Ein sportliches Großereignis jagt das andere: Gestern hörte die Fußball-EM in Polen und der Ukraine und die Leichtathletik-EM in Helsinki auf, dafür fiel im belgischen Lüttich der Startschuss zum berühmtesten Radrennen der Welt, der Tour de France. Wir haben uns die offizielle App der Veranstaltung einmal etwas genauer angesehen.
Die Tour de France lässt jeden Radsportfan sofort zusammenzucken – ob nun in Demut, angesichts der vollbrachten sportlichen Leistungen, oder in einem Schockzustand, weil einem die Doping-Problematik und die jahrelange Verfälschung der Ergebnisse durch Einnahme illegaler Substanzen zum Hals heraus hängt.
Doch Doping hin- oder her: Die Tour de France stellt eine der weltweit härtesten sportlichen Herausforderungen dar, in der sich ein Mannschaftssport auf diesem hohen Niveau und mit diesem medialen Echo ausüben lässt. Dieses Jahr haben sich ARD und ZDF angesichts des Dopings und der angeblich sinkenden Zuschauerzahlen aus der Tour-Übertragung ausgeklinkt – ein Grund mehr für uns, die Tour-App einer genaueren Untersuchung zu unterziehen.
Aufmerksamer Begleiter
Gleich nach dem Download fragt die App, ob man zu den jeweiligen Etappenankünften Alarme einstellen will – ein kompetenter erster Eindruck, denn die Zielankünfte stellen eines der Highlights des Etappen-Rennens dar. Der Startbildschirm selbst erscheint sehr aufgeräumt: Neben dem aktuellen Klassement, Informationen zur Strecke und zu den Teams gibt es einen Button mit Fotos und Videos.

Die App versorgt den Tour-Fan mit wirklich allem, was er wissen muss. Unter Klassement findet man Informationen zum aktuellen Stand des Rennens, unterteilt in Einzelwertung, Punkte, Kletterer, Jungprofi, Kämpferischster Fahrer und Mannschaftswertung. Daneben kann man sich im Verlauf der Tour unter dem Reiter Aufgaben darüber informieren, welche Strategien die Teams ihren einzelnen Fahrern nahelegen – wer sich also beispielsweise als "Wasserträger" verdingen muss, und wem Chancen auf einen Podestplatz nach dem Zieleinlauf auf der Avenue des Champs-Élysées in Paris eingeräumt werden.
Wo sind die härtesten Berge der Hors Catégorie?
Klickt man auf Strecke, so stellt die App neben einer zoombaren Übersichtskarte inklusive Legende auch detaillierte Streckenprofile und Informationen zu den einzelnen Kriterien zur Verfügung. Berge werden nach Kategorie angezeigt, dazu gibt es Informationen zu Sprints und touristische Informationen. Auch Start und Ziel der Etappe werden unter Präsentation vorgestellt, man erhält zudem einen Zeitplan mit den ungefähren Uhrzeiten der Durchfahrt.
Betätigt man schließlich den Teams-Button auf der Startseite, bekommt man von B wie BMC Racing Team über O wie Omega Pharma-Quick Step bis V wie Vacansoleil-DCM alle Informationen zu den einzelnen Teams samt Fahrern präsentiert. Neben dem Geburtsdatum der Athleten ist hier auch sofort ersichtlich, wo im Peloton er sich gerade befindet.
Unter Fotos/Videos kann man kurze Video-Beiträge über die einzelnen Tagesetappen betrachten, daneben werden Tages-Highlights wie zum Beispiel spektakuläre Zweikämpfe oder Sprints getrennt präsentiert. Dank einer Fotogalerie kann man sich zudem ein Bild von den Geschehnissen auf der 99. Tour de France machen.
Die Fahrer sollten auf Doping verzichten, die App hat es bitter nötig
Fazit: Leider lief die App während unseres Langzeit-Tests auf einem Android 2.2-Gerät nicht immer zuverlässig – auch aus den Google Play-Kommentaren wird ersichtlich, dass nicht alle Kunden mit der Funktion der App vollends zufrieden sind. So wurden einzelne Rubriken gar nicht oder nur mit starker Verzögerung angezeigt. Auf einem Tablet mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich lief die App zwar etwas flüssiger – hie und da kam es jedoch auch hier zu Verzögerungen. Wir hätten der ansonsten toll gemachten App gerne volle Punktzahl gegeben, ehe diese Fehler nicht beseitigt sind, reicht es jedoch nur für 4 von 5 Sternen.