Auf der heutigen Startseite findest du ein Google Doodle, das einen Menschen, umrahmt von vielen Blumen zeigt. Dieser Mensch ist geboren als Hannah Gluckstein, verweigerte aber die Ansprache mit Vornamen und Präfix (Mr. und Mrs.). Somit wurde aus Gluckstein Gluck, welcher heute seinen 128. Geburtstag gefeiert hätte.
Gluck – Wer war die Person in Anzug und mit kurzen Haaren?
Das heutige Doodle zeigt ein Blumengemälde, welches den Google Schriftzug in Form einer Blumenranke zeigt. Am rechten Rand des Blumenbouquets zeigt sich eine männlich aussehende Person mit den weichen Gesichtszügen einer Frau.
Es handelt sich bei der Person um die erste nichtbinäre Person, den Künstler/die Künstlerin, als Hannah Gluckstein geborene Gluck.
Geboren als Hannah Gluckstein
Als Hannah Gluckstein am 13. August 1895 in London in eine konservative, jüdische Familie hineingeboren wird, sind auf dieser Welt Männer und Frauen unterwegs. Nichtbinäre Personen waren damals recht unbekannt.
Hannah Gluckstein machte von 1913 bis 1916 eine Kunstausbildung an der St. John Wood School of Art in London.
Nach ihrer Ausbildung reiste Hannah nach Cornwall und bildete mit anderen eine Künstlerkolonie in Newlyn. Sie wohnte dort mit ihrer Lebensgefährtin Effie Craig, Künstlername Craig, zusammen.
In Cornwall entdeckt sie ihre wahre Identität
In Cornwall entdeckte Hannah Gluckstein ihre wahre Identität. Da sie sich nicht als Frau oder als Mann identifizieren konnte, änderte sie ihr Auftreten komplett. Sie schnitt sich die Haare ab und trug Anzüge. Des Weiteren rauchte sie Pfeife und nennt sich nur noch Gluck, „ohne Präfix, Suffix oder Anführungszeichen“.
Sie wurde Vizepräsident/in der Kunstgesellschaft. Diese erlaubte sich in einem Anschreiben den Namen „Miss Gluck“. Ein Fehler, sie trat von ihrem Posten zurück.
Bewundert von der Kunstwelt, Gluck Rahmen im Art-Deco-Stil
In den 1920er und 30er Jahren ist sie ein Star der Kunstwelt. 1932 entwirft Gluck den beliebten und auch patentierten Gluck-Rahmen im Art-Déco-Stil. Der Rahmen hat ein dreistufiges Design. Er wird passend zur Wand gestrichen oder tapeziert, um die Illusion zu vermitteln, das Gemälde ist ein Teil des Raumes.
Weitere Beziehungen geht sie mit der Dekorateurin und Floristin Constance Spry ein, die sie zu den Blumengemälden inspiriert und die auch Glucks Kleidungsstil beeinflusst. Nach drei Jahren ist Spry Geschichte und wird ersetzt durch Nesta Obermer. Gluck hält ihre Liebe zu Nesta in dem gemalten Doppelportrait mit dem Titel „Medaillon“ fest.
Die Beziehung endet 1944, Gluck zieht weiter zu Edith Shackleton Heald. In den 1970er Jahren verschlechtert sich der Gesundheitszustand von Gluck und Edith.
1970 beginnt Gluck ihr letztes großes Werk. Das Gemälde eines verwesenden Fischkopfes am Strand trägt den Titel:“Rage, Rage against the Dying of the Light„. Im November 1972 erleidet Gluck einen Herzinfarkt, kann das Bild aber 1973 beenden.
Edith stirbt am 5. November 1976 in einem Pflegeheim. Zwei Wochen nach ihrem Tod erleidet Gluck einen weiteren Herzinfarkt und im darauffolgenden Jahr einen Schlafanfall.
Gluck stirbt am 10. Januar 1978 im Alter von 82 Jahren.
Weitere Infos gibt es direkt bei Google Doodles.