Wer sein Gerät mit einem Muster oder PIN-Code sperrt, kennt das Problem: Das Entsperren ist in manchen Situationen alles andere als praktisch. Zudem muss man zu Hause oder bei Freunden unnötig oft den Code eingeben. Deshalb schalten viele Android-Anwender die sichere Displaysperre wieder aus oder gar nicht erst ein. Unter Android 5.0 gibt es zwei elegante Möglichkeiten, das eigene Android-Gerät sicher zu halten und dennoch auf Bequemlichkeit nicht verzichten zu müssen: NFC und Bluetooth.
Das Ganze nennt sich Smart Lock und findet sich in den Android-Einstellungen unter Sicherheit. Hier gibt es zwei Einträge. Unter Trusted Face kannst du als Entsperrfunktion die Gesichtserkennung aktivieren. Diese arbeitet aber je nach Umgebungslicht eher schlecht als recht und dauert üblicherweise auch deutlich langsamer als eine PIN-/Muster-Eingabe. Zudem schreibt auch Google, dass diese Methode der Entsperrung nicht so sicher ist, wie ein PIN-Code oder ein individuelles Muster. Der zweite Eintrag lautet Vertrauenswürdige Geräte und ist neu in Android 5.0 „Lollipop“. Der folgende Artikel erklärt, wie Trusted Devices funktionieren. Auch hierzu habe ich auf YouTube ein Video online gestellt, das die beschriebenen Möglichkeiten mit Bild und Ton demonstriert. Du findest das Video am Ende des Artikels.


Du solltest deinen Androiden zur Sicherheit also mit einem Passwort, einer PIN oder einem Muster schützen. Das ist auch eine Grundvoraussetzung dafür, um Smart Lock benutzen zu können.
Smart Lock ausgegraut? Wenn Smart Lock nicht anklickbar ist, dann musst du zuerst eine Display Sperre einrichten.
Smart Lock nutzen
Hast du den Eintrag Sicherheit | Smart Lock ausgewählt, musst du zunächst dein Passwort/Muster bzw. deinen PIN-Code eingeben, damit sichergestellt ist, dass niemand außer dir das Muster umgehen kann oder sein eigenes Gesicht registriert.

Anschließend wählst du Vertrauenswürdige Geräte, tippst auf den roten Plus-Button und entscheidest dich für NFC oder Bluetooth.

Möchtest du ein Bluetooth-Gerät als vertrauenswürdig einstufen, musst du dein Handy/Tablet zuerst damit koppeln. Ist die Liste der Bluetooth-Geräte leer, bedeutet das also, dass du das Pairing noch nicht durchgeführt hast. Du musst dann zu den Bluetooth-Einstellungen wechseln und hier das Pairing durchführen. Bei NFC musst du nun das Tag ans Gerät halten, das du zum Entsperren benutzen möchtest. Anschließend vergibst du dem Tag einen Namen.

Hat alles geklappt, dann erscheinen die neuen Geräte in der Liste und von nun an musst du beim Entsperren dein Muster nicht mehr eingeben, wenn sich das vertrauenswürdige Bluetooth-Gerät in der Nähe befindet oder dein Androide beim Einschalten des Displays auf dem NFC-Tag liegt. Letzteres ist wichtig: es ist nicht möglich, das Display einzuschalten und danach das NFC-Tag quasi zu scannen. Die Entsperrung funktioniert nur, wenn das Gerät beim Einschalten des Displays auf dem NFC-Tag liegt.
Einsatz in der Praxis
Beim ersten Einsatz erscheint ein kurzer Hinweis, dass das Gerät automatisch entsperrt wurde (siehe Titelbild), anschließend merkst du gar nicht mehr, wie cool das Ganze funktioniert. Vor allem in Verbindung mit einer Android-Smartwatch ist die Funktion sehr praktisch, aber auch wer zu Hause ein Bluetooth-Musiksystem betreibt, wird sich über die Neuerung freuen.
TIPP: Ein NFC-Tag an einem sicheren Ort eignet sich auch prima als Backup, falls man sein Muster mal vergessen sollte…
NFC-Tags sind in erster Line im Auto von Nutzen, wenn das Handy zur Navigation im Querformat in eine Craddle gelegt wird oder auf dem Qi-Ladegerät. Sobald man das Handy/Tablet allerdings in die Hand nehmen muss, ist NFC nicht mehr so praktisch (außer du investierst knapp 40 Euro in einen NFC-Ring ;-). Via Bluetooth löst das Entsperren über Smart Lock aber das typische Sicherheitsdilemma: es ist sicher und praktisch!
