18. September 2023
StartMagazinDatenvolumen zu schnell verbraucht: Die fünf größten Fallen für Android-Nutzer

Datenvolumen zu schnell verbraucht: Die fünf größten Fallen für Android-Nutzer

Es ist Mitte Monat und du hast schon dein komplettes Inklusiv-Volumen verbraucht? Wenn dir das regelmäßig passiert, dann wechselst du am besten zu einem Tarif mit mehr mobilen Daten. Kommt es aber nur sporadisch vor, dann kann eine schlecht Programmierte App oder ein Fehler deinerseits Schuld daran sein. Wir stellen dir fünf Szenarien vor,  die du vermeiden solltest.

Auch als routinierter Android-Nutzer kommt man immer wieder mal in die Situation, dass man unverhofft sein Inklusiv-Volumen bereits vor Ablauf der 30 Tage verbraucht hat. Schuld daran ist meistens ein dummer Fehler. Fünf solcher Datenpannen, die auch mir schon einmal passiert sind, schildere ich dir im folgenden Artikel. Am Ende des Textes findest du auch ein paar einfache Tipps, wie du das böse Erwachen verhindern kannst.

1. Werbevideos in Spielen

Du bist ein Freund von Free-to-Play-Spielen? Dann hast du bestimmt auch schon einmal auf ein Werbevideo geklickt, um ein Level wiederholen zu können oder gratis an 100 Spielgold zu gelangen. Auch wenn diese Videos in der Regel mit einer Dateigröße zwischen 3 und 10 MByte nicht besonders groß ausfallen: Das Spiel lädt dabei fleißig neue Videos herunter, was sich ebenfalls summieren kann. Verhindern lässt sich dies in der Regel nur mit dem Flugmodus oder über das Einschränken der Hintergrunddaten (siehe am Ende des Artikels).

Bezahlen oder ein Video anschauen? Die Video-Option ist verführerisch, schlägt aber mit bis zu 15 MByte pro Video beim Datenkonsum zu.
Bezahlen oder ein Video anschauen? Die Video-Option ist verführerisch, schlägt aber mit bis zu 15 MByte pro Video beim Datenkonsum zu.

Wenn du also gerne unterwegs zockst, dann suche dir dazu am besten Spiele aus, die keine Reklame oder nur die typischen Google-Anzeigen schaltet, keine kompletten Videos mit 15 bis 30 Sekunden länge!

2. Mobilen Hotspot absichern

Android ist inzwischen recht intelligent, was die Erkennung von mobilen Hotspots anbelangt und verzichtet in diesem Fall zum Beispiel auf den erwähnten Bilder-Upload zu Google Fotos. Wenn du dein mobiles Netz also zum Beispiel mit einem Freund/einer Freundin teilst, dann merkt das Android-Smartphone deines Freundes/deiner Freundin, dass es sich beim Hotspot um einen mobilen Hotspot handelt. Aber das gilt nur für die Google-Dienste bzw. Google-Apps. Andere Anwendungen machen unter Umständen keinen Unterschied zwischen echtem WLAN und mobilem WLAN und schieben fleißig Daten hin und her.

Bei einem mobilen Hotspot solltest du auf Verschlüsselung und ein starkes Passwort achten.
Bei einem mobilen Hotspot solltest du auf Verschlüsselung und ein starkes Passwort achten.

Hier hilft deshalb nur die Kontrolle, und natürlich solltest du deinen Hotspot auch mit einem sicheren Passwort schützen. Denn falls du den Hotspot mal aus Versehen einschalten solltest und kein Passwort eingerichtet ist, dann kannst du sicher sein, dass dein Datenvolumen von glücklichen Mitsurfern recht schnell verbraucht wird.  Zumal sich bei einigen Custom-ROMs das Hotspot-Symbol gleich neben der Taschenlampe befindet, kann es schon mal vorkommen, dass man sich vertippt…

3. App-Updates

Automatische App-Updates sind eine tolle Angelegenheit, persönlich schaue ich vor dem Update aber lieber noch einmal drüber, bevor sich 20 Apps einfach so mal aktualisieren. Das kann aber dumm enden, wenn du zwischen dem Drücken des OK-Buttons und dem Ende des Updates deine Wohnung verlässt. Google scheint dann nämlich nicht mehr zu realisieren, dass du jetzt mit einer mobilen Verbindung im Netz bist, und führt das Update munter weiter, auch wenn schon lange keine WIFI-Verbindung mehr verfügbar ist.

Wenn du kurz vor dem Verlassen deiner Wohnung auf "Alle aktualisieren" tippst, dann kann es gut sein, dass Google das via Wifi angefangene Update über das Mobilfunknetz beendet.
Wenn du kurz vor dem Verlassen deiner Wohnung auf „Alle aktualisieren“ tippst, dann kann es gut sein, dass Google das via Wifi angefangene Update über das Mobilfunknetz beendet.

Hier lohnt sich vor dem „Go“ ein Blick in die Liste der Apps. Befindet sich gerade Asphalt 8 mit einem 1 GByte großen Update darunter oder hast du den typischen Patch-Donnerstag von Google erwischt, dann können sich hier durchaus ein paar 100 MByte summieren.

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4. Google Fotos Upload

Der automatische Foto-Upload von Google Fotos ist schon eine praktische Sache. So kannst du alle deine Bilder gleich am PC oder TV-Gerät anschauen, praktisch sogleich nach der Aufnahme. Üblicherweise benutze ich den Upload nur über WIFI, da ich relativ viele Fotos mache (auch viele nur zum Test), aber für einen ausgiebigen Foto-Spaziergang und den Test der neuesten Kamera-App wollte ich den Upload auch mal mobil ausprobieren.

Also die Funktion aktiviert, mich auf den Weg gemacht und mich gefreut, beim Nachhausekommen gleich die neuesten Fotos online anschauen zu können. Doch weit gefehlt, denn Google Fotos lädt mit der aktivierten Funktion nicht nur die neuen Fotos hoch, sondern sämtliche auf dem aktuellen Gerät befindlichen Fotos, die noch nicht in der Cloud gesichert sind.  Bei mir waren das knapp 1 GByte an Daten, und so erreichte mich denn auch schon bald die SMS vom Provider, dass das Datenvolumen zu 90 Prozent verbraucht sei, LTE ohne Speedbremse ist wirklich sehr schnell.

Bevor du diese Option aktivierst, solltest du sicherstellen, dass sich (fast) keine ungesicherten Fotos auf dem Gerät befindet, sonst lädt Photos zuerst die alten Bilder hoch.
Bevor du diese Option aktivierst, solltest du sicherstellen, dass sich (fast) keine ungesicherten Fotos auf dem Gerät befindet, sonst lädt Photos zuerst die alten Bilder hoch.

Achte deshalb darauf: Wenn du den mobilen Upload von Google Fotos einschalten möchtest, dann sollten davor alle Fotos bereits in der Cloud gesichert sein, sonst geht dein Datenvolumen unter Umständen für die Sicherung der alten Fotos drauf, und nicht wie geplant für die neuen Bilder ;-)

5. Google Maps in der Satellitenansicht

Wer auf Google Maps einen bestimmten Ort sucht, findet diesen oft einfacher, wenn die Satellitenbilder eingeschaltet sind. Zum Beispiel einen Weg, der durch den Wald führt, oder einen Weiler mit zwei Häusern, der auf Google Maps als Ortschaft gar nicht eingetragen ist. Dumm nur, wenn du im Anschluss Google Maps als Navi benutzt und dabei vergisst, wieder in den Landkartenmodus zu wechseln. Dann saugt sich Google Maps nämlich nebst Verkehrsdaten und der eigentlichen Navigation auch gleich noch sämtliche Karten über das Mobilfunknetz.

Google Maps mit 334 MByte? Da ist etwas schief gelaufen...
Google Maps mit 334 MByte? Da ist etwas schief gelaufen…

Bei einem Abstecher ins Nachbardorf ist das verträglich, aber für eine 400 km lange Reise bedeutet es ziemlich sicher, dass du bei der Ankunft deine Flatrate schon fast verbraucht hat. Schau also genau hin, wenn Google Maps startet und schalte die Satellitenbilder am besten aus. Tue das aber nicht während der Fahr, sondern halte an oder bitte einen Mitfahrer, dies zu tun!!

Wenn du während der Navigation Satellitenbilder siehst, dann zieht das ganz mächtig an den Mobilfunkdaten.
Wenn du während der Navigation Satellitenbilder siehst, dann zieht das ganz mächtig an den Mobilfunkdaten.

Deshalb: Datenwarnung einrichten

Ganz verhindern lässt sich ein solcher Ausrutscher nicht, aber du kannst wenigsten den Schaden in Grenzen halten, indem du eine automatische Warnmeldung einrichtest. Sind in deinem Vertrag zum Beispiell 1 GByte mobile Daten enthalten, dann lohnt es sich, für 500 MByte eine Warnmeldung einzurichten. Erscheint diese Warnung dann in der Mitte deines Datenzyklus, dann ist alles im grünen Bereich, meldet sich das System aber früher, dann kannst du schauen, welche App die meisten Daten verbraucht hat.

Dazu öffnest du in den Android-Einstellungen den Eintrag Datenverbrauch und schiebst hier die graue Linie für „Warnung“ an die gewünschte Stelle. Du bekommst dann einen Hinweis, wenn das Limit überschritten wurde, das System arbeitet aber ganz normal weiter.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du zudem auch noch ein Limit festlegen. Wird dieses erreicht, dann schaltet das Android-System die Mobilfunkdaten automatisch aus.

Kommst du mit deinem Datenvolumen praktisch nie über die Runden, dann versuche es mal mit dem Ausschalten der Hintergrunddaten.
Kommst du mit deinem Datenvolumen praktisch nie über die Runden, dann versuche es mal mit dem Ausschalten der Hintergrunddaten.

Darüberhinaus gibt es noch die Möglichkeit, die Hintergrunddaten zu beschränken. Das ist sinnvoll bei Spielen und Apps, die viele Daten im Hintergrund herunterladen, ohne dass du die App überhaupt benutzen würdest, kann aber zum Beispiel bei einer Chat-App die Funktion stören.  Diese Option findest du in den Android-Einstellungen unter Datenverbrauch, wenn du oben rechts auf das Menü mit den drei Punkten tippst. Die Hintergrunddaten zu beschränken ist der beste Weg, um mit wenig mobilen Daten über den Monat zu kommen, wenn du über ein sehr kleines Datenvolumen verfügst (500 MByte oder weniger).

 

Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.

1 Kommentar

  1. An meinen Huawei Mate S hab ich ne Warnung drin, die mir mitteilt, wenn ich an einem Tag 20% meines Datenvolumens verbraucht habe.
    Als die am Samsung im Fernbus von Berlin nach Frankfurt nach 4-5 Youtube Videos ansprang bin ich erstmal erschrocken, da ich aktuell dank wlan daheim und wlan auf der arbeit und wlan an/abschalt-automatik sehr selten auch nur in die nähe der drosselung komme hatte es mich doch erschreckt, dass ich auf einmal an einem Tag über 1GB Daten verbraucht habe.
    Wie sich rausstellte hab ich halt youtube in full hd geschaut. Da gibt es in den Einstellungen auch eine Datensparoption.
    Nach dem Schock hab ich dann Netflix geschaut. ;-)

    Ich gehöre nämlich zu den Menschen, die eher ihren Vertrag aufstocken als sich in der Nutzung einzuschränken.

    Was auch ganz gerfährlich ist: Video aufnehmen und das dann teilen wollen und dabei nicht zu bedenken, dass man es in 4K gedreht hat. Da war der eine Upload gleich mal 1GB groß. Wenn man dann auch noch Datenautomatik an hat, kann das böse nach hinten los gehen. mich hat es 6€ gekostet (3 Datenpakete zu je 2€) und gedrosselt war ich danach trotzdem. Meine Reaktion: ab zu E-Plus und von 2 auf 5 GB aufgestockt.

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