Kinder stellen ganz besondere Anforderungen an Tablets und Smartphones. Auf den folgenden zwei Seiten stellen wir Ihnen Android-Geräte vor, mit denen auch der Nachwuchs seine Freude haben wird.
Tablets und Smartphones sind längst auch im Kinderzimmer angekommen. Wurden sie vor einigen Jahren noch skeptisch beäugt, setzen inzwischen auch Schulen gezielt auf den Einsatz der praktischen elektronischen Lernhilfen. Schließlich ist es deutlich einfacher, Spiele, Hör- und Schulbücher, Stundenpläne, Zeichen- und Malprogramme und viele weitere Anwendungen einfach auf das Tablet oder Smartphone zu laden anstatt alles einzeln mitzuschleppen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen zunächst Tablets vor, die entweder explizit vom Hersteller als Kinder-Tablet konzipiert wurden oder sich aufgrund des niedrigen Preises auch für kleinere Geldbeutel eignen. Die Eltern sollten dabei also selbst wissen, wo sie die Präferenz setzen.
Tablet PC Junior+
Für den Kinder-Einsatz gut geeignet ist beispielsweise der Tablet PC Junior+ [1] des Augsburger Weltbild-Verlags. Das 7 Zoll-Gerät bietet einen flinken Dual Core-Prozessor, Android 4.2 Jelly Bean und eine spezielle Elternkontrolle mit Kindersicherung – damit kann der Software-Zugriff des Nachwuchses eingeschränkt werden. Eltern können zudem die Nutzungsdauer des Tablets reglementieren, damit der Nachwuchs nicht zuviel Zeit damit verbringt und andere Dinge vernachlässigt.
Das Gerät ist mit einem flinken Dual Core-Prozessor ausgestattet, dazu kommt ein 8GByte großer interner Speicher (bis zu 32GByte erweiterbar) und 1 GByte Arbeitsspeicher, Weltbild liefert zudem recht hochwertige In Ear-Kopfhörer von Grundig mit. Auf dem Tablet ist reichlich kindertaugliche Software installiert, dazu gehören beispielsweise 50 Märchen-eBooks, Hörbücher und auch kindertaugliche Spiele. Auch ein Gutschein für kinderkino.de liegt dem 149 Euro teuren Gerät bei.
Plusminus
+ Tolle Softwareausstattung
+ Android 4.2
+ Flinke Dual Core-CPU
– Rutschiges Gehäuse
Samsung Galaxy Tab 3 Kids
Auch Branchenprimus Samsung hat auf der IFA 2013 mit dem Galaxy Tab 3 Kids [2] ein eigenes Kinder-Tablet vorgestellt, das auf dem Erwachsenen-Tablet gleichen Namens basiert. Im Inneren des 7 Zoll-Geräts tut wie im erwachsenen Bruder ein 1,2 GHz-Prozessor mit zwei Kernen seinen Dienst, dazu verbaut Samsung ein Display mit 1024×600 Pixeln Auflösung. Ein GByte Arbeitsspeicher steht dem Nachwuchs bei allen Rechenoperationen zur Seite, die verbauten acht GByte Flash-Speicher können via microSD-Kartenschacht erweitert werden.
Der Clou: Im Gegensatz zum Erwachsenen-Modell stattet Samsung das Tablet mit speziell für Kinder gedachten Apps zum Spielen, Lernen und Lesen aus, die über einen speziellen Kinder-App-Store mit ausgesuchten Apps ergänzt werden können. Für die Eltern hat Samsung ein Tool installiert, das dafür sorgt, dass das Tablet beispielsweise nur für eine Stunde verwendet und danach nur durch die Eingabe eines Passworts wieder freigeschaltet werden kann. Das Android 4.1-Tablet soll für rund 200 Euro mit einer speziellen Kinderhalterung zum leichteren Aufstellen des Geräts in die Läden kommen.
Plusminus
+ Robuste Verarbeitung
+ Android Jelly Bean
– Für Kindertablet recht teuer
– Noch keine Angaben zur Verfügbarkeit
Easypix MonsterPad EP770
Das Easypix MonsterPad EP770 [3] kommt ebenfalls im 7 Zoll-Format, ist mit einer Rockchip Dual-Core-CPU mit 1,6 GHz und eibem GByte RAM ausgestattet und verfügt über acht GByte internen Speicher. Das Android 4.1-Tablet kostet knapp 140 Euro – für die verbaute Hardware ein günstiger Preis. Das MonsterPad unterstützt MicroSD-Karten bis 32 GByte, leider löst der Bildschirm jedoch nur mit bescheidenen 800 x 480 Pixeln auf.
Das Gerät ist ein echter Multi-Tasker: Wie Erwachsene können Kinder mit dem Pad im Internet surfen, Videos anschauen, Musik hören, Notizen machen und ihre Termine organisieren. Recherchieren, Vokabeln lernen, Mathe üben, Scribbeln, Zeichnen, Spielen und untereinander kommunizieren – das alles geht mit dem Tablet im Handrumdrehen. Mit einem Klick auf den Monster-Button eröffnet sich die Welt der Monster-Apps mit Spielen und zusätzlichen Anwendungen, die speziell für Kinder ausgesucht wurden. Eltern können über den Monster-Button die „Kids Place“-App installieren und das Internet für ihren Junior sicher machen.
Plusminus
+ Top Preis-Leistung
+ Schnelle 1,6 GHz-CPU
– Schwacher Bildschirm
– Filigraner Ladestecker
Oregon Scientific Meep
Mit dem Meep [4] hat auch der amerikanische Elektronikriese Oregon Scientific ein Kinder-Tablet auf dem Markt. Das Gerät ist ein kindgerecht ausgestatteter 7-Zöller mit einem stark angepassten Android 4.0 ICS als Betriebssystem. Das Gerät hat ein extra-stabiles Gehäuse, das den rohen Umgang im Kinderzimmer locker verkraftet, auch das Display des Meep wurde sehr robust ausgelegt. Eltern haben von jedem Browser Zugriff auf das Tablet und die Möglichkeit zu kontrollieren, auf welche Inhalte ihre Zöglinge zugreifen können. Die auf dem Tablet installierte Lern- und Mal-Software ist auf die Bedienung durch Kinderhände zugeschnitten, dazu sind Spiele wie Angry Birds, UNO und weitere Games, die aus einem speziellen Store heruntergeladen werden können, vorinstalliert. Leider merkt man dem Meep an, dass es in den USA schon vor eineinhalb Jahren präsentiert wurde, denn es kommt vermehrt zu Firmware-Problemen beim „alten“ Android 4.0.
Auch das Display des Meep ist nicht mehr auf dem Stand der Technik – es löst nur mit 800×480 Pixeln auf. Dazu tut ein 1 GHz schneller Cortex A8-Prozessor mit 512MByte RAM seinen Dienst. Das Gerät verfügt über einen HDMI-Ausgang und 4GByte internen Speicher, der Dank eines microSD-Slots erweitert werden kann, WiFi und eine kleine VGA-Kamera sind ebenfalls eingebaut. Es kommt mit einer UVP von 169,99 Euro auf den Markt, ist jedoch schon für 150 Euro zu haben.
Plusminus
+ Robustes Gehäuse
– Alte Android-Version
– Kleiner Arbeitsspeicher
– Firmware-Probleme
Arnova ChildPad
Im Rahmen unserer Gerätevorstellung haben wir auch das Archos Arnova ChildPad unter die Lupe genommen. Hier gilt: Das Archos war bei seiner Präsentation vor eineinhalb Jahren noch topaktuell, wurde aber inzwischen in Sachen Performance von Weltbild, Easypix und Samsung auf die Plätze verwiesen. Auf Amazon erreicht das Archos nur eine Durschnittsnote 2,5 von 5 Sternen – ein Schicksal, das übrigens auch dem Oregon Scientific Meep (2,7 Sterne) beschieden ist. Wir raten in jedem Fall dazu, ein Kinder-Tablet mit Android 4.1 Jelly Bean oder höher zu kaufen. Dank Googles „Project Butter“ laufen die Jelly Bean-Geräte deutlich flüssiger – das Easypix MonsterPad mit Android 4.1 erreicht bei Amazon 4,6 Sterne.
Sony Tablet Z
Prädestiniert für Kinder ist auch Sonys Tablet Z [5], dass durch seine IP55/57/5x-Zertifizierung glänzt und damit auch einem umgekippten Saftbecher oder einem Ausflug ins Freie standhält. Nachdem das Gerät allerdings zu den teureren Android-Tablets gehört, empfehlen wir in jedem Fall den Einsatz einer Schutzhülle, die das Tablet bei Stürzen vor Kratzern schützt. Im Vergleich mit den anderen Geräten in dieser Runde tanzt das Tablet Z von der Ausstattung etwas aus der Reihe – schließlich gehört das rund 450 Euro teure und 10 Zoll große Xperia nach wie vor zu den Highend-Tablets. Im Inneren tut ein wieselflinker Qualcomm Snapdragon S4 Pro mit vier Kernen und 1,5 GHz Taktfrequenz seinen Dienst, 2 GByte RAM sorgt für schnelle Rechenoperationen. Das Tablet hat 16 GByte internen Speicher an Bord, der via microSD-Slot erweitert werden kann.
Plusminus
+ Hochwertige Verarbeitung
+ Schneller Quad Core-Prozessor
+ 1920×1080 HD-Auflösung
– Hoher Preis
Acer Iconia B1
Zudem gibt es sehr preiswerte Android-Tablets – auch wenn die Geräte nicht explizit unter der Bezeichnung „Kindertablet“ laufen. Paradebeispiel ist das Acer Iconia B1 [6]– ein echter Preishammer unter den 7-Zoll-Tablets. Das 1,2 GHz schnelle Dual Core-Gerät schlägt in der 8 GByte-Version mit nur 110 Euro zu Buche – es ist damit das derzeit günstigste Jelly Bean-Tablet eines namhaften Herstellers.
Plusminus
+ Unschlagbarer Preis
+ Android 4.1.2 Jelly Bean
– Nur 512MByte RAM
– Plastikgehäuse
Google Nexus 7
Eine weitere, wenn auch etwas teurere Option: Googles Nexus 7 [7]. Das Gerät kam erst Ende August in einer Neuversion auf den Markt, die 16 GByte-Variante kostet 239 Euro, die 32 GByte-Variante 269 Euro. Der große Vorteil der Nexus-Geräte sind die automatischen Software-Updates von Google, die die Androiden auf lange Sicht stets auf dem aktuellen Stand halten – beim später erwähnten Nexus 4 ist dies auch der Fall.
Kein Eltern-Modus
Bei allen Tablets, die nicht explizit als Kinder-Tablets ausgeschrieben sind, gilt: Die Software-Überwachung muss von einem Erwachsenen übernommen werden – so etwas wie einen vorinstallierten Eltern-Schutz gibt es nicht!
Seit Android 4.2 können Google-Tablets zudem mit mehrere Nutzerprofile umgehen – ideal für den Einsatz in Familien. Auch in Sachen Hardware sind die Nexus 7-Tablets eine gute Wahl: Sie sind zum einen robust verarbeitet, bieten zum anderen einen schnellen Quad Core-Prozessor (Snapdragon S4 Pro) und haben ein 1920×1080 Pixel HD-Display, das man in dieser Preisklasse ansonsten vergebens sucht.
Plusminus
+ Überragende Preis-Leistung
+ Die aktuellste Android-Version 4.3
+ Schneller Prozessor
+ Flinke Updates
Motorola Defy+
Für den Einstieg in den Android-Kosmos eignen sich speziell für Kinder auch günstige und robuste Android-Smartphones. Geradezu prädestiniert dazu sind das Motorola Defy+ und das Defy Mini [8]. Beide haben zwar schon gut zwei Jahre auf dem Buckel und sind noch mit Android 2.3 Gingerbread ausgestattet, sind jedoch absolut Kinderzimmer-tauglich und reichen für Basis-Anwendungen völlig aus. Beachten Sie jedoch, dass diese Geräte nur über sehr wenig internen Speicher verfügen.
Hinweis
Achtung! Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass es sich bei allen hier vorgestellten Smartphones um keine expliziten Kinder-Smartphones handelt, die zudem aufgrund ihres Alters und der damit einhergehenden geringen Speicherkapazität nicht für aufwändige, speicherraubende Anwendungen geeignet sind! Es obliegt also auch hier den Erziehungeberechtigten, ihren Nachwuchs über den Umgang mit gänzlich entsperrten Geräten aufzuklären!
Das Defy+ hat einen 3.7 Zoll WVGA-Touchscreen, kommt mit einer 5 Megapixel-Kamera und hat 2 GByte internen Speicher, der mit microSD-Karten bis zu 32 GByte Größe erweiterbar ist. Der Straßenpreis des Defy+ liegt bei rund 130 Euro. Das 3,2 Zoll große Defy Mini kostet nur 80 Euro, muss allerdings mit einer 3 Megapixel-Kamera und 150 MByte internem Speicher auskommen, der allerdings auch um bis zu 32 GByte erweiterbar ist.
Plusminus
+ Besonders Defy Mini: günstig
+ (Fast) unkaputtbar
+ Wasserdicht
– Altes Android, wenig RAM
Samsung Galaxy Xcover
In die gleiche Kerbe wie die beiden Motorolas schlägt das Samsung Galaxy Xcover [9]. Der 3,6-Zöller hat ebenfalls ein extrem robustes Gehäuse, muss allerdings auch noch mit Android 2.3 auskommen. Auch Samsung verbaut nur 150 MByte internen Speicher, das wie die beiden Motorolas nach IP-67 zertifizierte Gerät kostet derzeit je nach Anbieter rund 125 Euro.
Plusminus
+ Sehr robust
+ Griffiges Gehäuse
– Sehr wenig RAM
– Altes Android
Huawei und Sony
Neben Outdoor-Phones bieten sich jedoch auch preisgünstige Standard-Phones als Kindergeräte an. Dazu gehört beispielsweise das Huawei Y201 Pro [10] oder das Sony Xperia Tipo [11]. Ersteres ist ein kompakter 3,5-Zöller mit dem etwas neueren Android 4.0 Ice Cream Sandwich an Bord, dazu gibt es einen internen Speicher von 4GByte, der ebenfalls um bis zu 32GByte erweitert werden kann. Das Gerät wechselt bereits für 80 Euro den Besitzer. Das formschöne Xperia Tipo belastet den Geldbeutel nur knapp 100 Euro, hat ebenfalls Android 4.0 an Bord und kann 3GByte internen Speicher aufweisen, der um das gleiche Maß wie der des Huawei erweitert werden kann.
Plusminus
+ Günstig
+ Immerhin Android 4.0
+ Passt in Kinderhände
– Schwache Auflösung
Nexus 4
Wollen Sie ihrem Kind einen tieferen Einstieg in die Android-Welt ermöglichen, stoßen die bisher vorgestellten Geräte entweder von der Leistungsfähigkeit oder vom Speicher schnell an ihre Grenzen. Wer mehr als nur ab und zu surfen und ein paar einfache Spiele spielen will, kommt um ein leistungsstärkeres Gerät nicht herum. Eine sehr gute Wahl für ambitionierte Teenager ist Googles eigenes Nexus 4 [12], das seit Ende August ab nur 199 Euro (8GByte-Version) im Google Play Store zu haben ist. Der Preis ist für das Spitzenphone eine echte Kampfansage – schließlich ist es Googles Top-Android Phone das laufend und ohne Verzögerung Updates erhält. Das Gerät ist robust verarbeitet – hat beispielsweise ein Display aus nahezu unzerbrechlichem Corning-Glass – und somit speziell für Teenager geeignet, die ihr Smartphone überall mit hin nehmen.
Plusminus
+ Top Preis-Leistung
+ Die aktuellste Android-Version 4.3
+ Schneller Prozessor
+ Flinke Updates
Fazit:
Es gibt zahlreiche Androiden, die sich für Kinder eignen. Grundsätzlich stehen Erziehungsberechtigte vor der Frage, ob sie dem Nachwuchs ein astreines Kinder-Gerät kaufen wollen wollen oder ein Modell, das eigentlich für Erwachsene konzipiert wurde. Vorteil ist bei letzteren die meistens deutlich bessere Performance und Hardware, Nachteil die mangelnden Einschränkungsmöglichkeiten bei der Softwarebenutzung. Hat man dies im Hinterkopf, eignen sich reine Kinder-Tablets mit Elternsicherung eher für den jüngeren Nachwuchs, Geräte wie das Sony Xperia Tablet Z oder das Nexus 4 eher für Kinder ab 14 Jahre aufwärts.