22. Mai 2023
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Google Doodle zum 140. Geburtstag von Lili Elbe

Das heutige Google Doodle zeigt Lili Elbe, welche heute ihren 140. Geburtstag gefeiert hätte. Sie war nicht nur eine Malerin, sondern auch eine Pionierin der LGBTQ+ Szene.

Lili Elbe – Doodle für die Malerin und Transgender-Pionierin

Am 28.12.1882 wurde Lili Elbe als Einar Magnus Andreas Wegener in Vejle, Dänemark, geboren. Als Teenager zog Lilli, damals noch Einar, nach Kopenhagen. Dort schrieb er sich an der Royal Danish Academy of Fine Arts ein und lernte Gerda Gottlieb kennen. Sie verliebten sich ineinander, wurden ein Paar und heirateten 1904. Auch Gerda Gottlieb malte. Eines Tages erschien ihr Modell nicht zur Portraitsitzung. Einar zog das Kleid an, posierte als Frau und fühlte sich überraschend wohl in den neuen Kleidern. Er begann nun, seine Geschlechtsidentität infrage zu stellen und wurde zu Lili.

1912 zogen Lili und Gerda von Kopenhagen nach Paris, wo es weitaus weniger Kritik an Lilis Lebensstil gab, als in Kopenhagen. In den 1920er Jahren erfuhr Lili von der Möglichkeit, der geschlechtsbejahenden Operation, welche damals noch weitgehend unbekannt und experimentell war.

Lili ließ sich in 1930 bei einer Reihe von Operationen in Deutschland ihren Körper an ihre Geschlechtsidentität angleichen. Die erste Operation fand im Institut für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld in Berlin statt. Die zweite Operation im selben Jahr in der Dresdner Frauenklinik. Durch die Operationen wurde sie rechtlich zur Frau und erhielt einen Pass mit neuem Namen. Als Nachnamen wählte sie Elbe, wie der Fluss, der durch Dresden fließt. Da aber zu dieser Zeit Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren nicht anerkannt wurden, ließen sich Lili und Gerda einvernehmlich scheiden.

Lili heiratete danach erneut und hoffte auch, durch eine Gebärmuttertransplantation, Mutter zu werden. Insgesamt unterzog sie sich vier geschlechtsangleichenden Operationen. Kurz nach der Transplantation, am 12. September 1931, starb sie in der Dresdner Frauenklinik, da ihr Körper das Organ abstieß. Unklar ist jedoch, ob der Tod durch die Abstoßungsreaktion stattfand, oder es noch andere gesundheitliche Probleme gab. Beigesetzt wurde sie am 15. September 1931 ebenfalls in Dresden.

Sie lebt jedoch weiter durch ihre beiden Bücher über ihr Leben und durch das LGBTQ+ Filmfestival MIX Copenhagen, welches die Lili Awards für den besten Spielfilm, den besten Dokumentarfilm und den besten Kurzfilm verleiht. „Man into Woman“ basiert direkt auf ihren Tagebüchern und war damit auch das erste veröffentlichte Buch über das Leben einer Transgender-Person. „The Danish Girl“ ist hingegen ein fiktives Buch und auch ein Film, der von ihrem Leben inspiriert ist.

20221228 Lilli Elbe

Das Doodle selbst zeigt Lili Elbe vor einem in rosatönen gehaltenen Hintergrund, der entfernt an eine Showbühne erinnert. Der Google Schriftzug ist in weißen Lettern sichtbar. Lili selbst posiert und hält einen Fächer in der Hand. Es handelt sich dabei um eines der bekanntesten Portraits von ihr. Im Gesicht wird dabei sehr gut dargestellt, es sind weibliche und auch vormals männliche Züge sichtbar.

Das Doodle wurde von der Amsterdamer Gastkünstlerin Hilde Atalanta illustriert. Weitere Infos dazu findest du hier.

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