Auf der heutigen Startseite findet sich ein interaktives Google Doodle zu Ehren der Geologin und Kartographin Marie Tharp. Entdeckerin des Mittelatlantischen Rückens.
Interaktives Google Doodle zu Ehren der Geologin und Kartographine Marie Tharp
Das Doodle zeigt Marie Tharp an ihrem Schreibtisch/Arbeitsplatz. Der Google Schriftzug ist in weißen Lettern gehalten, das erste O enthält den Play-Button, um das interaktive Doodle zu starten. Das zweite O wird durch Maries Kopf dargestellt.

Marie Tharp (* 30. Juli 1920 in Ypsilanti, Michigan; † 23. August 2006 in Nyack, New York) war eine US-amerikanische Geologin und Kartographin. Ihre bahnbrechenden Karten veränderten unsere Sicht auf den Planeten. Zu Beginn ihrer Kariere in den 1950er war ein Großteil der Landfläche der Erde bereits kartografiert. Die Ozeane allerdings blieben weiter ein Geheimnis. Einige Wissenschaftler begannen damit, die Ozeane mit Sonar zu untersuchen. Kurze Schallimpulse werden zum Meeresgrund geschickt und durch die reflektierenden Schallwellen konnte man die Tiefe berechnen.
Im Doodle kannst du nun selbst klicken, um ein Ping auf den Meeresboden zu senden. Eine Karte entsteht, man kann nun die Tiefe des Meeresgrundes sehen.
Am Anfang der Forschungsarbeit von Marie Tharp waren die Schiffskapitäne noch abergläubisch, was Frauen an Bord anging. Daher war Marie vollkommen auf die Forschungsarbeit ihres männlichen Kollegen Bruce Heezen sowie des Forscherteams angewiesen. Anhand von Bruce Heezens gesammelten Daten entwarf Marie Höhenprofile des Meeresbodens im Atlantik. Waren die Daten unzureichend, verließ sie sich auf ihre mathematischen Kenntnisse und interpolierte (Werte zwischen bekannten Werten einer Funktion errechnen).
Du kannst im Doodle nun selbst Höhenprofile erstellen. Durch das Verbinden von Punkte entsteht ein klareres Bild des Meeresgrundes.
Bei der Analyse der Daten erkannte Marie, dass alle Höhenprofile dasselbe Gefälle aufwiesen. Es muss sich also ein Rift (Graben/Spalte/Bruch) über den Meeresboden ziehen. Bruce Heezen war skeptisch, deutete ein Rift doch auf eine Kontinentalverschiebung hin, was zu damaligen Zeiten eine unbeliebte geologische Theorie war. Er löschte die Arbeit von Marie und gab ihr die Anweisung, alles noch einmal zu machen.
Also begann Marie von vorne und auch im zweiten Datensatz war der Rift zu sehen. Der Kollege Howard Foster hatte in derselben Region Erdbebenaktivitäten aufgezeichnet. Also legten sie ihre Karten übereinander. Die Muster stimmten überein und selbst Bruce war nun von dem Rift und der damit einhergehenden Kontinentalverschiebung überzeugt.
Marie und Bruce verbreiteten die Entdeckung in Artikeln und Vorträgen, doch die Wissenschaft war weiterhin nicht überzeugt. Eine neu erfundene Unterwasserkamera sollte die Wahrheit aufdecken. Die Kamera fand den Rift und Videoaufzeichnungen belegten nun die Existenz des Mittelatlantischen Rückens und seines Grabenbruchs. Die Wissenschaft war überzeugt und Marie setzte ihre Arbeit fort. Die neuen, detailreicheren Karten führten zu einem Paradigmenwechsel im grundlegenden Verständnis der Geschichte unseres Planeten.
Maries Arbeit legte den Grundstein für die Forschung über Plattentektonik, die heute noch andauert.
Weitere Infos und Bilder über das Doodle findest du hier.