Mit der Veröffentlichung von Android Wear auf der Google I/O diesen Jahres präsentierte Google die ersten beiden Smartwatches, vier weitere Modelle von Asus, LG, Motorola und Sony kamen zur IFA 2014 dazu. Wir haben uns alle sechs Uhren angeschaut, hier unser erste Eindruck.
Bereits vor der IFA hatten wir die Gear Live von Samsung und die LG G Watch recht intensiv im Test. Mit relativ wenig Erwartungen haben wir uns dann auf den Weg nach Berlin gemacht, wo wir auch die Moto360, die LG G Watch R und die SmartWatch 3 von Sony kurz testen konnten. Lediglich die Asus Zenwatch beschreiben wir hier nur aus der Ferne, hier hat es für ein Hands-On nicht gereicht. Der folgende Artikel gibt also bei allen Uhren außer der Zenwatch unsere persönliche Erfahrung und die Fakten wieder, bei der Zenwatch können wir nur Infos aus dritter Hand liefern.
Dreimal quadratisch Plastik
Die LG G Watch, die Samsung Gear Live und die Sony SmartWatch 3 besitzen ein quadratisches Display und ein Kunststoff-Armband. Die G Watch ist blockförmig, die Vorderseite ist komplett in schwarz gehalten und beinhaltet einzig und alleine das Display. Klare Formen definieren das Design der G Watch, sodass die Seiten gerade und ohne Wölbung verlaufen und lediglich die Rückseite für einen angenehmeren Sitz am Handgelenk leicht, zu den Seiten hin, abgerundet ist. Die Sony-Uhr gleicht mehr einem Sportwerkzeug als einer Uhr. Die Uhr selbst sitzt in einem Kunststoff-Armband aus einem hellen Gelbgrün oder in Schwarz. Das Band lässt sich also problemlos ersetzen, aber nur durch ein identisches von Sony, nicht durch ein beliebiges Uhrenband.

Bei den beiden Uhren von LG und Samsung lässt sich das mitgelieferte Armband durch ein normales Uhrenband austauschen, was bei der G Watch aufgrund der Bauweise kein Problem ist. Ein alternatives Armband stört hingegen bei der Gear Live die Harmonie des Designs erheblich. Hier wird das Display von einem silbernen Kunststoffrahmen eingegrenzt. Dieser verläuft nicht wie die Seiten bei der G Watch senkrecht, sondern ist angenehm abgeflacht. Das Design Gear Live erinnert an die bisherigen Gear-Smartwatches von Samsung. Bei ihr ist die komplette Rückseite etwas gebogen, was noch mal für eine bessere Ergonomie sorgt, als bei der G Watch. Das Armband der Samsung-Uhr geht scheinbar nahtlos in die Uhr über. Es ist ebenfalls wie die Uhr aus Kunststoff gefertigt und harmoniert in Kombination mit der Uhr gut. Lediglich der Verschluss mit den zwei Pins ist gewöhnungsbedürftig, hier braucht man den einen oder anderen Anlauf um das Armband zu schließen.

Insgesamt wirken alle drei Smartwatches aufgrund ihrer Dicke und für Uhren ungewöhnliche Form nicht wie echte Uhren. Es sind mehr Freizeit-Geräte oder eben Wearables, keine richtigen Uhren. Verarbeitungstechnisch gibt es bei allen Produkten nichts zu beanstanden: nichts knarzt oder wirkt billig.
Die edlen Drei
Im Gegensatz zu den drei „Plastikbombern“ sind die Moto 360, die Asus Zenwatch und die LG G Watch R weitgehend aus Metall. Bei allen drei Uhren steht zunächst die Uhr im Vordergrund, und sie unterscheiden sich auf den ersten Blick auch nicht von einer großen Herrenuhr (Sorry Ladies, bis es für euch kleine SmartWatches gibt braucht die Technikindustrie noch eine kleinere Revolution). Ebenfalls praktisch ist, dass sich bei allen drei Modellen das Uhrenband durch ein beliebiges Standardband ersetzen lässt. Somit bleibt dem Käufer die Wahl, ob er zur 200-Euro-Uhr ein Billigarmband trägt oder für echtes Leder, Stahl oder ein anderes Material noch einmal etwas tiefer in die Tasche greift.

Der Unteschied zu den ersten drei Modellen besteht nicht nur auf dem Papier, er ist auch spürbar. Wer einmal die Samsung Gear Live oder die LG G Watch in der Hand hatte und anschließend die Moto360 oder die G Watch R in den Fingern hält, will nicht mehr zu den Plastikdingern zurück wechseln. Immer vorausgesetzt, man sucht in erster Line eine Uhr und nicht ein Fitnessgerät fürs Handgelenk.
Die Displays
Das Display der LG G Watch R ist mit 1,3 Zoll deutlich am kleinsten. Dafür ist es das einzige, das komplett rund ist. Auch die Moto 360 besitzt ein Rundes IPS-Panel, hier fehlt jedoch im unteren Bereich ein Streifen, den Motorola dem Helligkeitssensor spendiert hat. Bei allen anderen Smartwatches kommt ein 1,5 bis 1,6 Zoll großes rechteckiges Display zum Einsatz. Samsung setzt wie gewohnt auf ein AMOLED-Panel, auch Sony und Asus verbauen die bunteren Displays mit dem besten Schwarzwert. LG und Motorola nutzen die IPS-Technologie. Bei direkter Sonneneinstrahlung lassen sich alle Uhren nur sehr schlecht ablesen, wobei die Modelle mit AMOLED-Displays etwas besser abschneiden. Welches Watchface man wählt, hat jedoch viel mehr Einfluss darauf, wie gut man die Zeit bei Tageslicht ablesen kann, als die benutzte Display-Technologie […]
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Auszug des Android-Wear-Vergleichs aus der aktuellen Ausgabe von Android Power User. Den Artikel in voller Länge (8 Seiten inklusive Vergleichstabelle) findest du in Android Power User #03 bei Google Play.
