13. Mai 2023
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MIt der Camera FV-5 besser fotografieren

Die meisten Kamera-Apps bieten kaum Einstellungsmöglichkeiten, sodass man sich vollends auf die Automatik verlassen muss. Legen Sie lieber selbst Hand an, sollten Sie sich die App Camera FV-5 genauer ansehen.

Mit der Camera FV-5 verwandelt sich ihr Smartphonebildschirm in den einer gut ausgestatteten Kamera. Während Sie am linken Rand die allgemeinen Einstellungen, die Auswahl zwischen Programmautomatik und dem manuellen Einstellen der Belichtungzeit, eine Auswahl zwischen Belichtungsreihen, Selbstauslöser und Bilderserie sowie die Einstellungen zum Blitz haben, befinden sich rechts nur ein Schalter zum Beenden der App, und zum Aufnehmen des Bildes. Am unteren Bildrand lassen sich der Weißabgleich, der Fokusmodus, die Belichtungsmessung, die ISO und die Belichtungskorrektur einstellen.

Am oberen Bildrand werden noch einige Informationen angezeigt, die nicht ganz unwichtig sind. Ein Blick dorthin verrät beispielsweise, welche Belichtungszeit gerade genutzt wird, welcher ISO-Wert eingestellt ist, wie viele Bilder noch auf die Speicherkarte passen, und wie voll der Akku noch ist. Außerdem lassen sich einige Elemente wie zum Beispiel ein Live-Histogramm oder Hilfslinien optional einblenden. In den allgemeinen Einstellungen finden sich außerdem zahlreiche Veränderungsmöglichkeiten zur Bildqualität und zum Speicherort der Bilder.

Abbildung 1: An die meisten Einstellungen der Camera FV-5 kommt man mit einem Klick heran.
Abbildung 1: An die meisten Einstellungen der Camera FV-5 kommt man mit einem Klick heran.

Im Menü für die Einstellung der Belichtungszeit gibt es Vorlagen für lange, kurze, automatische oder extra lange Belichtungszeit. Außerdem sind für eine Belichtungszeit von 1,2 und 5 Sekunden Kurzwahltasten vergeben. Eine achte Auswahlmöglichkeit ist die benutzerdefinierte Eingabe der Belichtungszeit. Hier lässt sich eine Zeit bis 999 Sekunden auf eine Nachkommastelle genau einstellen.

Abbildung 2: Profis werden sich mit diesen Einstellungen sofort zurechtfinden.
Abbildung 2: Profis werden sich mit diesen Einstellungen sofort zurechtfinden.

Auch bei der Funktion der Belichtungsreihe haben die Entwickler nicht an Optimierungsmöglichkeiten gespart. Es lässt sich auswählen, wie viele Blenden-Stufen zwischen den Bildern sein sollen (zur Auswahl stehen hier 1F,3F, 5F und 7F) und ob über- oder unterbelichtet werden soll.

Aufnahmen auf Zeit

Eine weitere Funktion der App Camera FV-5 ist, das sogenannte Intervalometer. Diese durchaus nützliche Funktion bietet die Möflichkeit, einen Zeitabstand für einzelne Fotos einzustellen. So können Sie beispielsweise alle 20 Sekunden ein Bild aufnehmen, bis eine zuvor eingegebene maximale Bildanzahl erreicht ist.

Auch der Selbstauslöser ist natürlich vorhanden. Er lässt sich auf 2, 5 oder 10 Sekunden programmieren. Durch die Serienbildfunktion lassen sich beliebig viele Bilder hintereinander aufnehmen. Praktisch ist, dass die Bilder erst in einen Zwischenspeicher geladen, und erst später in voller Größe auf die Speicherkarte geschrieben werden. So können selbst Handys mit langsameren Speicherkarten schnelle Bildfolgen aufnehmen. Der Weißabgleich bietet fünf unterschiedliche Modi. Nebst der Automatik sind das Wolken, Sonne, Neonlicht und Zimmerbeleuchtung.

Abbildung 3: Eine Aufnahme in einem sehr dunklem Raum. Die App bewältigt diese schwierige Situation sehr gut.
Abbildung 3: Eine Aufnahme in einem sehr dunklem Raum. Die App bewältigt diese schwierige Situation sehr gut.

Ein weiterer Pluspunkt für die App ist, dass fünf verschiedene Fokusmodi zur Auswahl stehen. Neben dem normalen Autofokus gibt es einen Makro-Modus, einen sogenannten Smileshutter, einen Touch-Autofokus und eine Einstellung auf Endlose Fokussierung. Die Belichtungsmessung wir in drei Punkte unterteilt, nämlich in die Matrixmessung, die mittelbetonte Integralmessung und die Spotmessung. Auch die ISO lässt sich manuell einstellen. Neben dem Automatikmodus gibt es hier eine Auswahl zwischen ISO 100, 200, 400 und 800. In der Belichtungskorrektur können Bilder um bis zu zwei Stufen unter- beziehungsweise überbelichtet werden.

Sehr gute Qualität

Nun aber weg von den einzelnen Funktionen, um auf das Wichtigste zu kommen, nämlich auf die Fotos, die die App schießt. Getestet wurde die Aufnahmequalität mit einem HTC desire HD und einem Nexus 4. Zunächst einmal sollte gesagt sein, dass die App nicht nur für User gedacht ist, die sich intensiver mit der Fotografie auseinandergesetzt haben. Camera FV-5 eignet sich auch sehr gut als Ersatz für die Standard-Kamera-App. In den Tests funktionierte die Veränderung aller Einstellmöglichkeiten wunderbar. Je nachdem, was verstellt wurde, war ein deutlicher Unterschied zu dem im Automatikmodus aufgenommenen Bild zu sehen. Auch die Langzeitbelichtungen erzielten den gewünschten Effekt. Ohne Probleme waren auf offener Straße "Mitzieher" bei Autos und anderen Fahrzeugen möglich, bei denen der Hintergrund auch sehr schön verzogen war, wie es sein soll. Schade ist jedoch, dass Camera FV-5 Langzeitbelichtungen nur in einer Qualität von 0,9 Megapixeln abspeichert. Das macht sich auch deutlich im Ergebnis bemerkbar, da Farbübergänge teilweise wie in einer 8-Bit-Grafik wirken. Hier wäre eine Verbesserung dringend angebracht.

Abbildung 4: Das praktisch gleiche Foto wie auf Abbildung 3, nur deutlich länger belichtet.
Abbildung 4: Das praktisch gleiche Foto wie auf Abbildung 3, nur deutlich länger belichtet.

Ändern Sie in der App den ISO-Wert, sieht man das Ergebnis sofort: Das Bild im Liveview wird augenblicklich heller oder dunkler. So ist auch für Nutzer, die sich nicht so gut in der Materie der Fotografie auskennen ersichtlich, was die Veränderung der ISO-Zahl bewirkt. Außerdem ist auch ein Unterschied zwischen den verschiedenen Belichtungsmessungen sichtbar. Die App bietet also nicht nur einen schön eingepackten Placebo-Effekt, sondern wirkliche Funktionen, mit der man die Kamera des Smartphones wirklich kreativer einsetzen kann. Natürlich lässt sich selbst mit diese App ein Smartphone bei weitem nicht so einsetzen wie eine Spiegelreflex oder Systemkamera, aber der Unterschied zu der normalen Kameraanwendung ist doch sichtbar. Gerade auf Geräten wie zum Beispiel der Samsung Galaxy Kamera könnte die App durchaus interessant sein, da seit dem letzten Update auch die Zoomfunktion der Galaxy-Cam unterstützt wird, und sie somit noch kreativer einsetzbar ist.

Fazit

Abschließend kann gesagt werden, dass diese App [1] ihre 2.99 Euro im Play Store wirklich wert. Wer die App vorerst einmal testen möchte, kann sich die kostenlose Lite-Version herunterladen [2]. Diese unterstützt jedoch generell nur eine Auflösung von 0,9 Megapixeln, was für einen ersten Eindruck jedoch ausreicht, da alle Funktionen enthalten sind. Auch, wenn die Fotos nicht in High-End-Qualität sind, ist es doch möglich, mit dieser App eine Menge Spaß zu haben. Langzeitbelichtungen, Belichtungreihen, Spielereien mit dem Blitz und verschiedene Autofokus-Modi bieten dem User viele Möglichkeiten, in die Arbeit der Kamera einzugreifen, und so ein perfektes Ergebnis zu erzielen.

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