Wir waren auf Tauchstation in den Tiefen des Google Play Store und haben auch für diese Ausgabe von Android User ein paar ganz besondere App-Perlen geborgen.
Nicht selten sind es die kleinen und unscheinbaren Spezial-Apps, die besonders praktisch sind. In dieser Ausgabe von Appseits des Mainstreams stellen wir Ihnen sieben nützliche Tools vor.
Andmade Share
Über das Teilen-Menü von Android lassen sich Bilder, Texte und Dokumente ganz leicht zum Beispiel per SMS, E-Mail, Facebook oder diverse andere Apps verbreiten. Wer viele Apps installiert hat, stellt jedoch fest, dass das Teilen-Menü immer größer und unübersichtlicher wird. Andmade Share [1] schafft Abhilfe, indem es das Teilen-Menü durch eine etwas schlauere Alternative ersetzt. Zum einen können Sie über die Hidden Apps bestimmte Apps aus dem Teilen-Menü ausschließen. Außerdem merkt sich das Menü die zuletzt genutzten Apps und führt diese ganz oben in der Liste auf, was langes Suchen erübrigt (Android macht das auch von Haus aus, aber mit nur einer App). Die Krone jedoch verdient sich Andmade Share, weil man auf einen Schlag mehrere Apps zum Teilen auswählen kann. So senden Sie etwa ein Foto mit wenigen Fingertipps über verschiedene Kanäle. Einfach clever!
SMS Calendar Reminder
Die App SMS Calendar Reminder [2] ist eine der Apps, die nach einmaliger Einrichtung praktisch nie wieder gesehen werden und im Hintergrund automatisch ihre Dienste verrichten. Zielgruppe sind Ärzte, Therapeuten, Rechtsanwälte und alle, die regelmäßig Termine mit Patienten oder Mandanten wahrnehmen. Die App erinnert dann die Patienten oder Kunden automatisiert per SMS an den vereinbarten Termin. Dazu müssen die Termine mit dem Namen des Besuchers lediglich in einem vom Smartphone zugreifbaren Kalender (optimalerweise Google Calendar) eingetragen sein. SMS Calendar Reminder liest diese Termine aus, holt sich aus dem Adressbuch die Mobilfunknummer des Kunden und sendet die Erinnerungs-SMS. Für den SMS-Text lässt sich eine Textvorlage definieren mit Platzhaltern für Namen, Datum, Wochentag, Uhrzeit und Termindauer. Als Sendetermin der SMS definieren Sie in der App einen Zeitraum von x Tagen vor dem Termin sowie eine Uhrzeit. Die App kümmert sich um alles weitere und sendet x Tage vor dem Termin zur vorgegebenen Uhrzeit die SMS-Erinnerungen an die Adressaten. Ein Logbuch protokolliert die versendeten Nachrichten. Die Quote des Nichterscheinens von Patienten und Mandanten zum vereinbarten Termin dürfte diese App mit ihrer cleveren Erinnerungsfunktion deutlich reduzieren – was den vergleichsweise hohen Preis der Vollversion (10 Euro) rechtfertigt.


ESPO
ESPO [3] steht für „Easy Shortest Path Organizer“ und ist ein Routenplaner, der sich auf Routen mit mehreren Haltepunkten spezialisiert hat. Dazu legen Sie zunächst die einzelnen Haltepunkte fest – entweder durch die Eingabe einer Adresse oder aus Ihrem Adressbuch. Auf die Reihenfolge der Zwischenstopps müssen Sie dabei keinen Wert legen, denn ESPO ist in der Lage, die optimale Route anhand Ihrer Ziele zu erstellen. ESPO unterstützt dabei nicht nur die Routenplanung für die Autofahrt, sondern auch für die Fußgängernavigation. Die Route selbst wird wahlweise als Liste oder auf der Karte dargestellt. Die eigentliche Navigation überlässt ESPO dann entweder Google Maps oder – falls installiert – der Navigon-App. ESPO ist ideal etwa für Außendienstler oder zur Erstellung einer persönlichen Sightseeing-Tour.

IntelliScreen
Standardmäßig schaltet ein Android-Smartphone per Tastendruck oder nach einer definierbaren Zeit der Nichtaktivität den Bildschirm ab. Es geht aber auch schlauer: IntelliScreen [4] widmet sich genau dieser Thematik und bietet eine Fülle individueller Konfigurationsmöglichkeiten. So lässt sich etwa über den Neigungssensor einstellen, dass der Bildschirm nicht abschaltet, wenn das Gerät in einer bestimmten Position verweilt. Auch über Näherungs- und Lichtsensoren lässt sich das Bildschirmverhalten beeinflussen. Beispiel: Der Bildschirm schaltet sich ein, wenn es hell wird (das Gerät wird aus der Tasche genommen) und schaltet ab, wenn es dunkel wird (Gerät wird in die Tasche gesteckt). Über Regeln kann man sogar für einzelne Apps ein individuelles Verhalten definieren. Zum Beispiel, dass der Bildschirm eingeschaltet bleibt, solange eine bestimmte App geöffnet ist. Die Möglichkeiten von IntelliScreen sind immens, und so empfiehlt sich die App für alle, die das Verhalten des Bildschirms für jede Lebenslage optimieren möchten.

Notification History
Wann kam eigentlich die Eilmeldung von Spiegel Online? Wann hat der Play Store mir das Update von Google Maps eingespielt? Benachrichtigungen über die Statusleiste sind äußerst praktisch und informieren brandaktuell über das Weltgeschehen oder darüber, was sich gerade auf Ihrem Smartphone abspielt. Doch die Nachrichten sind schnell weggewischt, und ab und zu wünscht man sich, die Meldungen nachlesen zu können. Mit der Notification History [5] können Sie dies ab sofort. Die App protokolliert nicht nur sämtliche Benachrichtigungen und von welcher App diese gesendet wurden; es werden auch weitere Meldungen des Android-Systems gespeichert – etwa die Toastmessage genannten kurzzeitigen Einblendungen im unteren Bildschirmdrittel, die Apps zum Beispiel als Fehlermeldung anzeigen. So eignet sich Notification History auch dafür, herauszufinden, welche App für Werbeeinblendungen in der Statusleiste verantwortlich ist. Eine äußerst nützliche kleine App!

Kontakte – Excel
Gleich vorweg: Der Name dieser App ist eine Untertreibung. Kontakte – Excel [6] ist nämlich nicht nur in der Lage, Ihre Kontakte in eine Microsoft-Excel-Datei zu speichern und aus einer solchen zu importieren. Die App versteht sich auch prächtig auf weitere Formate wie CSV (im Google-Mail-Format) sowie das für Kontakte gebräuchliche vCard-Format (VCF). Der Export in Microsoft Excel ist zum Beispiel immer dann nützlich, wenn Sie Ihre Kontakte am PC in Microsoft Office oder OpenOffice.org pflegen wollen. Beim Export werden Sie von der App zunächst gefragt, welche Ihrer Kontaktlisten Sie exportieren wollen. Anschließend können Sie die Auswahl auf bestimmte Datensätze einschränken. Als Speicherort der Exportdatei stehen die Speicherkarte, der Cloudspeicher Dropbox und die Weitergabe per E-Mail zur Wahl. Prima ist, dass auf Wunsch sogar die Fotos der Kontakte mit in die Excel-Tabelle übernommen werden. Auch das Importieren von Kontaktdaten erfolgt auf die gleiche Weise. Kontakte – Excel ist in der kostenfreien Lite-Version auf 150 Datensätze pro Export beschränkt. Die Vollversion ohne diese Einschränkung kostet 2,69 Euro.
Convertbee
Meilen in Kilometer umrechnen, US-Dollar in Euro, Megabyte in Terabit oder PS in Kilowatt: Für die Konvertierung der verschiedenen Einheiten ist eigentlich das Smartphone das ideale Hilfsmittel. Fehlt nur noch die passende App: Convertbee [7]. Die App ist nicht nur in einem äußerst breit gefächerten Themengebiet bewandert, sondern auch optisch sehr gelungen. Convertbee deckt von Energie, Fläche und Geschwindigkeit bis hin zu Volumen, Temperatur und Zeit so ziemlich alle Bereiche ab, in denen die Umwandlung von Einheiten sinnvoll und notwendig ist. Für jede Kategorie stellt Convertbee die verfügbaren Einheiten jeweils auf der linken und rechten Bildschirmhälfte bereit. Über vertikales Scrollen stellen Sie die beiden umzurechnenden Einheiten einander gegenüber. Über den Nummernblock im unteren Bildschirmbereich geben Sie dann den Wert ein – er wird automatisch schon bei der Eingabe berechnet. Clever ist auch, dass beim Nummernblock die vier Grundrechenarten zur Verfügung stehen – falls der umzurechnende Wert erst noch kalkuliert werden soll. Convertbee ist ein unverzichtbares Hilfsmittel, eine echte Must-have-App!


Fortsetzung folgt..
Wir bleiben am Ball und tauchen weiter nach den kleinen Schätzen im weiten Ozean des Google Play Store. Falls Sie auf ein kleines App-Highlight gestoßen sind oder gar selbst eines entwickelt haben, dann freuen wir uns über Ihren Hinweis per E-Mail an redaktion@android-user.de.