14. Mai 2023
StartMagazinErster Eindruck: Sony Xperia Z und ZL

Erster Eindruck: Sony Xperia Z und ZL

Trotz sehr guter Android-Smartphones hat es Sony (Ericsson) bis 2012 nicht geschafft, ein wirkliches Top-Smartphone auf den europäischen Markt zu bringen. Wir haben uns auf der CES in Las Vegas das neue Xperia Z angeschaut und sind recht begeistert.

Plusminus

+ Verarbeitung und Design

+ Full-HD-Display

+ Staub-/wasserfest

+ HDR-Videos

Die ersten Schritte nach der Trennung von Ericsson waren für Sony mühsam. Die Android-Handys Sonys waren gut, stachen aber selten mit außergewöhnlicher Performance hervor, einzig Nischengeräte wie das wasserdichte Xperia Go konnten überzeugen. Mit den Brüdern Xperia Z und ZL beschreitet Sony wieder den richtigen Weg.

Sony Xperia Z und ZL

Das Display des Xperia Z ist mit fünf Zoll genauso groß wie bei anderen auf der CES vorgestellten Geräten von Huawei oder ZTE mit einem Full-HD-Display. Den Unterschied macht bei Sony das sehr helle und klare, von der Mobile Bravia Engine 2 angetriebene Display mit einer Auflösung von 1080 x 1920 Pixeln. Selbst in heller Umgebung zeigt es die Farben eines bunten Action-Films brillant an. Das Display und die Rückseite bringen eine weitere Neuerung mit: Sie bestehen nicht nur aus kratzfestem Glas, sondern sind zudem noch mit einer speziellen Splitterschutzfolie geschützt.

Beim Prozessor setzt Sony auf den bekannten Quad-Core-Prozessor Snapdragon S4 von Qualcom, allerdings kommt beim Xperia Z nicht die Pro-Version zum Einsatz. Das Herz des Handys tacktet daher auch nur mit 1,5 GHz und nicht mit 1,7 GHz wie zum Beispiel beim ZTE Grand S. Im Hands-On war von diesem Unterschied aber gar nichts zu spüren. Im Gegenteil: Die von Sony neu gestaltete grafische Oberfläche des Handys fühlt sich "snappy" an. Nichts ruckelt oder zuckelt bei der Bedienung. Es machte von allen von uns getesteten Modellen auf der CES den besten Eindruck.

Abbildung 1: Trotz seiner 5 Zoll liegt das Xperia Z angenehm in der Hand. Es ist nicht wesentlich größer als das Galaxy S3 oder das Nexus 4.
Abbildung 1: Trotz seiner 5 Zoll liegt das Xperia Z angenehm in der Hand. Es ist nicht wesentlich größer als das Galaxy S3 oder das Nexus 4.

Abbildung 2: Das Xperia ZL ist der Zwillingsbruder des Z, der einzige Unterschied besteht im Gehäuse.
Abbildung 2: Das Xperia ZL ist der Zwillingsbruder des Z, der einzige Unterschied besteht im Gehäuse.

Dem Xperia Z wird mit dem Sony Xperia ZL ein jüngerer Bruder zur Seite gestellt, der im Handel später und auch etwas günstiger zu haben sein wird. Die beiden Modelle unterscheideen sich in ihren technischen Spezifikationen in keinem Punkt, einzig am Gehäuse macht Sony Abstriche. So verzichtet Sony beim ZL-Modell auf die Rückseite aus Glas und auch auf die Abdeckungen für USB- und Kopfhörerbuchsen. Dadurch ist das ZL nicht mehr wasserdicht, allerdings auch nicht mehr so empfindlich für Kratzer oder Fingerabdrücke auf dem gläsernen Rücken. Auch lässt sich das Handy leichter aufladen, da man den Deckel nicht mehr aus dem Gehäuse fischen muss. Das Material der Rückseite des ZL ist wie der Rahmen aus Polycarbonat, es ist jedoch wie beim HTC One X(+) mit einer dünnen Schicht aus Gummi überzogen. Dadurch fühlt es sich etwas weniger hochwertig an, als die Z-Version, liegt aber unserer Meinung nach besser in der Hand.

Abbildung 3: Auch die Rückseite des Xperia Z ist aus Glas und spiegelt so stark, dass man sie kaum fotografieren kann.
Abbildung 3: Auch die Rückseite des Xperia Z ist aus Glas und spiegelt so stark, dass man sie kaum fotografieren kann.

Abbildung 4: Die Rückseite des ZL-Modells besteht aus Kunststoff. Das ZL ist nicht wasserfest.
Abbildung 4: Die Rückseite des ZL-Modells besteht aus Kunststoff. Das ZL ist nicht wasserfest.

Beide Modell verfügen über 2 GByte RAM, 16 GByte internen Flash-Speicher, NFC und LTE und einen Micro-SD-Kartenslot. Das Xperia Z ist damit quasi das erste Full-Extra-Smartphone, da kein einziges Feature fehlt.

Zu den Preisen konnte Sony auf der CES noch keine konkreten Angaben machen. Aktuell (Stand: Mitte Januar 2013) listen einige Online-Händler das Smartphone zu einem UVP von 650 Euro. Für ein Smartphone der Spitzenklasse ein absolut korrekter Einstiegspreis. Wir rechnen damit, dass das Z-Modell kurz nach dem Verkaufsstart im Februar/Anfang März rund 550 Euro kosten wird, die ZL-Version schätzen wir bei 450 bis 500 Euro, wobei hier noch kein Marktstart bekannt ist.

Markantes Design

Im Gegensatz zur Konkurrenz von Samsung ist das Gehäuse des Xperia Z eckig, vielleicht schon sogar ein wenig zu kantig. Die Seitenkanten sind sehr hart gebrochen, in der Handfläche spürt man daher die scharfen Seiten wie eine kleine Schneide. Wer allerdings nicht auf das rundgelutschte Design eines Galaxy S III steht, wird an der Gestaltung des Xperia Z seine Freunde haben. Vom persönlichen Geschmack unabhängig ist die Verarbeitung des Xperia Z auf höchstem Stand: das Display und die Rückseite aus gehärtetem Glas wirken zusammen mit dem aus glasfaserverstärktem Polyamid gefertigten Rahmen wie aus einem Guss. Sony hat das Gerät zudem nach IP55 und IP57 als wasser- und staubdicht zertifizieren lassen. Damit ist es zwar nicht ganz so widerstandsfähig wie das Xperia Go, Sony garantiert jedoch, dass es einen Sturz ins volle Waschbecken überlebt.

Abbildung 5: Das Xperia Z ist gegen Staub und Wasser laut der Norm IP55 geschützt.
Abbildung 5: Das Xperia Z ist gegen Staub und Wasser laut der Norm IP55 geschützt.

Damit kein Wasser über die USB- und Kopfhörerbuchen eindringen kann, sind diese hinter abgedichteten Klappen verdeckt. Wer gerne Musik über Kopfhörer lauscht, der braucht ein Bluetooth-Headset oder spitze Fingernägel um die Abdeckungen aus dem Gehäuse zu fingern.

Abbildung 6: Die USB-Buchse befindet sich unter einer wasserdichten Abdeckung.
Abbildung 6: Die USB-Buchse befindet sich unter einer wasserdichten Abdeckung.

Die Firmware unseres Vorserienmodells basierte derzeit noch auf Android 4.1.2. Ein Update auf die aktuelle Android-Version 4.2 steht jedoch fest auf dem Plan. Sony hat an Android kräftig geschraubt, was allerdings nichts schlechtes sein muss. Neben einer neuen und schlichten Optik, hat das Sony-System auch Widgets erhalten, die man permanent über alle laufenden Anwendungen legen kann. Notizen, Sprachnachrichten oder einen Taschenrechner hat man so immer im Griff, ohne dass man aus der gerade laufenden Anwendung herauswechseln muss.

Starke Kamera

Die 13-Megapixel-Kamera des Xperia Z konnte in einer ersten kurzen Stichprobe überzeugen. In der düsteren Messehalle am Stand Sonys reagierte der Autofokus schnell und auch die Auslösezeit war kurz. Die Bilder waren auch im Schummerlicht befriedigend. Das Xperia Z bietet auch für Videos einen HDR-Modus an, dieser ist allerdings nicht von Haus aus aktiv. Hier hat Nvidia mit seinem Tegra 4 die Nase vorn (siehe News-Strecke). Die Frontkamera löst mit 2,1 Megapixel auf und zeichnet ebenfalls Videos mit bis zu 1080p auf.

Äußerst praktisch fanden wir die automatische Auswahl des jeweils passenden Szenenmodus. Schaut eine Person ruhig in die Kamera, wechselt die Kamera in den Portrait-Mode, geht die Person wieder los, wechselt das Xperia Z in den Bewegungsmodus. Damit ist die Kamera immer richtig konfiguriert, ohne dass man sich durch Menüs klicken muss. Auch vergisst man nicht mehr in den passenden Modus zu wechseln.

Zum vorinstallierten Android-System können wir an dieser Stelle nur so viel verraten, dass Sony sehr gute Arbeit geleistet hat. Das Xperia Z steht zwischen Stock Android und der von Sony (Ericsson) gewohnten Timescape-Oberfläche. Wir finden die Änderungen und das Design sehr gelungen, zum Beispiel die permanenten Widgets.

Abbildung 7: Notizen, Sprachmemos oder ein Taschenrechner lassen sich als Widget permanent über den Screen legen.
Abbildung 7: Notizen, Sprachmemos oder ein Taschenrechner lassen sich als Widget permanent über den Screen legen.

Akkulaufzeit

Für eine objektive Einschätzung oder gar einen Test der Akkulaufzeit war die Testdauer auf der CES zu kurz. Sony hat jedoch mit 2330 mAh beim Akku (fest verbaut) nicht gespart. Zudem führt Sony mit dem Xperia Z einen neuen Stromsparmodus ein, der sich Stamina-Modus nennt. Er versetzt das Gerät in eine Art Tiefschlaf, sobald das Display aus ist und lässt nur den Apps Zugang zum Internet und zu den Benachrichtigungen zu, die man wirklich benötigt. Sobald man das Display wieder einschaltet, sind dann sämtliche Funktionen wieder verfügbar. Damit lassen sich auch die sehr guten Standby-Zeiten erklären, die Sony mit 550 Stunden angibt. Hier müssen aber zuerst längere Tests zeigen, wie gut dieser Modus in der Praxis funktioniert.

Abbildung 8: Das Xperia Z gibt es in den Farben Schwarz, Weiß und Lila.
Abbildung 8: Das Xperia Z gibt es in den Farben Schwarz, Weiß und Lila.

ezembed

Fazit

Es hat zwei Tage gedauert, bis wir das Xperia Z auf einen Ausflug durch die Messehallen der CES in Las Vegas mitnehmen durften. Doch das Warten hat sich gelohnt: Mit dem Xperia Z ist Sony ein sehr gutes Top-Smartphone gelungen.. Das Handy fühlt sich hochwertig an, es muss sich vor dem Nexus 4 oder dem Galaxy S3 nicht verstecken, und auch die Power des Handys ist erstklassig. Mit seinem großen Akku von 2330 mAh kombiniert mit dem Stamina-Modus sollte zudem auch das übliche Problem der Super-Handys – die magere Akkulaufzeit – behoben sein. Auch der zweieiige Zwilling Xperia ZL macht einen durchdachten Eindruck und wird in Zukunft mit Sicherheit in der gehobenen Mittelklasse der Android-Handys mitspielen. Es fehlt eigentlich nur noch ein kleiner Bruder, der die gute Leistung dieser Top-Modelle von Sony auch für Fans kleinerer Handy-Displays handhabbar macht, denn unter 5 Zoll geht auch bei Sony aktuell nichts. Wir wünschen Sony viel Erfolg mit den neuen Z-Modellen und freuen uns bereits auf ausführliche Tests.

Sony Xperia Z

Kerndaten
Hersteller Sony Mobile
Formfaktor 5-Zoll-Smartphone
Auflösung 1920 x 1080 Pixel
Prozessor 1,5 GHz, Quad Core
Android Version 4.1.2 "Jelly Bean"
Akku 2300 mAh
Laufzeit (Standby/Gespräch) 550 h/11 h
Gewicht 146 g
Preis (UVP) 649 Euro
Technische Daten und Preisvergleich
https://www.android-user.de/lp/13957
Performance
AnTuTu-Benchmark 17121 Punkte
Vellamo-Benchmark (HTML5) k. A.
Vellamo-Benchmark (Metal) k. A.
Video-Wiedergabe 1080p
Android-User Bewertung k.A.

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