Das heutige Google Doodle ist zu Ehren der australischen Krankenschwester Elizabeth Kenny geschaltet und geht auf ihr Wirken im Kampf gegen Kinderlähmung/Polio ein.
Die Kenny Methode – Physiotherapie im Kampf gegen Kinderlähmung
Fast jeder von uns kennt den Slogan „Schluckimpfung ist süß – Kinderlähmung ist grausam“. Seit 60 Jahren (Spritze seit 1957, wurde kaum angenommen, seit 5.2.1962 Schluckimpfung) gibt es bereits die Impfung gegen Poliomyelitis (oder besser bekannt als Kinderlähmung/Polio). Die Krankheit ist bis heute nicht heilbar. Bei der Polio-Epidemie 1953/54 gab es fast 10.000 Todesfälle in Deutschland, am häufigsten betroffen waren Kinder. Die Erkrankung brachte Lähmungen an Armen und Beinen und bei der Atmung bis hin zum Ersticken.
Elizabeth Kenny wurde am 20. September 1880 in Warialda geboren. Sie wuchs in armen Verhältnissen ohne viel Bildung auf. Sie las jedoch gerne, auch über Medizin und menschliche Anatomie. Das Besuchen einer medizinischen Fakultät war ihr nicht möglich. Mit 17 meldete sie sich aber freiwillig in einem Krankenhaus in Guyra und arbeitete dort als Krankenschwester. Nach mehr als einem Jahrzehnt als Krankenschwester eröffnete sie eine eigene Krankenpflegepraxis in Darling Downs, Queensland.
1911 erkrankte Kenny zum ersten Mal als Buschkrankenschwester an Kinderlähmung. Die damalige Standardbehandlung von Poliopatienten war das monatelange Liegen in Gipsverbänden, was wiederum zu Muskelschwund und zu einer dauerhaften Lähmung der Patienten führte.
Da diese Möglichkeit nicht gegeben war, linderte sie die Schmerzen mit feuchtwarmen Kompressen und Massagen. Die Behandlung wurde ein Erfolg. Kenny erkannte, dass von Polio betroffene Muskeln steif und nicht dauerhaft geschädigt waren. Mit der von ihr begründeten Methode, der Kenny-Methode, heilte sie fortan weitere Poliopatienten.
In den 1940er Jahren reiste Kenny nach Amerika, um in Minneapolis das Sister Kenny Institute zu eröffnen. Dieses wurde zu einem weltbekannten Zentrum für die Behandlung von Polio. Aufgrund der alternativen, aber effektiven Methode erhielt Elizabeth Kenny Ehrentitel von der Rutgers University und der University of Rochester.
1951 zog sie sich, an Parkinson erkrankt, in den Ruhestand nach Toowoomba zurück, wo sie am 30. November 1952 starb. Beigesetzt wurde sie neben ihrer Mutter auf dem Nobby-Cemetery.
Heute vor 25 Jahren wurde das Sister Kenny Memorial House, das ihr Lebenswerk feiert, in Nobby, Queensland, eröffnet.
Das Doodle zeigt Elizabeth Kenny, wie sie feuchtwarme Kompressen auswringt, wie sie ihre alternative Methode lehrt und wie sie die Kenny-Methode der Öffentlichkeit vorstellt. Das Haus dürfte das Sister Kenny Institute darstellen, rechts und links sind Bandagen zu sehen. Der Google-Schriftzug ist nur mit viel Mühe erkennbar.
Weitere Infos zum Doodle gibt es hier.