf das, was in der Zukunft kommen wird. Nämlich immer mehr Anwendungen, die uns, ohne dass wir dafür etwas tun müssen, inhaltsbasiert Informationen liefern, die nützlich für uns sind.
Quelle: Google Blog | via: Android Police