Google arbeitet an einer Android-Brille, die den zukünftigen Umgang mit der Smartphone-Technologie und die Anwendung Web-basierter Informationen im Alltag revolutionieren könnte.
Erinnern Sie sich zufällig an die „Thump“-Serie des Sonnenbrillen-Herstellers Oakley? Die recht martialisch aussehenden Brillen (rechts abgebildet) verfügten über einen integrierten MP3-Player und galten schon aus diesem Grund als futuristisch. Aufgrund ihres recht gewöhnungsbedürftigen Designs und des gesalzenen Preises von etwa 300 Euro hatten die Musik-Brillen jedoch nie das Zeug zum Verkaufsschlager – inzwischen ist die Produktion eingestellt.
Der Google-Durchblick
Wie nun aus verschiedenen amerikanischen Tech-Blogs zu hören ist, arbeitet Google schon seit längerem an einer Android-Brille, die Internet-Inhalte, wie bei einem HUD-Display, auf die Innenseite eines der Brillengläser projizieren kann. Kombiniert mit einem Musik-Player wie bei der Oakley Thump-Serie, Frontkamera, GPS, WiFi, Bluetooth und Telefon-Funktionen hat die Brille das Potential, das Smartphone zumindest unterwegs komplett zu ersetzen. Zur Steuerung stattet Google die Brille mit einem Gyro-Sensor aus: So kann man Aufgaben im wahrsten Sinne des Wortes „abnicken“. Weitere unverbindliche technische Details: Sprachein- und Ausgabe, 8 GByte interner Speicher und ein 1 GHz ARM-Prozessor.
Die Brille könnte der Grundstein von Googles Cloud Eyewear sein. „Die Entwicklung der Brille verlangt keine technologischen Wunderleistungen, lediglich Kostenoptimierung“, sagt Rob Enderle, ein amerikanischer Technologie-Analyst. „Die Kosten für das Display werden den Löwenanteil ausmachen“, so Enderle.
Zukunftsmusik
Hat die Google-Brille das Zeug dazu, die Mobilfunkwelt zu revolutionieren? Scheiterte das Oakley-Modell noch an seinem klobigen Äußeren, könnte sich eine dezent gestaltete Google-Brille durchaus durchsetzen – man denke nur an die Bedienungsmöglichkeiten während der Sportausübung oder dem Autofahren, wo die HUD-Technologie schon längst Einzug gehalten hat.
Preislich soll sich das Google-Nasenfahrrad übrigens zwischen 250 bis 600 US-Dollar einpendeln – es könnten also verschiedene Versionen in Planung sein. Auch Apple soll an einer eigenen Ausführung der schlauen Brille arbeiten. Welches Potential sehen Sie in dieser Technologie?