Schlicht, dezent und ohne Aufregungen: Die App der New York Times erscheint sogar in einem seriöseren Layout als die Neue Zürcher Zeitung, und das muss man erst einmal schaffen. Die App hält sich zurück – was ihr am Ende ein wenig zum Verhängnis wird.
Zeitungs-Apps beschreiten einen schmalen Grat. Auf der einen Seite steht das Layout der Zeitung, das häufig kaum Schnörkel aufweist und sich an strenge Richtlinien halten muss, auf der anderen Seite stehen die Smartphone- und Tablet-Nutzer, die hohe Ansprüche an die Gestaltung der News-Programme stellen.
Wir geben zu: Der erste Blick auf die NYT-App hat uns ein wenig enttäuscht. Die App ist einfach gestaltet, fast schon zu einfach. Ihre Funktionalität sieht man ihr jedenfalls erst auf den zweiten Blick an. Mit einem Klick auf das oben links versteckte Drop Down-Menü lässt die App nämlich ihre Hüllen fallen und bietet einen Einblick in die wichtigsten News-Kanäle. Sie alle aufzuzählen, wäre müßig. Es genügt uns darauf hinzuweisen, dass diese App richtig viel Content an Bord hat – nach dem man allerdings suchen muss. Ausserdem hat uns das sehr Listen-lastigeDesign der App enttäuscht. Die Süddeutsche Zeitung macht es mit ihrer App besser – und beweist Mut zu einer etwas aufgelockerten Gestaltung.
Die in der App eingestellten Artikel kann man sich übrigens auch laut vorlesen lassen, was auf unserem Nexus 7 jedoch zu einem großen Lacher führte – denn englische Texte hören sich auf einem Player mit deutscher Sprachausgabe enorm lustig an.
Fazit: Spiegel Online-Freunde werden die NYT-App zu eintönig finden, Freunde seriöser Darstellung eher ihre Freude haben. Wir geben der App aus New York 4 von 5 Sternen. Anmerkung zum Schluss: Natürlich gibt es die App nur in Englisch. Man sollte die Sprache also sicher beherrschen.