Nach mehr als drei Titeln derselben Machart musste sich Rovio etwas einfallen lassen, um die Angry Birds neu zu beleben. Herausgekommen ist ein 3D-Rennspiel der besseren Art. Den Actionspaß trüben jedoch In-App-Käufe, die es in sich haben!
Mit Angry Birds hat Rovio ein wahres Imperium geschaffen. Ob das Original, Angry Birds Space, Angry Birds Rio oder Angry Birds Star Wars, viel weiter kann man das Prinzip des Klassikers nicht mehr ausreizen. Um die Marke nun fortzusetzen, startet Rovio mit Angry Birds Go! ein komplett neu gestaltetes Rennspiel mit 3D-Grafiken.
Obwohl Angry Birds Go! [1] ein komplett anderes Genre bedient, greift Rovio an vielen Stellen auf schon bekannte Elemente zurück. So startet das Seifenkistenrennen auf Piggy Island natürlich über eine Steinschleuder, und auch auf der Strecke finden Sie viele alte Bekannte wie etwa quaderförmige Eisblöcke wieder.
Ab auf die Rennstrecke!
Ihren vogelwilden Renner steuern Sie entweder über ein virtuelles Gamepad auf dem Display oder durch Neigen des Handys. In unserem Test klappt das recht gut, schnell bekommt man Kontrolle über die eigene Klapperkiste. Per Katapultstart geht es im Rennmodus auf die Strecke: Jeder Vogel hat Spezialkräfte wie einen Afterburner, die Sie strategisch einsetzen sollten – aber Achtung, auch die Schweine fahren nicht ganz fair.
Damit das Spiel Abwechslung bietet, haben Sie die Wahl zwischen fünf verschiedenen Rennmodi und vier Strecken. Sie können gegen die Uhr fahren, im Früchtemodus möglichst viel Obst einsammeln, im Versusmodus direkt gegen einen einzelnen Gegner fahren oder in der Championjagd gezielt einen Gegner aufs Korn nehmen. Natürlich gibt es auch das ganz "normale" Rennen um die besten Plätze auf dem Siegerpodest; ein Mehrspielermodus soll noch kommen.
Nach Zieleinlauf wird in alter Angry-Birds-Manier abgerechnet: Je weiter vorne Sie landen und je mehr Münzen Sie einsammeln, desto mehr Punkte bekommen Sie gutgeschrieben. Die Münzen können Sie in der Werkstatt in Ihren Flitzer investieren. Upgrades liefern einen höheren Topspeed oder lassen den Kart besser durch die Kurven rauschen. Alternativ können Sie andere Seifenkisten kaufen, jeder Wagen hat seine Vor- und Nachteile.
Rennwagen für fast 50 Euro
An dieser Stelle merken Sie jedoch, dass Rovio das neue Spiel trotz der kostenlosen Installation nicht herschenkt. Die ersten Upgrades lassen sich noch leicht aus den eingesammelten Münzen finanzieren. Doch ein hochgezüchteter Angry-Birds-Rennwagen lässt sich kaum noch kostenlos erspielen, für diesen müssen Sie Goldmünzen per In-App-Kauf hinzukaufen oder eben akribisch Münzen sammeln.
Zudem mögen Basis-Karts noch kostenlos sein, doch jeder Renner mit ein bisschen mehr Leistung muss bezahlt werden – per In-App-Kauf. Dabei erstaunt uns Rovio mit seinen Preiswünschen: Die Top-Renner kosten jeweils über 45 Euro, ein stolzer Preis! Auch sonst lässt Rovio keinen Marketingdeal aus, im Handel finden Sie etwa in Kooperation mit Hasbro produzierte Angry Birds Go! Telepods-Spielfiguren, die Sie aus dem Spiel heraus über die Kamera des Handys einscannen und ins Spiel "beamen" können.
Doch auch wenn man sich gar nicht auf die In-App-Käufe einlässt, macht Angry Birds Go! durchaus Spaß. Wer Mario Kart liebte, der wird auch den neuen Rovio-Titel schätzen. Die Animationen und 3D-Grafiken machen sich am besten auf einem leistungsfähigen Handy, aber auch auf 1-GHz-Dual-Core-Handys läuft Angry Birds Go! noch flüssig. Beim Preis sollte Rovio jedoch noch mal in sich gehen – wer alle Renner kaufen möchte, bezahlt schnell über 100 Euro.
Infos
- Angry Birds Go!: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.rovio.angrybirdsgo