Das Android-Team bei Google bemüht sich um ein korrektes Erscheinungsbild ihres Zöglings und gibt Entwicklern mit "Android Design" einen Stilratgeber an die Hand.
Finden Sie es ebenfalls wenig erhebend, dass im Gegensatz zur iOS-Konkurrenz viele Android-Apps ein schlicht und ergreifend hässliches Erscheinungsbild haben? Google jedenfalls tut etwas dagegen und hat gestern das "Android Design"-Portal eröffnet. Entwickler finden dort eine ausführliche Anleitung zur stilgerechten Gestaltung von Apps.
Mängel bei den Drittanbietern
Android glänzte in der Frühphase nicht unbedingt durch ein gefälliges Auftreten, kurz gesagt waren einzelne Inhalte einfach unansehnlich. Nicht nur unter den Apps fanden (und finden) sich hässliche Entlein, auch Benutzeroberflächen selbst sahen amateurhaft und monoton aus.
Der Segen des Open Source-Gedankens ist in diesem Fall zugleich Fluch – die Zustände haben sich seit Cupcake jedoch schon deutlich verbessert. Android 4.0 Ice Cream Sandwich kann in Sachen Aussehen schon als Diva bezeichnet werden – wäre da nicht das leidige Thema der sogenannten Third Party Apps, die von Drittanbietern, oft mit mangelhaftem Design, angeboten werden. Es gibt natürlich Ausnahmen, böse Zungen aber machen Android immer noch zum Vorwurf, in Sachen App-Design iOS weit hinterher zu hinken.
"Android Design" soll helfen
Die Google-Gestaltungsanleitung soll die App-Situation nun deutlich verbessern. Auf der Android Design-Seite findet sich umfangreiches Material: Stilrichtlinien, Designmuster und sogenannte "building blocks", das sind Bausteine der Android Default-Benutzeroberfläche. Der Schwerpunkt liegt dabei auf UI-Elementen, die mit Android 4.0 eingeführt wurden – ein Beispiel dafür ist der Roboto-Schriftsatz. Nutzer älterer Android-Versionen werden die positiven Folgen des Design-Knigge vielleicht nicht sofort bemerken, auf lange Sicht ist es aber ein absolut sinnvoller Vorstoß.
Die meisten Probleme bei der Android-App-Entwicklung hingen mit den Tools zusammen, die den Entwicklern zur Verfügung stehen. Im Zentrum steht dabei die Tatsache, dass Android-Entwickler keine "Pixel-perfekten" Anwendungen wie die iOS-Kollegen zusammenbauen können, da ihre Entwicklungen stets auf einer großen Anzahl verschiedenartiger Bildschirme anwendbar sein müssen – Android ist eben kein Apple-Einheitsbrei. Da hört man gerne, dass neben dem Design auch die Entwickler-Tools verbessert werden sollen.
Quelle: techcrunch.com