23. September 2023
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Appseits des Mainstreams

Sie lösen Probleme, von denen man gar nicht wusste, dass man sie hat. Sie sind schlank, auf wenige Funktionen fokussiert und dennoch supernützlich: In den Untiefen des Google Play Stores tummeln sich unzählige praktische Helferlein-Apps. Man muss sie nur finden. Wir haben für Sie wieder appseits des Mainstreams gefischt ?

Kleinere, unbekannte Apps haben es schwer, sich gegen jede Menge – mit Verlaub – Müll und die Blockbuster-Apps durchzusetzen. Zum Glück gibt es Android User: Wir werfen regelmäßig die Netze aus und bergen die unscheinbaren App-Schätze für Sie aus dem Play Store.

SMS Sent Time

Die meisten SMS-Apps zeigen mit Datum und Uhrzeit an, wann eine SMS empfangen wurde. Interessant zu wissen wäre häufig jedoch auch, wann die SMS versendet wurde. Ein Beispiel: Ihr Smartphone ist ausgeschaltet, weil Sie mehrere Stunden in einer Besprechung oder gerade im Flugzeug sitzen. Anschließend schalten Sie es um 16 Uhr ein und erhalten sogleich eine SMS. Korrekt zeigt Ihre SMS-App an, dass Sie um 16:01 Uhr eine SMS erhalten haben. Aber wann hat der Absender diese abgeschickt? Eine Minute oder drei Stunden vorher? Bei wirklich wichtigen Nachrichten kann das schon zu unschönen Verwicklungen zwischen dem Absender und Ihnen als Empfänger führen.

Die App SMS Sent Time [1] ist hier eine clevere Lösung. Einmal installiert und aktiviert, fügt sie automatisch jeder eingehenden SMS das Datum und die Zeit des Versendens hinzu. Ganz besonders toll ist, dass sich das Format des Hinweises mithilfe der Felder für Datum und Zeit frei gestalten lässt.

Abbildung 1: Standardmäßig zeigt die SMS-App nur den Empfangszeitpunkt (obere SMS), mit SMS Sent Text wird auch die Zeit des Versands dargestellt (untere SMS).
Abbildung 1: Standardmäßig zeigt die SMS-App nur den Empfangszeitpunkt (obere SMS), mit SMS Sent Text wird auch die Zeit des Versands dargestellt (untere SMS).

Network Toggle

Wer in der Grenzregion zu einem anderen Land lebt, kennt das Problem: Dort wo das heimatliche Mobilfunknetz schwach ist, verbindet sich das Smartphone automatisch mit einem ausländischen Netzwerk – mit Folgen für den eigenen Geldbeutel, denn Roaming kann teuer werden. Besonders ärgerlich ist, dass das Zurückwechseln in das Heimatnetz mitunter selbst dann nicht erfolgt, wenn das eigene Netz wieder voll da ist: Solange das fremde Netz ausreichende Feldstärke liefert, bleibt das Smartphone stur dort eingeloggt. Aber man kann das Netz ja auch manuell wählen. Das geht völlig problemlos, allerdings muss man sich jedes Mal mühsam durch mehrere Menüs dorthin hangeln. Die Mini-App Network Toggle [2] verkürzt diesen Weg auf einen einzigen Klick. Einfach die App starten und Sie befinden sich im Netzwerkauswahlmenü. Nichts konfigurieren, nichts einstellen. Einfach nur die App starten. Einfacher geht’s nicht!

Abbildung 2: Nach dem Start von Network Toggle befinden Sie sich sofort in der Auswahl der Netzwerke.
Abbildung 2: Nach dem Start von Network Toggle befinden Sie sich sofort in der Auswahl der Netzwerke.

Tethering Widget

Ähnlich simpel kommt Tethering Widget [3] daher: Auch hier handelt es sich um eine Abkürzung, die Ihnen den mühsamen Weg durch die Einstellungen des Android-Smartphones erspart. Wer häufig über sein Smartphone einen WLAN-Hotspot bereitstellen möchte, wird das sehr zu schätzen wissen. Zwei verschiedene Widgets stellt die App bereit – Konfiguration ist auch hier nicht notwendig, es existiert noch nicht einmal ein App-Icon. Die beiden Widgets finden Sie vielmehr nach der Installation der App [3] in der Widget-Liste Ihres Smartphones. Sie haben dort die Wahl zwischen Widgets der Größe 2×1 und 1×1. Das größere Widget stellt zwei Schaltflächen zum direkten Aufbau einer USB- oder WLAN-Netzwerkverbindung zur Verfügung. Beim Platzieren des kleineren Widgets müssen Sie sich entscheiden, ob es für eine USB-Verbindung oder einen WLAN-Hotspot sorgen soll. Einmal auf dem Homescreen platziert, tippen Sie nur noch die Schaltfläche an und die Verbindung wird aufgebaut. Durch rote und grüne Einfärbung signalisiert die Schaltfläche, ob die Verbindung aktiv ist oder nicht.

Abbildung 3: Das Tethering Widget stellt zwei Widgets zum raschen Aufbau eines Hotspots bereit.
Abbildung 3: Das Tethering Widget stellt zwei Widgets zum raschen Aufbau eines Hotspots bereit.

ShareListener

ShareListener [4] ist eine der vielen praktischen Apps, die sich für die effiziente Nutzung der Teilen-Funktionalität von Android eignen. Die App ist spezialisiert darauf, Links aus anderen Apps über die Teilen-Funktion bereitzustellen – und zwar auch dann, wenn die betreffende App das Teilen von Links gar nicht vorsieht. Dazu registriert sich ShareListener im Android-System als Browser. Überall dort, wo beim Antippen eines Links (etwa zu einer Webseite) die Browser-Auswahl erscheint, steht dann auch ShareListener zur Verfügung. Wählen Sie nun ShareListener aus, übergibt die App den angetippten Link an das Teilen-Menü Ihres Geräts. Dort wiederum stehen sämtliche Apps zur Verfügung, die als Ziel zum Teilen des Inhalts bereitstehen – also zum Beispiel WhatsApp, E-Mail, Facebook und so weiter. Ansonsten fällt ShareListener überhaupt nicht auf – es existiert weder ein App-Icon, noch sind irgendwelche Einstellungen zu tätigen. ShareListener hält sich vornehm im Hintergrund und macht sich beim Teilen von Links einfach nur dezent nützlich. Prima!

Abbildung 4: Überall da, wo Sie einen Browser auswählen können, empfiehlt sich ShareListener zum Teilen des Links mit anderen Apps.
Abbildung 4: Überall da, wo Sie einen Browser auswählen können, empfiehlt sich ShareListener zum Teilen des Links mit anderen Apps.

File-upload.net Uploader

Ebenfalls über das Teilen-Menü verrichtet File-upload.net Uploader [5] seinen praktischen Dienst. Die App nutzt den kostenfreien File-upload.net Service, über den Sie – auch völlig ohne Anmeldung bei diesem Dienst – Dateien mit anderen austauschen können. Möchten Sie etwa ein 25 MB großes Video mit einem Freund teilen, dann fallen Dienste wie WhatsApp oder E-Mail aufgrund der Dateigröße in aller Regel aus. Mit dem File-upload.net Uploader haben Sie nun eine einfache Möglichkeit, die Datei weiterzugeben. Dazu teilen Sie das Video über die Teilen-Funktion Ihres Dateimanagers oder der Galerie und wählen als Ziel File-upload.net Uploader aus. Der Upload auf den File-upload.net-Server erfolgt dann umgehend. Ist die Datei hochgeladen, stellt Ihnen die App drei verschiedene Links zum Zugriff auf die Datei bereit: die pure URL als Standard-Link sowie Formatierungen für Foren, die BBCodes nutzen, und einen HTML-formatierten Link. Beim Antippen des gewünschten Formats legt die App dann den Link in die Zwischenablage. Diesen können Sie von dort zum Beispiel in Ihrem Messenger oder in eine E-Mail einfügen. Der Empfänger klickt dann nur noch auf den Link und kann die bereitgestellte Datei herunterladen. Wer keine Cloud nutzen und nur gelegentlich eine größere Datei versenden möchte, für den ist File-upload.net Uploader eine absolute Pflicht-App!

Abbildung 5: Zum Austausch großer Dateien empfiehlt sich File-upload.net Uploader im Teilen-Menü.
Abbildung 5: Zum Austausch großer Dateien empfiehlt sich File-upload.net Uploader im Teilen-Menü.

Video Toolbox Editor

Wo wir gerade von großen Videodateien sprechen: Manchmal möchten Sie vielleicht keinen Upload-service nutzen – etwa weil das private Video auf gar keinen Fall in die falschen Hände geraten soll. Sie wollen es aber dennoch per E-Mail oder WhatsApp an einen Freund weitergeben. In diesem Falle hilft der Video Toolbox Editor [6], der darauf spezialisiert ist, Videos auf einfache Weise zu bearbeiten. Nach dem Start der App wählen Sie über Edit or convert a video file das gewünschte Video. Anschließend stellt Ihnen die Toolbox Werkzeuge zum Bearbeiten zur Verfügung: Drehen des Videos um eine bestimmte Gradzahl, horizontales und vertikales Spiegeln, Kürzen des Videos, Verändern der Größe (Breite/Höhe), Verändern der Video- und Audio-Bitrate sowie das Löschen der Audiospur des Videos. Mit diesen Mitteln sind Sie bestens ausgestattet, um das Video zu bearbeiten und auch die Größe der Datei zu reduzieren. Video Toolbox Editor arbeitet dabei äußerst zuverlässig und unterstützt eine breite Palette an Videoformaten für die Ein- und Ausgabe, darunter MP4, FLV, MOV, MKV und WebM. Dieses praktische Schweizer Messer in Sachen Videobearbeitung verdient eine uneingeschränkte Empfehlung! Ein kleiner Tipp am Rande: Da die Konvertierung eines Videos in aller Regel einige Minuten dauert, sollten Sie sicherstellen, dass keine automatischen Taskkiller auf Ihrem System am Werk sind – sonst laufen Sie Gefahr, dass die Umwandlung des Videos mittendrin abgebrochen wird.

Abbildung 6: Video Toolbox Editor stellt die wichtigsten Funktionen zur Videobearbeitung zur Verfügung.
Abbildung 6: Video Toolbox Editor stellt die wichtigsten Funktionen zur Videobearbeitung zur Verfügung.

Discogs

Discogs.com ist eine von Usern aufgebaute riesige Datenbank für Diskografien von Musikern und Plattenlabeln. Sie wollen wissen, auf welchen Tonträgern „Satisfaction“ von den Rolling Stones zu finden ist? Oder wann „Radio Gaga“ von Queen erschienen ist? Fragen dieser Art beantwortet Ihnen Discogs.com [7]. Wenn Sie sich dort als Nutzer registrieren, können Sie die Datenbank auch zum Aufbau Ihrer persönlichen Wunschliste nutzen. Die App Discogs stellt Ihnen auch für Smartphone und Tablet ein komfortables Frontend zur Verfügung. Die App ist erfreulich schlicht und einfach gehalten, denn hier zählen vor allem Inhalt und Information. Und beides stellt Discogs zuverlässig und klar gegliedert zur Verfügung. Über Search suchen Sie nach einem beliebigen Begriff. Das kann der Interpret sein, ein Album- oder ein Songtitel – ganz egal. Alternativ steht die Möglichkeit offen, den Barcode eines Tonträgers einzulesen. Anschließend präsentiert Ihnen die App die Suchergebnisse – in aller Regel auch inklusive der Abbildung des Covers. Durch Antippen eines der Suchergebnisse gelangen Sie in die Details zum jeweiligen Tonträger. Umfang der Discogs-Datenbank sowie die schnelle Recherchemöglichkeit machen die Discogs-App zu einem Must-have für jeden, der sich ernsthaft für Musik interessiert. Unbedingt anschauen!

Abbildung 7: Discogs ermöglicht komfortablen Zugriff auf eine gigantische Tonträgerdatenbank.
Abbildung 7: Discogs ermöglicht komfortablen Zugriff auf eine gigantische Tonträgerdatenbank.
Abbildung 8: Mit seiner Vielzahl an Detailinformationen zu jedem einzelnen Tonträger ist Discogs für Sammler unverzichtbar.
Abbildung 8: Mit seiner Vielzahl an Detailinformationen zu jedem einzelnen Tonträger ist Discogs für Sammler unverzichtbar.
Marcel Hilzinger
Marcel Hilzinger
Ich bin Marcel und Gründer von Android User. Unsere Webseite existiert nun bereits seit dem Jahr 2011. Hier findest du eine Vielzahl von Artikeln rund um das Thema Android.

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