Tablet-PCs der 10-Zoll-Klasse erfreuen sich großer Beliebtheit. Entsprechend hart umkämpft ist dieses Marktsegment. Mit dem Cat Galactica X steigt ein Gerät aus deutscher Entwicklung in den Ring, das für rund 200 Euro Erstaunliches bietet.
Plusminus
+ Verarbeitung
+ Display
+ Akkulaufzeit
– Kamera
– Android 4.1.1
Der von dem Potsdamer Unternehmen Cat Sound angebotene Tablet-PC mit dem klangvollen Namen Galactica X erreicht uns in einem soliden, pultförmig gestalteten Karton. Neben dem Galactica X beinhaltet die Box ein passendes Netzteil, zwei USB-Kabel und eine Schnellanleitung. Eine ausführliche Anleitung findet sich als PDF-Datei auf der Website des Herstellers. Bereits bei der ersten Inbetriebnahme des Geräts fallen uns die saubere Verarbeitung und das recht schöne 9,7-Zoll-Display auf: Die Rückseite des Galactica X besteht aus schwarz lackiertem Aluminium und ist verschraubt. Das Gehäuse gibt daher unter Druck nicht nach und erzeugt auch keine unangenehmen Geräusche. Der seitlich angebrachte Power-Button und die Lautstärkewippe besitzen einen deutlichen Druckpunkt.
Anschlüsse satt
Beim zweiten Hinsehen entpuppt sich das Galactica X als wahres Anschlusswunder: Neben der 3,5-mm-Audio-Klinkenbuchse verfügt das Tablet über einen Mini-HDMI-Anschluss und zwei Micro-USB-Buchsen, von denen eine als Host-Anschluss für USB-Sticks, Festplatten oder eine Tastatur ausgelegt ist. Außerdem ist seitlich ein Einschub für eine MicroSD-Karte vorhanden, der Speicherkarten bis zu einer Größe von 32 GByte aufnimmt. Zwischen der Mini-HDMI-Buchse und dem blauen Ein-/Ausschalter befindet sich der Anschluss für das mitgelieferte Netzgerät. Alle Buchsen, Einschübe und Schalter sind sauber beschriftet.

Innereien
Im Innern des Galactica X arbeitet eine mit 1,5 GHz getaktete Cortex-A9-CPU mit zwei Kernen, der ein Grafikprozessor mit vier Kernen zur Seite steht. Der Arbeitsspeicher beträgt 1 GByte. Er wird durch 16 GByte internen Flashspeicher ergänzt. Das verbaute WLAN-Modul beherrscht die gängigen Standards 802.11b/g/n, Bluetooth ist ebenfalls mit an Bord. Ein SIM-Karten-Slot für die UMTS-/HSPA-Nutzung fehlt jedoch. Für den direkten Internetzugang mithilfe des Mobilfunknetzes bietet Cat-Sound im firmeneigenen Webshop einen universell einsetzbaren USB-Stick an, der sich zusätzlich dank eines MicroSD-Slots auch als Speicherkarte nutzen lässt.
Das knapp 650 g schwere Tablet besitzt zwei nach hinten abstrahlende Lautsprecher mit je 1 Watt Leistung. Ein Mikrofon ist ebenfalls integriert. Für Fotos und Videos stehen rückseitig eine 2-Megapixel-Kamera und an der Gerätefront eine weitere Kamera mit 1,3 Megapixeln bereit. Der integrierte Akku kommt auf eine Leistung von 8000 mAh, was unter normaler Last laut Hersteller für eine Betriebsdauer von rund sieben Stunden ausreichen soll.
Software
Cat stattet das Galactica X mit Android 4.1.1 „Jelly Bean“ aus. Das Betriebssystem ist kaum modifiziert. Auf dem Screen findet sich die übliche Auswahl vorinstallierter Apps inklusive Play Store. Anbieterspezifisch sind lediglich die Apps Cat E-Book und Cat:Droid vorinstalliert, die sich jedoch noch in der Entwicklung befinden (Abbildung 2).

Praxistest
Im Test schlug sich das Galactica X im Vergleich zu anderen Tablets der 200-Euro-Preisklasse recht gut. Durch die ausgezeichnete Verarbeitung und das Aluminium vermittelt das Gerät einen sehr hochwertigen Eindruck. Doch nicht nur die gute Haptik, sondern auch die technische Leistung kann überzeugen: Der Bildschirm bietet in jeder Helligkeitsstufe ein kontrastreiches und farbtreues Bild. Grund dafür ist die beim Display verwendete IPS-Technologie, die nicht nur ein wesentlich kontraststärkeres Bild erzeugt als herkömmliche TN-Bildschirme, sondern auch einen sehr großen Betrachtungswinkel aufweist, ohne dass Farbinvertierungen auftreten. Das Bild wirkt zudem wesentlich schärfer als auf TN-Displays (Abbildung 3).
Das kapazitive Multitouch-Panel lässt sich präzise bedienen, wobei allerdings aufgrund der stark spiegelnden Oberfläche aus Glas sehr schnell Fingerabdrücke zu sehen sind.
Ebenfalls in dieser Klasse nicht üblich ist die große Zahl von Anschlussmöglichkeiten: Vor allem die USB-Host-Buchse ist hier zu erwähnen, die für die korrekte Funktion einiger Peripheriegeräte (beispielsweise DVB-Empfänger) vorausgesetzt wird. Der Mini-HDMI-Anschluss verbindet das Galactica X mit einem Fernseher, sodass Sie Filme auf dem größeren Fernsehschirm ansehen können. Im Test lieferte das Tablet dabei ein ausgezeichnetes Signal. Es traten auch auf dem Fernseher keinerlei Artefakte auf.
Die Prozessorkombination aus einer Zweikern-CPU gepaart mit einem Vierkern-Grafikprozessor und Android 4.1.1 als Plattform konnte uns im Test ebenfalls voll überzeugen: Applikationen lassen sich sehr flüssig und ohne Verzögerungen bedienen. Auch hochauflösende Filme bringen den Grafikprozessor nicht aus der Ruhe, sondern lassen sich ohne Ruckler oder Fehlsynchronisation betrachten. Da die beiden Lautsprecher an der Geräterückseite jedoch wie bei allen Tablets konstruktionsbedingt relativ leistungsschwach sind, empfiehlt es sich, für audiovisuelle Inhalte einen Kopfhörer oder externe Lautsprecher zu nutzen. Nicht zuletzt sehr gut gefallen hat uns auch, dass sich das Gerät selbst unter Last kaum erwärmt und sehr kühl bleibt. Ein weiteres erfreuliches Erlebnis bescherte uns der Akku: Mit seiner Nennleistung von 8000 mAh gehört er zu den stärkeren Energiespendern. Mit ihm ließen sich beim Betrachten von Videos bei mittlerer Displayhelligkeit Laufzeiten des Tablets von mehr als acht Stunden erzielen. Wenn alle Komponenten des Gerätes eingeschaltet sind und das Display auf die höchste Leuchtkraft eingestellt ist, liefert der Akku unter Last immer noch mehr als vier Stunden lang Energie, bevor er wieder aufgeladen werden muss. Das Galactica X spielt dabei auch Full-HD-Videos über den HDMI-Ausgang ab.
Positiv für ein Tablet mit Aluminiumgehäuse ist uns zusätzlich die Sende- und Empfangsleistung der WLAN-Komponenten aufgefallen. Da ein Metallgehäuse abschirmend wirkt, fällt bei vielen Tablet-PCs im Aluminium- oder Magnesiumkleid die WLAN-Leistung recht bescheiden aus. Das Galactica X konnte jedoch in geschlossenen Räumen durchaus mit aktuellen Notebooks bei der Kommunikation über WLAN mithalten.
Eindeutiger Schwachpunkt des Geräts von Cat sind die beiden Kameras. Diese bieten lediglich bei optimaleu und ein trotz relativ niedriger Auflösung hervorragendes Display lässt sich das Gerät universell nutzen. Als Schwachpunkt entpuppten sich die beiden Kameras. Für alle, die für den täglichen Bedarf ein überdurchschnittliches Gerät zu einem fairen Preis suchen, ist das Galactica X auf jeden Fall eine interessante Alternative zu den Marktführern.
Fazit
Mit dem Galactica X liefert die Potsdamer Firma Cat ein hochwertig verarbeitetes und ausgewogen konfiguriertes Tablet, das die typischen Anforderungen mobiler Nutzer problemlos meistert. Durch viele Anschlussmöglichkeiten, den starken Akku und ein trotz relativ niedriger Auflösung hervorragendes Display lässt sich das Gerät universell nutzen. Als Schwachpunkt entpuppten sich die beiden Kameras. Für alle, die für den täglichen Bedarf ein überdurchschnittliches Gerät zu einem fairen Preis suchen, ist das Galactica X auf jeden Fall eine interessante Alternative zu den Marktführern.
Cat Galactica X
Kerndaten | |
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Hersteller | Cat, Dallgow-Döberitz |
Formfaktor | 9,7-Zoll-Tablet-PC |
Auflösung | 1024 x 768 Pixel |
Prozessor | 1,5 Ghz, Dual-Core, Cortex A9 |
Android-Version | Android 4.1.1 |
Akku | 8000 mAh |
Laufzeit | unter Normallast etwa 6h |
Gewicht | ca. 630 Gramm |
Preis | 200 Euro |
Performance | |
AnTuTu-Benchmark | 14824 Punkte |
Vellamo (HTML5/Metal) | 1603/526 Punkte |
Android-User-Bewertung | 4,0 |