Minecraft fasziniert Jung und Alt gleichermaßen: Sich seine eigene Welt zu bauen oder in Welten anderer Spieler umherzuziehen, gegen Zombies, Creeper, Skelette und andere Kreaturen zu kämpfen, sich immer neuere ausgeklügelte Gegenstände zu craften, das hat einfach seinen Reiz.
Unter Android lässt sich Minecraft problemlos mit der Pocket Edition spielen. Die App kostet 6,99 Euro und gehört wohl auch zu den am häufigsten illegal installierten/kopierten Apps. Dieser Artikel geht davon aus, dass du schon etwas Minecraft-Luft geschnuppert hast und nun in die Welt der Minecraft Mods einsteigen oder neue, tolle Mods kennenlernen möchtest.
Blocklauncher ist dein Freund
Wenn du mit Minecraft PE unter Android spielst und Mods benutzen möchtest, dann führt aktuell kein Weg am Blocklauncher von Zhuowei Zhang vorbei. Diese App schleust die Mods auf inoffiziellem Wege in Minecraft PE ein, da die original Minecraft-PE-Version keine Mods unterstützt. Dieser Umweg wird aber hoffentlich nicht mehr allzu lange notwendig sein, da die Version 11 von Minecraft PE nicht nur Mods sondern auch Skins und Texture Packs unterstützen wird. Der Blocklauncher selbst bringt aber keine Mods mit. Diese musst du dir quasi selbst im Netz zusammensuchen. Doch auch hier gibt es Hilfe im Play Store. Über Mods for Minecraft PE vom Blocklauncher-Entwickler Tom Bailey oder ModsMonster vonZenjon AB bekommst du eine riesige Liste an Mods für Minecraft PE, die du aber wiederum selbst herunterladen musst. Es gibt noch rund ein Dutzend weitere Apps, die sich auf das Auffinden und präsentieren von Minecraft PE Mods konzentriert haben, die zwei hier genannten gehören aber zu den besten.
Den Blocklauncher gibt es in zwei Ausführungen. Die Gratisversion erlaubt maximal 5 Mods gleichzeitig, die Pro-Version für 1,63 Euro erlaubt beliebig viele Mods. Es lohnt sich in jedem Fall, die Mods zuerst mit der Gratisversion zu testen. Zunächst deshalb, weil bestimmte Mods nicht miteinander klarkommen und Minecraft bzw. der Blocklauncher dann nicht mehr startet. Dann brauchst du natürlich auch zuerst sechs Mods, die zusammen auch Spaß machen. Ok, das ist kein großes Problem bei der riesigen Auswahl…
Für diesen Artikel haben wir Minecraft unter Android in der aktuellen Version 10.5 benutzt und jeweils die aktuellste Version von ModsMonster und des Blocklaunchers.
Platz 5: Morph Mod
Mit diesem Mod kannst du in die Rolle einer beliebigen Spielfigur schlüpfen. Egal ob Steve, Creeper, Schwein, Farmer, Schaf oder Enderman. Um den Mod zu installieren startest du ModsMonster, suchst nach „Morph“ und wählst anschließend Morph (turn into any mob!) zur Installation aus. Als Downloadquelle stehen Dropbox und MediaFire zur Auswahl, die Datei heißt Morph Mod.js
und ist 13,75 KByte groß. Warum schreibe ich das hier so genau hin? Unter den Mods gibt es auch ein paar schwarze Schafe, die gar keine Minecraft-Mods sondern Malware bzw. Adware sind. Achte also stets darauf, nur Mods herunterzuladen, die auch wirklich Mods sind. Auch beim Download solltest du Seiten meiden, die dich mit Werbung zumüllen. Wenn du die Dateien unter Android mit Chrome herunterlädst, kann aber nicht viel passieren.


Nach dem Download startest du den Blocklauncher und loggst dich in eine beliebige Welt ein (es ist egal, in welchem Modus). Oben in der Mitte tippst du auf das Schlüssel-Symbol und wählst den Eintrag Verwalte ModPE Scripts. Im neuen Dialog wählst du IMPORTIEREN und Scripts importieren von Lokaler Speicher. Hier findest du dann die heruntergeladene Datei üblicherweise im Download-Ordner. Tippe also Morph Mod.js
an und wechsle zurück zum Spiel.

Hat alles geklappt, siehst du nach dem Start eines neuen Minecraft-Spiels unten rechts eine Schaltfläche mit einem „M“. Darüber kannst du nun deine Figur beliebig wechseln.


Falls du dich jetzt darüber gefreut hast, dass du dann als Zombie oder Enderman deine Freunde im Multiplayermodus erschrecken kannst. Leider nein. Der Mod ist nur für dich sichtbar, andere Spieler sehen weiterhin deine normale Spielfigur. Aber Spaß macht es auch so.
Platz 4: Super Toolkit 2 TBPM
Das Super Toolkit 2 ist eigentlich viel mehr als nur ein Minecraft-PE-Mod. Es bringt — außer neuen Blöcken — eigentlich fast alles mit. Neue Spielmodi, Befehlseingabe, Time set und vieles mehr. Auch hier führt der Weg über ModsMonster und eine Suche nach Super Toolkit.

Du kannst das Super Toolkit auch direkt aus dem Play Store herunterladen, da die App seit kurzem auch im Play Store ist. Dabei ist es etwas verwirrend, das es eine zweite App gibt, die sich ebenfalls Suport Toolkit 2 nennt. Gemeint ist aber das Super Toolkit von TBPM, das du hier bei Google Play zum Download findest. Die App selbst macht nicht viel: sie lädt lediglich den Mod bzw. die JavaScript-Datei ins Verzeichnis Import Me Pro
auf deiner SD-Karte bzw. im internen Speicher herunter. Hier findest du den Mod also aus dem Block Launcher heraus für die Installation. Die Datei heißt Super Toolkit Pro.js
und ist 113,47 KByte groß.
Nach der Installation solltest du zuerst mal den Morph-Mod ausschalten, da das Super Toolkit sich ebenfalls unten rechts einnistet und der Button dann eventuell nicht sichtbar ist. Anschließend findest du das umfangreiche Menü des Tookits vor.


Du kannst damit zum Beispiel die Tageszeit frei wählen, den Gamemod per Kommandozeile ändern, mit dem Block Printer eigene Blöcke bauen und vieles mehr. In den Einstellungen kannst du zudem das Setup-Icon nach oben recht oder oben links verschieben, damit es keine Probleme mit dem Morph Mod gibt.
Mods deaktivieren: Bevor du nun weitermachst, solltest du die ersten zwei Mods deaktivieren. Generell kann es bei jeder Mod-Installation dazu kommen, dass Mods sich beißen und der Blocklauncher dann abstürzt. Deshalb lohnt es sich, jeden Mod einzeln zu testen und immer nur einzene Mods nacheinander einzuschalten. So findest du schnell heraus, welcher Mod das Problem verursacht. Um einen Mod auszuschalten, klickst du im Blocklauncher oben auf den Schraubenschlüssel, wählst Verwalte ModPE SCripts, markierst die JavaScript-Datei und tippst dann auf Deaktivieren. Du kannst den Mod jederzeit wieder einschalten.
Platz 3: Advanced TMI
Mit diesem Mod von MrARM machst du Minecraft PE deutlich besser und einfacher spielbar. Du kannst damit alle Elemente von Minecraft benutzen, ohne nach diesen suchen oder sie „craften“ zu müssen. Zudem erlaubt es der Mod Advanced TMI auch, dich zu teleportieren, den Spawn-Punkt frei festzulegen, zwischen Creative und Survival hin und her zu wechseln und viele weitere Dinge.
Die Installation erfolgt entweder über ModsMonster (suche nach Advanced Too Many Items) oder direkt von der Projektseite im Minecraftforum. Du musst dazu in jedem Fall eine APK-Datei installieren, die du auf mediafire.com zum Download findest. Die Datei heißt TooManyItems18preview1.apk
und ist 472 KByte groß. Für den Download und die Installation benutzt du am besten den ES Dateiexplorer, da er problemlos mit APK-Dateien, die als ZIP noch einmal verpackt sind, klar kommt. Zudem muss auch die Installation aus unbekannten Quellen in den Android-Einstellungen aktiviert sein.

Nach der Installation kannst du direkt den Blocklauncher starten, eine separate Aktivierung des Mods ist nicht notwendig. Oben links findest du eine kleine M-Schaltfläche, über die du ins Inventory gelangst. Hier findest du nun jede Menge Items zur Auswahl.


Platz 2: Mech Cars Mod
Ein eigenes Auto ist doch ein Traum. Und sich mit einem Auto fortzubewegen, sorgt auch in Minecraft für viel Spaß. Genau das verspricht der Mod Mech Car, der laut Angaben des Entwicklers noch etwas „buggy“ ist und das stimmt auch. So ersetzt das Auto aktuell unter Minecraft PE eine Kuh und macht auch ab und zu Muh, aber hey: das ist kuhl! Und fahren kann man damit auch (noch) nicht in der Pocket Edition.
Der Mod besteht aus drei Teilen: Dem eigentlichen Mod, MCPE_MECH_Cars_v0.1.js, den Teilen, die du für das Craften des Auto brauchst (simple_parts_v0.5.0js) und — optional — den Texturen für das Auto (MCPE_MECH_TP_v0.5.0.zip). Du findest die Links, indem du in ModsMonster nach Mech Cars suchst.

Die ZIP-Datei mit den Texturen sorgte in unseren Tests für einen Fehler beim entpacken. Hast du alle drei Dateien über adf.ly heruntergeladen (Werbung überspringen) und via Blocklauncher aus dem Download-Verzeichnis heraus installiert, dann startest du am besten gleich im Creative Modus. Hier findest du das Auto in den Items des Bücherregals. Es selbst zu craften, ist auch möglich, aber recht aufwändig. Das Auto sieht im Inventar übrigens mehr nach einem Kopf aus, als nach einem Auto.

Platz 1: Factorization Mod
Auch diesen Mod von Bernard musst du ohne ModsMonster installieren und die zugehörige JavaScript-Datei inklusive Zusätze direkt von der Webseite herunterladen. Die ZIP-Dateit der aktuellen Version 3.5.1 heißt factorization-3.5.1-release.zip
und ist 875 KByte groß. Sie enthält drei Dateien
- factorization 3.5.1e.js (die JavaScript Datei für den Mod an sich)
- textures – factorization 3.5.zip (Texturen für die zusätzlichen/neuen Blöcke)
- GUI Loader – Factorization.apk (Grafische Oberfläche für den Mod)
Es kann gut sein, dass (d)eine Antivirensoftware beim Entpacken der ZIP-Datei wegen des GUI Loaders Alarm schlägt. Du musst die APK-Datei aber nicht unbedingt installieren. Dann erhältst du allerdings beim Start eine Fehlermeldung und es kann sein, dass nicht alle Extra-Blocks wie gewünscht funktionieren. Dann musst du zusätzlich auch die APK-Datei installieren und ein mal nach dem Start der App auf Fix GUI / Ispravitj GUI tippen. Das war’s auch schon.

Für das Texturenpaket tippst du beim Start des Blocklaunchers auf das Schlüsselsymbol oben in der Mitte, wechselst du den Launcher-Einstellungen und schiebst den Schieberegler bei Texturenpaket auf ON. Anschließend wählst du die ZIP-Datei über einen Fingertip auf Texturenpaket aus. Der Import der JavaScript-Datei erfolgt wie bei den anderen Mods.

Hat alles geklappt, findest du im Inventory massenhaft neue Blöcke, angefangen vom Terraformer über Pumpen, Computer, Drehbank, Kochherd, Solarpanel bis hin zur Nuklearbombe. Der Mod ersetzt damit eine Reihe bekannter Mods vom PC-Minecraft und ist für die Pocket Edition einmalig. Du kannst mit den Solarzellen Energie speichern, aus der Energie einen ultraschnellen Ofen befeuern und viele weitere tolle Dinge anstellen.


Fazit
Wie du siehst, ist das Installieren und Nutzen von Mods gar nicht mal so schwierig, und es macht jede Menge Spaß! Achte einfach immer drauf, dass du die richtigen JavaScript-Dateien herunterlädst und klicke nicht auf jeden beliebigen Link im Browser, der vorgibt ein Minecraft PE Mod zu sein.
Beachte auch, dass die Gratisversion des Blocklaunchers nur mit fünf Mods klar kommt und selbst dort kann es zu Problemen mit zu vielen Mods kommen. Also lieber mit wenigen Mods spielen, damit der Blocklauncher nicht crasht.
Vielen Dank an Benedikt fürs ausgiebige Testen und Helfen bei diesem Artikel. Bei Fragen zu Minecraft PE: Er ist der Experte!