Mit Android 4.2 hat Google eine Benutzerverwaltung für Android-Tablets eingeführt. Bei Android 4.3 wird diese nun weiter ausgebaut. Der Hauptuser kann nun bestimmen, was die anderen Benutzer auf dem Tablet an Inhalten und Apps sehen können. Bluetooth Smart, neue DRM-Routinen und OpenGL ES 3.0 für bessere Spiele-Grafik runden das Update ab, weitere Highlights bleiben allerdings aus.
Wer seinem Kindern ein Android-Tablet zur Verfügung stellen möchte, kann nun mehr Kontrolle über das Gerät ausüben. Für jede App werden Sie festlegen können, ob und wie die Kinder auf die App zugreifen dürfen. Das Rechte-Management hört hier jedoch noch nicht auf, Eltern können auch die Inhalte in Apps kontrollieren — wenn diese die neue Funktion unterstützen.
Android 4.3 bringt nur wenig wirklich neue Funktionen mit.
Android verfügt nun über eingeschränkte Benutzerprofile.
Als Beispiel nennt Google ein Spiel, bei dem nur Sie als Elternteil die zur Verfügung stehenden In-App-Käufe sehen und kaufen können. Das Kind sieht später nur die von Ihnen freigeschalteten Level, es wird nicht zu weiteren Käufen durch "verschlossen dargestellte" Level verleitet. Vergleicht man die neue Funktion mit einem Supermarkt, so hat Google mit dem Update die Quengelgasse vor der Kasse entfernt.
Bluetooth Smart
Handys und Tablets vernetzen sich ohne Kabellei mit immer mehr anderen Geräten. Headsets oder Kopfhörer werden üblicherweise drahtlos über Bluetooth angesprochen, doch die Funkverbindung kostet viel Strom, mit Bluetooth Smart soll das in Zukunft anders werden.
Das neue Nexus 7 verfügt über Bluetooth 4.0 und Bluetooth Smart.
Bluetooth Smart verbindet sich stromsparend mit Peripheriegeräten.
Diese Bluetooth-Verbindung eignet sich für stromsparende Anwendungen bzw. Geräte wie etwa Pulsmesser, die über längere Zeit Daten mit dem Handy austauschen sollen, aber selber nicht über große Akkus verfügen. Als eine der ersten Geräte mit Bluetooth Smart und Android-Unterstützung zeigte Google einen Pulsmesser von Runtastic.
OpenGL ES 3.0
Android entwickelt sich immer mehr zu einer veritablen Spiele-Plattform. Um nun auch das hochauflösende Display des neuen Nexus 7 mit entsprechender Grafik versorgen zu können, setzt Google auf OpenGL ES 3.0. Bei dieser Version wird jedes Pixel in 32-Bit Farbtiefe berechnet, Animationen mit glänzenden Farben und beeindruckenden Reflektionen sind möglich.
OpenGL ES 3.0 bohrt die Grafikfähigkeiten von Android kräftig auf.
Neue Effekte machen die Spiele-Grafik noch realistischer.
Die Spiele-Demos wird Google in den Play Store hochladen.
OpenGL ES 3.0 bringt auch neue Effekte mit. Berechnete Objekte können nun auch einen Schatten auf sich selber werfen, was zum Beispiel bei einem gerenderten Gesicht für ein deutlich realistischeres Bild sorgt. Auch Lens-Flare-Effekte wurden wesentlich erweitert. Die neuen Effekte wurden anhand von Demos gezeigt, die demnächst auch im Play Store zu haben sein werden.
Neue DRM-APIs
Die wenigstens User werden sich über neue DRM-Routinen freuen, doch für Rechte-Inhaber und Streaming-Anbieter sind DRM-Maßnahmen eminent wichtig. Ohne die Möglichkeit ihre Inhalte vor Vervielfältigung zu schützen, lassen diesen eine Plattform lieber links liegen. So gibt es zum Beispiel aktuell noch keine App, die Amazons Streaming-Dienst Lovefilm auf Android-Geräte bringt.
Mit Android 4.3 führt Google nun aber neue DRM APIs, über die Rechteinhaber über ihre Inhalte stärkere Kontrolle ausüben können. Als erster Anbieter wird Netflix Video-Streams in Full-HD-Auflösung ermöglichen, eine aktualisierte App wurde dazu bereits in den Play Store geschoben. Hier in Deutschland ist Netflix leider aufgrund der rechtlichen Lage noch nicht aktiv.
Updates für Nexus-Geräte, S4 und HTC One
Die brennende Fragen vieler Android-User wird nun sein: Und ich? Wird es ein Update für mein Handy geben? Das neue Android 4.3 wird nicht nur exklusiv auf dem neuen Nexus 7 laufen. Google hat in der Pressekonferenz zugesichert, dass zeitnah auch die meisten Geräte aus der Nexus-Reihe ein Update erhalten werden. Dazu gehört das alte Nexus 7, aber natürlich auch das Nexus 10. Bei den Handys möchte Google das Nexus 4 und das Galaxy Nexus aktualisieren.
Aber auch die Top-Geräte von HTC und Samsung werden nach Aussagen von Google zügig ein Update auf Android 4.3 erhalten. Ob damit nur die Google-Varianten des HTC One und des Samsung Galaxy S4 gemeint sind oder die Modelle mit Sense bzw. TouchWiz, hat Google leider nicht erwähnt. Bei diesen Modellen, egal ob nun die Google- oder die Hersteller-Version, sind die Besitzer aber auf jeden Fall auf die Hersteller angewiesen.