Auch wenn Google Chrome standardmäßig auf Android-Smartphones vorinstalliert ist, gibt es noch zahlreiche andere Browser, die du nutzen kannst. In diesem Artikel erfährst du, welche Alternativen es gibt und wieso es sich lohnt, zusätzlich einen Passwort-Manager zu verwenden.
Mozilla Firefox
Nach Google Chrome ist Firefox sicherlich einer der bekanntesten Browser. Er gehörte im Jahr 2020 mit einem Anteil von ungefähr acht Prozent zu den weltweit am häufigsten genutzten Webbrowsern. Firefox legt hohen Wert auf Sicherheit; alle vier Wochen erhält der Nutzer ein Update für den Browser.
Der Browser war zudem der erste, der bereits bei der Standardinstallation mit eingeschaltetem Tracking-Schutz ausgerüstet wurde. Du wirst dabei vor Scripten aus sozialen Netzwerken, Tracking-Cookies und Krypto-Minern geschützt.
Firefox kann vor allem mit einem ansehnlichen Design, einer einfachen Bedienbarkeit und einer großen Auswahl an Erweiterungen punkten. Diese beinhalten auch einen Passwort-Manager. Allerdings solltest du hier vorzugsweise auf ein externes Tool setzen. Das betrifft nicht nur Firefox, sondern alle Browser, die einen integrierten Passwort-Manager beinhalten.
Denn mit einem Add-On bist du stark an den Browser gebunden, wenn du dort deine Passwörter speicherst. Wechselst du zum Beispiel an den Laptop, musst du bei Firefox ein Konto besitzen und angemeldet sein, um auch dort auf deine Passwort-Sammlung zuzugreifen; oder du surfst gar mit einem anderen Browser wie Safari, weil du ein MacBook besitzt.
In diesen Fällen lohnt sich ein Passwort-Manager, da du damit von jedem Gerät und Browser auf deine Passwörter zugreifen kannst und deine Zugangsdaten damit sozusagen immer bei dir trägst.
Brave
Der quelloffene Browser Brave – entwickelt vom ehemaligen Mozilla-CEO Brendan Eich auf Chromium-Basis – blockiert mithilfe eines Werbeblockers Werbung; aber auch Tools, die Werbenetzwerke verwenden, um personalisierte Werbung zu schalten. Pixel, Tracker und Cookies lässt Brave beim Surfen nicht zu.
Brave will Werbung aber nicht komplett abschaffen, sondern fremde Werbung durch eigene Anzeigen ersetzen. Für Nutzer gibt es daher die Option, bestimmte Anzeigen des eigenen Werbedienstes Brave Rewards einblenden zu lassen. Dabei werden aber keine Daten des Nutzers erhoben. Für die Einblendung der Werbung erhalten der Browsernutzer und Brave je 15% der Einnahmen, und der Betreiber der Webseite bekommt die restlichen 70%.
Eine weitere Besonderheit bei Brave ist, dass es einen erweiterten privaten Modus gibt, bei dem du ein privates Fenster mit Tor öffnen kannst. Tor ist ein Netzwerk zur Anonymisierung von Verbindungsdaten. Zudem wird dir während des Surfens im Standardmodus in der Adresszeile angezeigt, wenn du eine URL auch als sogenannte Onion-Adresse in Tor öffnen kannst.
Samsung Internet Browser
Die App ist inzwischen nicht mehr nur für Samsung-Geräte verfügbar, sondern auch dann, wenn du ein anderes Android-Gerät besitzt. Beachte allerdings, dass manche Funktionen dennoch auf Samsung-Geräte beschränkt bleiben.
Der Samsung Internet Browser hat seine Stärken bei der Bedienbarkeit und beim Design. Letzteres ähnelt dem von Google Chrome. Das Menü lässt sich individuell anpassen, Schnellzugriffe können angelegt werden, und es gibt zahlreiche Add-ons.
In Sachen Sicherheit bietet Samsung einen privaten Modus (Samsung nennt dies „geheimen Modus“), eine biometrische Webanmeldung und Werbeblocker. Der geheime Modus lässt sich zusätzlich mit einem Passwort schützen, sodass nur du dort deine Lesezeichen und gespeicherte Seiten sehen kannst.
Eine Besonderheit ist der Videoassistent. Mit dieser Erweiterung kannst du einen Pop-Up-Player erzeugen, so dass du weiter surfen kannst, ohne ein Video abzubrechen. Wenn dein Fernseher eine Streaming-Funktion besitzt, kannst du zudem das Video auf diesen übertragen.
Naked Browser
Der Browser sieht unglaublich minimalistisch aus, aber das ist so gewollt. Denn auf diese Weise spart er Ressourcen, so dass Seiten schneller geladen werden können. Für die Darstellung von Webseiten lädt der Browser fast keine Scripte, und du siehst die einfachste Version einer Webseite. Auch die Batterie deines Smartphones wird dadurch entlastet, und der Browser ist insgesamt schneller.
Wenn du ein günstigeres Einsteiger-Smartphone besitzt, könnte dieser Browser gut für dich geeignet sein. Naked Browser kann auch dann eine gute Alternative sein, wenn dein Datenvolumen aufgebraucht ist und du mit reduzierter Geschwindigkeit surfen musst.
An was du dich wahrscheinlich aber gewöhnen musst, ist das Interface. Denn wie gesagt, setzen die Anbieter den Schwerpunkt auf Geschwindigkeit und nicht unbedingt auf Schönheit. Laut Anbieter werden keine Daten von dir gesammelt. Webanfragen führt Naked Browser ohne Tracking durch und ausschließlich durch das bereits vorhandene Android WebView.
Fazit
Wer sich von Google Chrome lösen möchte und nach Alternativen sucht, wird schnell fündig. Da manche der weiteren Browser auch auf Chromium-Basis entwickelt wurden, stehen sie Chrome von Google in Sachen Design oftmals in nichts nach. Zudem setzen viele Alternativen einen stärkeren Fokus auf Privatsphäre und Datenschutz und machen das Surfen damit sicherer.