Ein Thema, das Google wohl gerne aus der Welt schaffen würde: Android-Entwickler verdienen im Vergleich zu ihren iOS- und Amazon-Kollegen mit ihren Anwendungen am wenigsten. Der Grund: Apple und Amazon sind in Sachen Vermarktung Google noch weit voraus.
Die App-Forscher von Flurry stellten in einer kürzlich erfolgten Studie fest, dass sich mit Android-Apps nach wie vor am wenigsten Geld verdienen lässt. Die Marktforscher betrachteten zu diesem Zweck mehrere Apps über einen längeren Zeitraum, die in Apples App Store, Amazons Appstore und auf Google Play gleichermaßen angeboten werden, und untersuchten anschließend die Verdienstmöglichkeiten für die Entwickler.
Ergebnis: iOS bescherte den Entwicklern am meisten Gewinn, gefolgt von Amazon und Android. Nimmt man die Einnahmen, die Entwickler mit einer durchschnittlichen iOS-App erzielen, als 100 Prozent-Marke, verdienten Programmierer an ihren Amazon-Apps noch 89 Prozent dieser Summe, Android landete weit abgeschlagen bei 23 Prozent. Verdient also ein Entwickler mit einer App auf iOS beispielsweise einen Euro, so sind es bei Amazon noch 89 Cent und auf Google Play nur 23 Cent.
Google muss Verkaufsprofi werden
Die Gründe für das starke Auseinanderklaffen der Verdienstmöglichkeiten sind vielschichtig, liegen aber wohl in erster Linie an den Vermarktungsstrategien. Apple erzielt allein in seinen Apple Stores den höchsten Umsatz pro Quadratmeter weltweit, Amazon hingegen führte als erster die One-Click-Purchase-Funktion ein und hat den Versandhandel revolutioniert. Kollege Google ist im Gegensatz dazu bis jetzt nicht gerade als Verkaufsprofi hervorgetreten – wie man jedoch an der Integration von Play in der Google-Navigationsleiste erkennen kann, unternimmt Mountain View erste zögerliche Schritte in Richtung eines neuen Verkaufskonzepts, das allerdings noch deutlich ausgearbeitet werden muss. Mit Mika Mobile hat sich sogar ein App-Entwicklungsunternehmen aufgrund der mageren Verdienstmöglichkeiten wieder von Google Play verabschiedet, weitere könnten folgen.