Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Sie halten die zwölfte Ausgabe von Android User in den Händen. Vielen Dank für Ihre Treue, wenn Sie uns schon länger lesen und ein herzliches Willkommen an alle Erstleserinnen und Erstleser.
Wie war Ihr Sommer?
Während meine Kollegen mit Volldampf an dieser Ausgabe arbeiteten, ließ ich es mir nach einem Jahr Android User an der Adria gutgehen und genoss das Sonnenbaden, Schwimmen und Tauchen. Wie so oft kommen einem beim Urlaub die seltsamsten Gedanken, und einen davon möchte ich gerne mit Ihnen teilen. Im Zusammenhang mit Büchern und Musik hat sich mein Leben in den vergangenen Jahren komplett geändert. Während ich früher darauf bestand, die CD oder das Buch auch wirklich zu besitzen, ist mir das heute eigentlich komplett egal. Ich lese digital bzw. online und höre online Musik. Da ich in meinen Mails eine Quittung über den Kauf habe, kann ich bei Bedarf jederzeit nachweisen, dass ich Inhalte auf meinem Smartphone oder Rechner legal besitze. Ja, selbst wenn dem nicht so wäre: Die Inhalte sind im Netz vorhanden und jederzeit abrufbar. Mein Gedanke, der mich den ganzen Urlaub durch beschäftigte (naja, sagen wir mal: ab und zu beschäftigte ;-) lautet also: hilft uns die Cloud/das Internet von materialistischem Denken loszukommen oder ist es einfach eine neue Form des Materialismus? (Wenn Sie an dieser Stelle aus dem Editorial aussteigen, dann kann ich Ihnen das nicht übelnehmen. In der nächsten Ausgabe von Android User wird es dann wieder etwas sachlicher.)
Die Cloud als Retter?
Die christlichen und andere Religionen bringen uns bei, dass das Festhalten an Gütern schlecht ist. Insofern sehe ich den Sprung vom Buch (das ich früher unbedingt besitzen wollte) zur digitalen Version (von der es mir genügt, dass ich weiß, dass sie existiert) als Fortschritt. Während ich früher noch Backups von Multimediadateien machte, landet heute alles in der Cloud. Und sollte etwas schiefgehen, dann ist das auch nicht so schlimm. Von den über 10000 Dateien werden es schon ein paar überleben, die meisten davon sind eh nicht wichtig. Das Überangebot im Netz führt bei mir zudem dazu, dass ich kaum mehr Lust verspüre, mir eine CD oder einen Film zu kaufen. Irgendetwas Interessantes findet sich in der Cloud immer. Wie sehen Sie das? Hat sich Ihr Leben in dieser Hinsicht verändert? Sind Sie wie eh und je ein Sammler, der Daten auf seinen Festplatten anhäuft, und hilft uns die Cloud, weniger materialistisch zu denken/ handeln, oder beißt sich die Katze nur in den eigenen Schwanz?
Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung per Mail wünsche Ihnen viel Vergnügen mit der aktuellen Ausgabe von Android User,
Marcel Hilzinger