Eden to Green ist eine Mischung aus Tower Defense und Zynga typischem Aufbauspiel. Es ist immer etwas los und ständig purzeln irgendwo irgendwelche Dinge oder Meldungen herunter. Wir haben das Spiel mit Spannung erwartet, hier unser Testbericht.
Eden to Green als neu zu bezeichnen, ist eigentlich nicht ganz korrekt, denn der ursprüngliche Entwickler Elite Beats Agents zeigte das Spiel schon auf dem Mobile World Congress 2012, also vor über 1,5 Jahren. Seit ein paar Wochen ist das Spiel nun auch hierzulande erhältlich, nachdem Zynga es vorher in Kanada durch diverse Android-Nutzer intensiv testen ließ.
Tower Defense trifft Zynga
Eden to Green war ursprünglich als reines Tower Defense Spiel konzipiert. Die Maschinen greifen die Pflanzen an und die Pflanzen müssen sich retten, um den grünen Planeten zu beschützen. Diese Hintergrundstory hat das Spiel auch beibehalten, aber man merkt deutlich, dass Zynga seine Finger im Spiel hatte. Aus dem reinen Tower Defense ist nun eine Mischung aus Strategie- und Rollenspiel mit Aufbauspiel-Charakter geworden. Das hört sich nach einer recht abstrusen Mischung an, ist es auch.
Um eine Ölleitung zu stoppen, lässt man einfach Gras drüber wachsen.
Nach jedem Level gibt es eine Belohnung in Gold.
Öde Level
Zu Beginn lernen Sie in einem Tutorial, worum es beim Spiel genau geht. Dabei dürfen Sie in typischer Manier für solche Tutorials nichts selbst entscheiden sondern müssen einfach immer nur den richten Button drücken. Wie man Maschinen angreift bzw. wie die Maschinen die Pflanzen angreift, kapiert man dabei recht schnell, aber über die wirklich interessanten Dinge wie Tagpflanzen, Nachtpflanzen, Klonen sieht das Tutorial großzügig hinweg. So macht es auch nichts, dass die ersten Level des Spiels mit dem Tutorial praktisch identisch sind, es gibt jetzt lediglich mehr Gegner. A propos Klonen: verwechseln Sie das nicht mit anderen Spielen, bei denen Sie aus bestimmten Charakteren neue bilden können. Hier geht es einfach darum, eine bestimmte Anzahl Karten zu opfern, um damit von einer Pflanze mehr zu erhalten. Die Tul.P bleibt aber Tul.P, Sie erhalten lediglich vier statt drei, wenn Sie dafür ein paar Schachtelhälme opfern.
Aus dem Obstbaum kann man neue Pflanzen schütteln. Einmal angeklickt, gibt es kein Zurück.
Beim Klonen entstehen keine neuen Arten, Sie können lediglich die Zahl der bestehenden erhöhen.
Die Level selbst sind zwar grafisch sehr hübsch gestaltet, aber es fehlt zu Beginn komplett an Abwechslung. So haben Sie das Gefühl, immer die gleiche Aufgabe erledigen zu müssen.
Lange Wartezeiten
Noch nerviger ist zu Beginn aber eine weitere Tatsache: ständig lädt das Spiel Daten aus dem Internet herunter und das mit einer Geschwindigkeit, die einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Dazu als Meldung auf dem Display noch zu schreiben "Hast du Wifi angemacht? Mit Wifi geht es schneller" grenzt schon fast an Hohn. Zum Glück bessert sich dieses Download-Verhalten im späteren Spielverlauf etwas, aber generell setzt Eden to Green in praktisch allen Phasen des Spiels auf Effekthascherei, vom eigentlichen Tower Defense-Grundgedanke ist kaum noch etwas übrig geblieben.
Dieser Hinweis erscheint höchstens für eine Zehntelssekunde. Die Ladezeiten sind aber wirklich enorm und stören.
Der Hinweis auf das Wifi wirkt wie ein schlechter Scherz…
Coins, Coins, Coins
Als Gratisspiel ist das Geschäftsmodell von Eden to Green recht klar: Sie sollen sich ihr Überleben und das Überleben der Pflanzenwelt mit In-App-Käufen sichern. Diese locken leider allzuschnell, denn ohne Super- oder Aktionstropfen geht schnell gar nichts mehr. Aber zum Glück kann man ja noch seine Facebook-Freunde einladen, dann erhält man einen Pflanzenplatz mehr an der Front und Zynga-Einladungen sind ja bei Facebook-Nutzern besonders beliebt. Hat man auch diese Chance bereits genutzt, dann geht ohne Edelsteine bald gar nichts mehr und die begehrten Steine gibt es natürlich gegen Bargeld am schnellsten.
Ohne die passenden Tropfen haben Ihre Pflanzen schon bald keine Chance mehr gegen die Maschinen.
Etwas Lichtblick
Nach den ersten vier Leveln in der Wüste wird das Szenario durchaus etwas abwechslungsreicher aber es bleibt alles wie beim Tutorial: im ersten Anlauf müsssen Sie alle Maschinen besiegen, im zweiten den Baum befreien. Warum man hier nicht etwas mehr Abwechslung ins Spiel bringen konnte, bleibt uns ein Rätsel. Auch die Anzahl der verfügbaren Pflanzen bleibt recht überschaubar.
In den späteren Leveln werden Sie durch schönere Schauplätze belohnt.
Nett fanden wir die Idee mit den Tag- und Nachtpflanzen, sodass man sich nicht auf eine Art konzentrieren kann. Aber diese Idee wird dann wiederum durch Ost- und West-Eden aufgehoben, sodass man also auch nur ständig mit Tagpflanzen oder ständig mit Nachtpflanzen spielen kann.
Der befreite Baum freut sich jedes Mal aufs Neue.
Fazit
Eden to Green zeigt sehr schön, wie man ein ursprünglich sehr toll gemachtes Spiel mit zahlreichen überflüssigen Elementen und Blink-Blink-Szenarien kaputt machen kann. So bleibt Eden-to-Green ein typisches Zynga-Spiel, das sich nicht wirklich von der Masse abhebt. Da die App aber bei Google Play ein paar tolle Ratings erhalten hat und das Spiel gratis ist, lohnt es sich dennoch, Eden to Green einmal anzuspielen. Wer die Original-Version nicht gesehen hat, kann auch nicht von der aktuellen Version enttäuscht sein.
Eden to Green herunterladen