Gestern wurde Blackberrys neuester Versuch präsentiert, im Smartphone-Business wieder Boden gut zu machen: Das mit Blackberry 10 ausgestattete Z10. Für die Kanadier wird es schwer, sich gegen so knallhart kalkulierte Smartphones wie das Nexus 4 zu behaupten.
Amerikanische Blogs prophezeien dem Z10 durchaus Erfolgschancen, es wird jedoch maßgeblich vom Preis abhängen, ob Blackberry, dass den ehemaligen Firmennamen RIM inzwischen abgelegt hat, einen Fuß in die Tür bekommt. Allein die Ablegung des alten Konzernnamens und die Tatsache, dass Blackberry beim Z10 seine markenbildende Tastatur weg gelassen hat, reicht nicht aus, um in der Konkurrenz bestehen zu können.
Die harten Fakten des Z10 hören sich zwar gut an, entlocken eingefleischten Android-Fans jedoch keine Jubelschreie. 1,5 GHz-Dual Core-Prozessor (Snapdragon S4 Plus), 2GByte RAM, 16GByte (erweiterbarer) interner Speicher, 8MP-Kamera, 4,2 Zoll-Bildschirm mit 1280×768 Pixeln, dazu NFC, Bluetooth und WLAN – das Z10 bietet keine technischen Features, die es aus der Masse herausheben würden. Auch der 1800mAh-Akku ist für ein Telefon mit diesem Anspruch eindeutig unterdimensioniert. Immerhin überzeugt die per Geste ansteuerbare Blackberry Hub, die im wahrsten Sinne des Wortes als Dreh- und Angelpunkt zur Bedienung des Gerätes fungiert, und die schlaue Tastatur, die wohl auch der ein- oder anderen Android-Tastatur etwas voraus hat.
Blackberry muss gegen fast schon uneinholbare Gegner antreten
Schwierig wird es allerdings, mit nur 70.000 vorhandenen Apps in der "Blackberry World" gegen Google Play und den App Store anzutreten, die beide mehr als das 10-fache an Anwendungen aufbieten können. Eine Google Maps-App gibt es dort beispielsweise noch nicht.
Das Nexus 4 gibt es in der 8 GByte-Version für 299 Euro und in der 16 GByte-Version für 349 Euro auf Google Play. Zwar bietet es keinen erweiterbaren Speicher an, schlägt aber im Moment jedes andere Smartphone im Preis-Leistungsverhältnis. Allein der US-Provider Verizon hat bis jetzt einen Preis für das Z10 genannt – dort kostet es mit 2-Jahres-Vertrag 199 Dollar. Ohne Branding dürfte es in etwa das doppelte kosten.
Wir gehen davon aus, dass es Blackberry mit dem Z10 schwer fallen wird wieder Anschluss zu finden. Allein ehemalige Blackberry-Nutzer könnten von der Tatsache beeindruckt sein, dass es nun ein Touchscreen-only Blackberry gibt. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Quelle: androidcommunity.com, spiegel.de