22. September 2023
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Die besten Apps für Android-Tablets

Speziell auf die Bedürfnisse von Tablet-Nutzern angepasste Android-Apps sind leider immer noch etwas Mangelware. Wir haben eine Liste der besten Apps zusammengestellt.

Es gibt kaum etwas Frustrierenderes für Tablet-Nutzer als Apps, die nur einen Bruchteil des Displays benutzen oder mit den vorhandenen Pixel verschwenderisch umgehen. Zum guten Glück sind seit Android 3.1 immerhin die Zeiten gezählt, bei denen Apps nicht auf den vollen Bildschirm vergrößert werden konnten. Aber eine zu kleine Grafik sieht nun mal nicht sehr toll aus, wenn man ein Tablet mit 1280×800 Pixeln sein Eigen nennt.

Auch wenn seitens Apple immer wieder betont wird, wie viel mehr Apps es für das iPad als für Android-Tablets gebe: die Lage hat sich in den letzten Monaten deutlich verbessert und eigentlich gibt es für die meisten Aufgaben inzwischen eine Tablet-fähige Version, von den zahlreichen Spielen ganz zu schweigen. Dieser Artikel stellt Ihnen eine Auswahl der Android-User-Redaktion vor, ohne dabei separat auf Spiele einzugehen.

Open Manager for Tablets

Auf einem Tablet gehört ein guter Dateimanager zu den Must-Have-Apps. Open Manager erfüllt diese Funktion gleich in mehrere Hinsicht perfekt. Die App ist komplett Open Source und zeigt zudem auch keine Werbung an. Die Tablet-Version gleich vom Layout her einem typischen Desktop-Dateimanager mit einer Folder-Ansicht zur linken Seite und dem Inhalt des ausgewählten Ordners im rechten Fenster. Versteckte bzw. Systemdateien lassen sich über die Einstellungen freischalten, sonst greift der Dateimanager nur auf „brauchbare“ Dateien zu.

Abbildung 1: Der Open Manager for Tablets sieht nicht nur schön aus sondern lässt sich auch sehr gut bedienen.
Abbildung 1: Der Open Manager for Tablets sieht nicht nur schön aus sondern lässt sich auch sehr gut bedienen.

Eine der Besonderheiten von Open Manager besteht in der Mehrfach-Auswahl, die Sie über das Symbol mit den drei grünen Haken aktivieren. Der Dateimanager zeigt dann oben eine neue Statuszeile mit Multi-select Options an, die ausgewählten Dateien erscheinen am unteren Bildschirmrand. Eine weitere Besonderheit stellt die Copy&Paste-Funktion dar. Während wir uns eher eine Lösung über halten und auswählen gewünscht hätten, müssen Sie hier den Umweg über das Kontextmenü oben rechts gehen. Einfügen ist zudem nur bei Verzeichnissen möglich. Möchten Sie also eine Datei von den Downloads nach Musik verschieben, gehen Sie zunächst in das Downloads-Verzeichnis, halten hier den Finger auf der gewünschten Datei gedrückt und wählen dann aus dem Kontextmenü den Eintrag Cut aus. Hat alles geklappt zeigt der Open Manager oben links den Eintrag Holding Dateiname an.

Abbildung 2: Die Multiselect-Funktion des Open Managers zeigt die ausgewählten Dateien am unteren Rand an.
Abbildung 2: Die Multiselect-Funktion des Open Managers zeigt die ausgewählten Dateien am unteren Rand an.

Zum Einfügen wechseln Sie nun nicht in das Music-Verzeichnis, sondern zum Eintrag sdcard und halten den Finger auf dem Verzeichnis Music gedrückt. Es erscheint wieder die Menübar am oberen Rand und Sie finden im Kontextmenü den Eintrag Paste into folder. Open Manager gibt es (bislang) nur in englisch. Da das Programm aber Freie Software ist, steht einer Übersetzung nichts im Weg.

Files von Zenfield

Möchten Sie lieber einen Dateimanager auf Deutsch, dann lohnt sich ein Blick auf Files by Zenfield [2]. Die App ist werbefinanziert, eine Version ohne Anzeigen gibt es für 2,50 Euro im Android Market. Die Reklame stört bei der Bedienung nicht wirklich, da sie recht dezent unten links in der Ecke platziert ist. Wie Open Manager setzt auch Files by Zenfield auf eine klassische Finder-Ansicht mit den zentralen Verzeichnissen zur linken und den einzelnen Ordnern und Dateien rechts. Im Unterschied zu Open Manager können Sie sich hier aber besser im Dateisystem hin und her bewegen, was vorallem Power Usern zugute kommt. In klassischer Unix-/Linux-Manier bietet Files by Zenfield ein Home-Verzeichnis an. In diesem Ordner landen Sie, wenn sie oben links auf das Files-Symbol klicken.

Abbildung 3: Files by Zenfield steht Open Manager in nichts nach und spricht zudem auch deutsch.
Abbildung 3: Files by Zenfield steht Open Manager in nichts nach und spricht zudem auch deutsch.

Wählen Sie eine Datei an, dann erscheint ein umfangreiches Kontextmenü, in der sich auch ein Eintrag Auswahl befindet. Ein Fingertipp darauf aktiviert den Auswahlmodus. So sind auch Mehrfach-Selektionen möglich. Das Beste an Files ist jedoch der integrierte ZIP-Support. Damit lassen sich nicht nur ZIP-Archive auspacken, wie bei den meisten Dateimanagern sondern auch welche erstellen. Markieren Sie dazu eine Datei oder ein Verzeichnis und wählen Sie anschließend aus dem Kontextmenü oben rechts den Eintrag Komprimieren aus. Eine sehr hilfreiche Funktion finden Sie in den Einstellungen. Hier legen Sie unter Benutzerinterface fest, wie die Zurück-Taste von Honeycomb reagieren soll. In den Tests ist es uns mehrfach passiert, dass wir sie zur Navigation in den Verzeichnissen einsetzen wollten, in der Grundeinstellung verlassen Sie damit jedoch den Dateimanager. Setzen Sie hier ein Häkchen vor Zurück-Taste für Ordnernavigation verwenden, dann passiert Ihnen das nicht. Im direkten Vergleich zu Open Manager muss sich Files nur in einem Punkt geschlagen geben: die App zeigt keine Vorschauen von Bildern an. Generell ist die Anwendung grafisch recht schlicht gehalten, das tut der Benutzerfreundlichkeit aber keinen Abbruch.

Feedly – Die News-Zentrale

Google Reader fürs Tablet ist zwar seit dem Face-Lifting Mitte Oktober jetzt auch auf Tablets benutzbar, zu den besten Newsreadern für Android zählt er aber weiterhin nicht.

Abbildung 4: Dem Google Reader sieht man an manchen Stellen immer noch an, dass die App nicht speziell für Tablets konzipiert wurde.
Abbildung 4: Dem Google Reader sieht man an manchen Stellen immer noch an, dass die App nicht speziell für Tablets konzipiert wurde.

Zum Glück gibt es ein paar gute Alternativen, zu den besten zählt Feedly [3]. Die App arbeitet praktisch nahtlos mit dem Google Reader zusammen und steht auch als Erweiterung für diverse Desktop-Browser zur Verfügung. So können Sie während der Arbeit zum Beispiel einen RSS-Feed zu Feedly hinzufügen und ihn dann am Abend bequem mit dem Tablet auf der Couch lesen. Feedly ist gratis und zeigt auch keine Werbung an.

Abbildung 5: Der Newsreader Feedly gehört zu den besten überhaupt und macht auf einem Tablet doppelt Spaß.
Abbildung 5: Der Newsreader Feedly gehört zu den besten überhaupt und macht auf einem Tablet doppelt Spaß.

Feedly sieht nicht nur besser aus als die meisten Newsreader sondern lässt sich auch sehr bequem via Wischgesten bedienen. Ausgewählte Artikel erscheinen in einem Browser-Fenster, falls eine News eingebettete Videos enthält können Sie diese gleich in Feedly betrachten. Auch das Weiterleiten von besonders interessanten Nachrichten via Facebook, Twitter oder Mail ist in Feedly ein Kinderspiel und nur ein Button entfernt. Der einzige Schwachpunkt von Feedly: er ist ein reines Online-Tool. Die News herunterladen und anschließend offline lesen funktioniert nicht. Suchen Sie einen guten Offline-Reader, dann werfen Sie einen Blick auf Reader HD bzw. die Free-Version [4].

Abbildung 6: Fast so schön wie Feedly und funktioniert auch im Offline-Modus: Reader HD Free.
Abbildung 6: Fast so schön wie Feedly und funktioniert auch im Offline-Modus: Reader HD Free.

Springpad

Es gibt so viele Sachen, die man sich merken sollte, doch keine App eignet sich wirklich, um sämtliche Dinge unter einen Hut zu bringen – zumindest fast keine. Springpad [5] hat gute Chancen, diese Lücke zu füllen. Die App gibt es aktuell nur auf Englisch und Sie müssen sich einen Account anlegen bzw. mit Ihrem Google- oder Facebook-Account einloggen. Damit sind aber dann die größten Hürden bereits überwunden.

Springpad ordnet Aufgaben unter „Stuff“ ein. Ganz oben links finden Sie „All Ihr Zeugs“, das sich unterteilen lässt in Notizen und Ankreuzlisten. Was auf den ersten Blick recht langweilig aussieht, entpuppt sich nach kurzer Nutzung als sehr tolles Allerweltswerkzeug. Denn wählen Sie den Menüpunkt zum Erstellen einer neuen Notiz aus, dann finden Sie hier unter anderem den Eintrag „Add by Type“. Hier können Sie nun zwischen diversen Typen von Büchern über Orte bis zu Rezepten oder Einkaufslisten so ziemlich alles auswählen, was man sich gerne merken möchte. Genügt Ihnen diese Unterteilung nicht, dann wählen Sie den Eintrag „Look it up“. Hier können Sie nun praktisch jeden Treffer einer Google-Suche als Notiz speichern und schon wird die App etwas bunter. Last but not least unterstützt Springpad auch Tags, um die Einträge auf eine alternative Art zu sortieren.

Sagt Ihnen Springpad von der Logik her nicht zu oder möchten Sie doch lieber eine App in deutscher Sprache, dann empfiehlt sich Evernote [6].

Skitch

Warum schreiben, wenn man auch malen kann. Stehen Sie mehr auf hübsche Grafiken anstelle langer Sätze, dann ist Skitch [7] die App, auf die Sie gewartet haben. Mit der App – die von den gleichen Entwicklern wie Evernote stammt – lassen sich nicht nur Freihand-Notizen und Zeichnungen erstellen, auch Fotos verzieren oder gleich neue Aufnehmen. Die App arbeitet eng mit dem Notizblock Evernote zusammen, sodass Sie zur Nutzung auf eine Internet-Anbindung angewiesen sind. Das besondere an Skitch ist die sehr schöne Linienkorrektur. Haben Sie also eine ganz schreckliche Handschrift, dann sieht diese in Skitch dennoch schön aus, das die App die Linienführung entsprechend anpasst.

Abbildung 7: Zum Zeichnen und Beschriften von Fotos eignet sich Skitch ganz gut.
Abbildung 7: Zum Zeichnen und Beschriften von Fotos eignet sich Skitch ganz gut.

Photoshop Touch

Stellen Sie etwas höherer Anforderungen an eine Zeichen-App, dann empfehlen wir Ihnen Photoshop Touch [8] von Adobe. Die App kostet rund 10 Euro (zu den angezeigten 7,99 Euro kommt noch die Mehrwertsteuer hinzu), ist ihren Preis aber mehr als wert. Mit der mobilen Photoshop-App lassen sich auch Bilder zeichnen, die App eignet sich aber in erster Linie zur Foto-Bearbeitung. Hier verfügt sie über ein umfangreiches Repertoire an Filtern und Werkzeugen, die exakt auf die Nutzung mit einem Tablet zugeschnitten sind. Den Einstieg erleichtert Adobe durch zahlreiche Tutorials, die Schritt für Schritt durch die Nutzung der App führen. Leider gibt es aktuell keine Erweiterungen zu Photoshop Touch und Photoshop-Dateien lassen sich nur via Umweg und der aktuellsten Photoshop-Version öffnen. Dennoch gehört die App auf jedes Tablet.

Abbildung 8: Photoshop Touch gibt es aktuell nur für Android Tablets, iPad-Nutzer müssen warten.
Abbildung 8: Photoshop Touch gibt es aktuell nur für Android Tablets, iPad-Nutzer müssen warten.

7Digital

Multimedia müsste eigentlich ein Schwerpunkt von Android-Apps für Honeycomb-Tablets darstellen. Doch weit gefehlt: kaum ein Audio- oder Video-Player nutzt den ihm zur Verfügung stehenden Platz optimal aus und auch Bildbetrachter-Anwendungen konzentrieren sich in der Regel auf die Nutzung via Smartphone. Eine der wenigen auf Tablets optimierten Apps hat 7Digital [9] in den Market eingestellt. Die App integriert sich optimal in den Musik-Shop, ohne dabei einfach ein Remake der Webseite darzustellen.

Sämtliche Tracks lassen sich anspielen und wer sich einmal bei 7digital angemeldet hat, wird nie mehr über die 7digital-Webseite Musik kaufen.

Abbildung 9: Wie im Plattenladen. So muss eine gute Musikshop-App aussehen.
Abbildung 9: Wie im Plattenladen. So muss eine gute Musikshop-App aussehen.

OS Monitor

Den Abschluss unserer Liste macht ein Systemtool: OS Monitor for Tablets [10]. Mit der App behalten Sie sämtliche Systemnahen Prozesse auf Ihrem Android-Tablet im Griff, egal ob Single- oder Dual-Core-Tablet.

Abbildung 10: Bei Android ganz normal: Eine App greift per Internet auf einen Server in Mountain View zu.
Abbildung 10: Bei Android ganz normal: Eine App greift per Internet auf einen Server in Mountain View zu.

Es gibt noch sehr viele Tablet-optimierte Apps im Market und wir könnten ein ganzes Heft damit füllen. Zu erwähnen sind hier noch die Browser Dolphin HD und Firefox, die Tegra-Zone von nVidia für Spiele und natürlich die zahlreichen Office-Suiten, allen voran Polaris Office. Machen auch Sie sich auf die Suche nach Ihrer Lieblingsapp für Tablets!

Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.

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