In den Innenstädten herrscht oftmals dichter Verkehr, Stoßstange steht an Stoßestange, Hupkonzerte ertönen. Mit einem kleinen Trick, von ihm Google Maps Hack genannt, hat der Berliner Künstler Simon Weckert nun einen künstlichen Stau erzeugt und so die Straßen autofrei gemacht.
Google Maps – Mit einem kleinen Trick Straßen autofrei machen
Google Maps interagiert während der Nutzung mit den Smartphones, indem es den GPS-Standort nutzt, um so unter anderem auch die Verkehrslage/Dichte zu bestimmen. Sind also auf einer Straße viele Smartphones mit aktivem Google Maps unterwegs erkennt Google das als hohes Verkehrsaufkommen oder auch Stau. Das hat sich nun Simon Weckert zu Nutze gemacht.
Mit einem Handkarren, bestückt mit 99 ausgemusterten Smartphones mit SIM-Karte, zog er los und färbte so die Straßendarstellung in Google Maps von grün nach rot. Und da rot eben Stau oder dichter Verkehr bedeutet hat Google Maps für sämtliche Nutzer, die eigentlich auf dieser, nun autofreien, Straße fahren wollten, eine neue Route berechnet.

Simon Weckert will mit seinem Hack darauf aufmerksam machen, wie digitale Dienste unser reales Leben beeinflussen und wie schnell man diese auch manipulieren kann.
Update 4.2.2020:
Google gab zu Weckerts Hack ein Statement ab:
- Die Verkehrsdaten in Google Maps werden dank Informationen aus verschiedenen Quellen kontinuierlich aktualisiert, einschließlich aggregierter anonymisierter Daten von Personen, für die Standortdienste aktiviert sind, und Beiträgen der Google Maps-Community. Wir haben die Möglichkeit eingeführt, zwischen Autos und Motorrädern in mehreren Ländern zu unterscheiden, einschließlich Indien, Indonesien und Ägypten, obwohl wir das Fahren mit Wagen noch nicht wirklich geknackt haben. Wir freuen uns über eine kreative Nutzung von Google Maps, da wir dadurch die Funktionsweise von Google Maps im Laufe der Zeit verbessern können.
In einem Interview mit der FAZ gibt Simon Weckert weitere Einblicke in sein Projekt. Alle genutzten Telefone waren geliehen, mit einer SIM-Karte ausgestattet und navigierten aktiv zu einer Adresse. Während des Testes war der Künstler immer in Bewegung, mal rennend, mal laufend, mal im Stop-and-Go-Modus. Bei vollständigem Stillstand des Handwagens war der „Stau“ aufgelöst.