Das Smartphone ist die mobile Kommunikationszentrale unserer Zeit. Andauernd treffen Nachrichten, permanent geschieht etwas auf dem Handy, so dass man es immer wieder aus der Tasche ziehen muss. Mit der Pebble Smartwatch reicht dagegen ein Blick auf das Handgelenk. Die Uhr signalisiert eingehende Anrufe, sie zeigt die neusten Mails oder Facebook-Nachrichten an und sagt Ihnen natürlich auch die Zeit.
Als Pebble-Chef Eric Migicovsky die Pebble-Smartwatch im April vergangenen Jahres auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter vorstellte, hatte er den rasanten Erfolg des Projekts nicht auf dem Plan. Ursprünglich sollte die Uhr vor Ort in kleiner Stückzahl hergestellt werden, nachdem aber nun fast 70.000 Kickstarter das Projekt unterstützt haben und einen Pebble vorbestellten, musste die Produktion nach Asien ausgelagert und deutlich ausgebaut werden. Dadurch kam es laut zu Verzögerungen in der Fertigung, eigentlich sollte die Uhr schon im September bei den Backern sein.
Zur CES 2013 in Las Vegas fällt nun der Startschuss zur Produktion. In den kommenden Wochen sollen pro Woche etwas 15.000 Pebbles gefertigt und verschickt werden, so dass die Kickstarter-Backers — die mit ihrem Geld das Projekt vorfinanziert haben — die Uhr in den nächsten sechs bis acht Wochen erhalten sollten, die ersten Pebbles werden am 23.1. verschickt. Anschließend werden die „normalen“ Käufer bedient, die ihren Pebble über getpebble.com bestellt haben.
Die Pebble benachrichtigt über einen Vibrationsalarm und entsprechende Einblendungen über das Eintreffen von Emails, SMS oder Nachrichten aus sozialen Netzwerken. Über die Buttons lässt sich aber zum Beispiel auch die Musikwiedergabe auf dem Handy steuern. Dank der Integration in den Webdienst IfThisThenThat IFTTT lassen sich auch andere Events auf die Uhr schicken. Pebble benötigt eine Bluetooth-Verbindung zu einem Smartphone, auf dem die Pebble-App installiert wurde, sie wird es für Android und iOS-Geräte geben. Eine direkte Internetverbindung braucht die Pebble nicht, Sie brauchen daher nicht einen weiteren Handy-Vertrag abschließen.
Das E-Paper-Display auf LCD-Basis misst 1,26 Zoll in der Diagonalen und löst mit 144×168 Pixeln auf. Es kann nur Schwarz und Weiß darstellen, allerdings baut es bei Bedarf das Bild 25 mal pro Sekunde neu auf. Animationen und Übergange zwischen den Menüs laufen daher flüssig über den Bildschirm. Eine Hintergrundbeleuchtung sorgt dafür, dass das Display auch im Dunkeln abgelesen werden kann. Die Uhr steckt in einem bis zu 5 ATM wasserdichten Gehäuse aus schlag- und kratzfestem Polykarbonat. Käufer können sich Ihren Pebble in sechs verschiedenen Farbtönen aussuchen.
Im Inneren der Uhr arbeitet ein ARM Cortex-M3 Mikrokontroller mit 96KByte RAM und 8MByte Flash Speicher. An Sensoren sind ein Umgebungslichtsensor und auch ein Beschleunigungsmesser eingebaut. Dieser aktiviert zum Beispiel die Hintergrundbeleuchtung, wenn die Uhr am Handgelenk kurz geschüttelt wird. Weitere Gesten werden in Zukunft durch Software-Updates nachgereicht. Die Software der Uhr basiert im Kern auf FreeRTOS, über das die Pebble-Entwickler ihr Pebble OS gestülpt haben.
Der integrierte und nicht austauschbare Lithiumionen-Akku hält den Pebble für etwas eine Woche am Leben, danach muss die Uhr über einen magnetisch fixierten USB-Adapter aufgeladen werden. Die Interaktion mit dem Handy wirkt sich allerdings auch auf das Handy aus. Die Bluetooth-Verbindung und die App reduzieren die Laufzeit des Handys nach Angaben Pebbles um etwa fünf bis zehn Prozent.
Die Uhr lässt sich über die Handy-Apps mit weiteren Pebble-Programmen ausstatten. Den Anfang machen hier weitere „Watch-Faces“, die weitere Uhren-Skins wie eine Binär-Uhr auf das Handy bringen. In Zukunft werden dank einer Reihe von offenen SDKs aber auch eigene Pebble-Apps möglich sein.
Aktuell lässt sich die Uhr lediglich über das Internet beziehen. Zum Kaufpreis von 150 Dollar Kaufpreis kommen noch die Versandkosten nach Deutschland. Das Ziel des Projekts soll aber in Zukunft sein die Uhr auch in die Geschäfte zu bekommen.