Sie möchten Ihr Smartphone wieder mal so richtig auf Vordermann bringen? Dann verpassen Sie ihm eine komplett neue Oberfläche mit dem Atom-Launcher.
Auch das schönste Hintergrundbild und das tollste Icon-Theme wird irgendwann einmal langweilig. Und spätestens wenn Sie Ihren Homescreen mit App-Icons vollgestopft haben, ist definitiv Zeit für einen neuen Launcher, der nicht nur deutlich mehr Möglichkeiten als der Standard-Launcher von Android mitbringt, sondern dabei auch noch überaus chique aussieht und unglaublich schnell ist.
Atom Launcher
Wenn Sie sich mit alternativen Launchern und vielleicht sogar mit Custom-ROMs wie CyanogenMod etwas auskennen, dann dürften Ihnen der Nova-Launcher oder der Apex-Launcher bzw. der vom CyanogenMod-Projekt selbst verbesserte Launcher bekannt sein. Der Atom-Launcher vereint praktisch alle Funktionen der genannten Oberflächen und überzeugt dabei durch eine unglaubliche Funktionsvielfalt. Die Installation lohnt sich auch, wenn Sie jetzt zum ersten Mal von einem alternativen Launcher hören, denn der Atom-Launcher macht Ihr Smartphone wieder flott. Zur Installation starten Sie Google Play auf Ihrem Smartphone oder Tablet und suchen nach „Atom Launcher“. Alternativ scannen Sie den zu diesem Artikel gehörenden QR-Code, der Sie direkt zum Atom Launcher bei Google Play führt [1]. Jeder Launcher benötigt aus funktionellen Gründen ziemlich viele Berechtigungen. Legen Sie höchsten Wert auf die Sicherheit Ihres Android-Smartphones, sollten Sie deshalb keine alternativen Launcher installieren. Der Atom Launcher wurde von der Android-User-Redaktion geprüft und für sicher befunden.
Tipp
Installieren Sie neben dem eigentlichen Launcher auch gleich die Apps Atom-Widgets [2] und Atom Store [3] mit.
Erster Start
Drücken Sie nach der Installation zum ersten Mal den Home-Button, dann erscheint ein Dialog zur Abfrage des Homescreens. Hier lohnt es sich, gleich beim ersten Mal den Atom-Launcher als neuen Standard-Homescreen festzulegen, bis Sie sich entschieden haben, ob Ihnen der Launcher auch wirklich gefällt. Tippen Sie dazu das Atom-Launcher-Symbol an und anschließend die Schaltfläche Immer.

Sollten Sie später wieder zum Standard-Launcher Ihres Smartphones zurückkehren wollen, dann öffnen Sie die Einstellungen und scrollen zum Eintrag für die Apps. Hier wechseln Sie zum Reiter Heruntergeladen und suchen den Eintrag Atom Launcher. Scrollen Sie etwas nach unten, finden Sie einen Button Standardeinstellung zurücksetzen. Einmal angetippt, erscheint beim Betätigen des Home-Buttons wieder der Abfragedialog für den Launcher. Sehen Sie sich vor dem Problem, dass der Auswahldialog für den Atom-Launcher nicht mehr erscheint, dann müssen Sie in der kompletten App-Liste nach dem Standard-Launcher von Android suchen, der üblicherweise Übersicht heißt und hier den Button Standardeinstellung zurücksetzen betätigen.
Wie gut der Atom-Launcher tatsächlich ist, sehen Sie bereits beim ersten Start. Der neue Launcher stellt Ihnen in vier Dialogen die wichtigsten Funktionen vor. Achten Sie besonders auf den letzten Dialog. Hier bietet Ihnen der Launcher an, die App-Icons auf dem Homescreen zu übernehmen oder komplett mit den Grundeinstellungen von Atom zu starten. In den meisten Fällen möchten Sie wohl die Icons auf Ihrem Standard-Desktop übernehmen. Wählen Sie dazu Copy home. Möchten Sie Atom pur erleben, tippen Sie auf Start Atom. Wir beschreiben hier den Launcher mit Start Atom. Sieht Ihr Homescreen also nicht wie auf unseren Abbildungen aus, dann hängt das allein damit zusammen, dass Sie die Icons vom Homescreen übernommen haben.

Nach einem Klick auf Start Atom sehen Sie das blau-graue Hintergrundbild des Launchers mit dem markanten „A“ in der Mitte. Unten gibt es fünf Icons, oben eine Uhr inklusive Akku- und Datumsanzeige. Scrollen Sie nach rechts oder links finden Sie weitere (leere) Homescreens vor. Die gilt es mit Leben zu befüllen. Im Unterschied zum Standard-Launcher von Android können Sie aber auch über dem Dock bzw. App-Launcher (Symbol unten in der Mitte) scrollen. Somit stehen Ihnen fünf Homescreens und drei App-Screens zur Verfügung (erweiterbar über die Einstellungen). Wie Sie diese am besten nutzen, zeigt der folgende Abschnitt.
Oben rechts sehen Sie ein Kleiner-als-Zeichen <
. Per Fingertip darauf öffnet sich ein kleines Menü mit vier Icons, wir nennen es Atom-Menü. Über das Symbol mit dem Zahnradsymbol gelangen Sie in die Einstellungen von Android. Gleich nebenan sehen Sie ein Symbol mit Haus und Zahnrad. Es öffnet die Einstellungen des Atom-Launchers. Das zweite Symbol von Links öffnet die Theme-Einstellungen und über das Symbol ganz links oben fügen Sie neue Items zu den Homescreens hinzu. Um das Atom-Menü zu schließen tippen Sie auf das Größer-als-Zeichen ganz rechts.

Eine weitere Besonderheit von Atom finden Sie, wenn Sie vom App-Drawer-Icon aus nach oben wischen (nicht vom Home-Button aus, sonst öffnet sich Google Now). Auf den Reitern Filter, Effects und Transparency versehen Sie das Hintergrundbild zum Beispiel mit zusätzlichen Wassertropfen oder einem Lomo-Effect, während Effect bestimmt, wie der Wechsel zwischen den Homescreens stattfindet. Über Transparency legen Sie die Durchsichtigkeit der App-Icons und Widgets fest. Damit lassen sich ganz schöne Effekte erzielen.
Atom bevölkern
Nun gilt es, die gähnende Leere auf den Homescreens zu beseitigen. Halten Sie dazu einen Finger auf einem leeren Bereich des Homescreens gedrückt, bis das Menü Zum Startbildschirm hinzufügen erscheint. Hier finden Sie nun über Widgets die gewohnten Widgets von Android. Da der Atom Launcher aber selbst ein sehr umfangreiches Repertoire an wirklich schön gemachten Mini-Apps mitbringt, wählen Sie besser den Eintrag Atom widget aus. In der Grundeinstellung sind lediglich sieben Miniprogramme vorhanden. Haben Sie zusätzlich die App Atom-Widgets [2] installiert, dann erhöht sich das Repertoire hingegen merklich. Atom macht auch hier einen großen Unterschied: Entscheiden Sie sich zum Beispiel für das Kalender-Widget, dann erhalten Sie nicht einfach ein Widget, sondern können auch gleich noch aus vier Farbschemata wählen und passende Feiertage hinzufügen (aktuell allerdings noch nicht für Deutschland).

Viele der Widgets lassen sich zudem in der Größe skalieren, sodass Sie diese richtig groß auf den verschiedenen Screens ablegen können. Gefällt Ihnen das Theme mit den monochromen Icons nicht, dann halten Sie einen Finger auf dem Homescreen gedrückt und wählen aus dem Menü Zum Startbildschirm hinzufügen den Eintrag Theme Settings aus. Hier ändern Sie über die Einträge Change Icon und Change Point Color nicht nur die Symbole sondern auch das grundlegende Farbschema. Reicht Ihnen die Auswahl nicht, dann finden Sie im Atom Store [3] sehr viele weitere Icon-Themes und Widgets zur Auswahl.
Der App-Drawer
In der Grundeinstellung zeigt Ihnen der Atom-Launcher die vom Hersteller vorinstallierten Apps mit monochromen Icons, gefolgt von den heruntergeladenen Apps in alphabetischer Reihen folge an. Passt Ihnen diese Sortierung nicht, dann öffnen Sie wieder oben rechts das Atom-Menü und tippen auf das Symbol in der Mitte, das aussieht wie der Buchstabe L. Hier stehen nun zwei alternative Ansichten zur Auswahl: alphabetisch geordnet und alphabetisch aber nach dem ABC sortiert. Wer auf seinem Handy sehr viele Apps installiert hat, dürfte sich über die zweite Option freuen.

Eine Besonderheit des Atom-Launchers ist der Edit-Modus. Damit können Sie Apps zum Homescreen hinzufügen oder aus der Liste der verfügbaren Apps entfernen. Klicken Sie dazu in der Übersicht All Apps auf das Symbol mit dem Bleistift und tippen Sie anschließend die App(s) an, die Sie bearbeiten möchten. Atom fügt diese dann zur Schaltfläche mit dem Plus-Symbol hinzu. Als Optionen stehen Home, Folder, Delete und Hide zur Auswahl. Während Folder (fügt die Apps einem Ordner hinzu), Delete (löscht die ausgewählten Apps) und Hide (versteckt die Apps aus dem Drawer) relativ selbsterklärend sind, braucht Home eine kurze Erklärung. Es bietet quasi eine Zwischenablage für die Apps, die Sie einem der Homescreens hinzufügen möchten. Durch Antippen fügen Sie praktisch beliebig viele Apps dieser Zwischenablage hinzu. Betätigen Sie anschließend nicht die Home-Taste sondern tippen Sie oben links auf <Home, dann wechselt Atom zum Homescreen und Sie sehen die einzelnen Symbole jetzt ganz oben. In diesem Modus können Sie nun zwischen den Homescreens hin und her wechseln und die Apps einfach durch ein erneutes Antippen hinzufügen. Das ganze funktioniert natürlich auch direkt aus der App-Übersicht heraus per Drag&Drop, aber wenn Sie zehn Apps auf drei Homescreens verteilen möchten, dann ist dieser Weg deutlich einfacher und vor allem effizienter.

Besonderheiten
Wenn Sie sich eine Weile mit dem Atom-Launcher beschäftigt haben, dann werden Sie merken, dass wir für diesen Artikel wahrlich nur an der Oberfläche kratzen konnten. So lässt sich zum Beispiel für jede App ein einzelnes Icon aus einem der vorhandenen Themes installieren. Das ist zum Beispiel dann sehr nützlich, wenn Sie ein monochromes Theme benutzen und die wichtigsten Apps durch die Standard-Icons von Google hervorheben möchten. Sehr viele Möglichkeiten bieten auch die grundlegenden Einstellungen des Launchers, auf die wir hier nicht eingegangen sind. Hier legen Sie fest, wie viele Icons (Reihen, Spalten) auf dem Homescreen und in der App-Übersicht erscheinen. Hier können Sie auch die Benachrichtigungsleiste ausschalten und das Atom-Menü detailliert Ihren Wünschen anpassen. Last but not least bietet Atom neben den fünf Homescreens, die von Haus aus vorhanden sind noch vier weitere. Führen Sie dazu einfach die Zweifingergeste zum Verkleinern auf dem Homescreen aus. Nicht entgehen lassen sollten Sie sich auch das Querformat des Atom-Launchers. Sie schalten es in den Atom-Einstellungen unter Home screen | Auto rotation ein. Und falls Sie immer noch nicht von Atom Launcher überzeugt sind: all diese Features gibt es gratis und ohne Werbung!