Google hat auf dem heutigen Pressefrühstück nicht nur das Nexus 7 und Android 4.3 vorgestellt sondern auch ein neues Gerät mit Chrome OS. Beim Chromecast getauften Neuling handelt es sich um einen HDMI-Stick mit Chrome OS.
HDMI-Sticks mit Android gibt es aus China wie Sand am Meer. Die Sticks eignen sich ideal, um den eigenen Fernseher zum Smart TV aufzupeppen. Probleme gibt es aber in den meisten Fällen mit der Steuerung, die entweder sehr umständlich ist oder für die man Maus und Tastatur braucht. Zudem müssen die Sticks recht kompliziert verdrahtet werden.
Chromecast ist von der Hardware her ein weiterer solcher HDMI-Stick. Als Betriebssystem kommt aber nicht Android sondern Chrome OS zum Einsatz. Zudem ist der Stick mit 35 Dollar deutlich günstiger als die meisten Android-Sticks. Er ist aber auch von den Fähigkeiten her begrenzter. So dient Chromecast nicht dem Playback lokaler Mediadateien wie bei einem typischen Android-Stick sondern lediglich dazu, Fotos, Audio-Dateien oder Videos über das Smartphone oder den Browser Chrome gesteuert auf einen Fernseher zu streamen. Wobei "Streaming" hier der falsche Begriff ist. Denn wie beim Nexus Q werden die Dateien nicht vom Handy zum Player geschickt, sondern das Handy bzw. der Browser dient lediglich als Steuerung. Das Streaming erfolgt in jedem Fall direkt aus der Cloud.
Somit steht auch fest, dass Chromecast nur mit Apps zusammen arbeitet, die eine entsprechende Funktion implementiert haben. Aktuell sind das lediglich YouTube, Netflix, Play Music und der Chrome-Browser für Windows und Mac OS X (kein Linux-Support für Chromecast). Google stellt ab heute eine Preview für ein SDK bereit, über das sich Multimedia-Apps in wenigen Schritten zu Chromecast-Apps erweitern lassen.
Android User meint…
Google hat sich mit dem Nexus Q schon einmal beim Nutzerverhalten getäuscht. Die meisten Anwender haben ihre Multimedia-Sammlung weiterhin lokal auf der Festplatte gespeichert und können deshalb von Chromecast nicht profitieren. Im Unterschied zum recht teuren Nexus Q ist der Chromecast-Stick mit einem Preis von 35 Dollar allerdings ein Nobrainer. Die Investition lohnt sich allemal, um wenigstens die Urlaubsfotos einmal auf dem Flachbildfernseher anzuschauen.